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Eine Marcelli gibt nicht auf

Eine Marcelli gibt nicht auf

Titel: Eine Marcelli gibt nicht auf
Autoren: Susan Mallery
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Familientreffen zu verkünden. Sobald alle am Tisch saßen und das Essen aufgetragen worden war, wurden alle möglichen Neuigkeiten bekannt gegeben. Es wurde von Schwangerschaften berichtet, von Krankheiten und Überraschungen, von denen einige willkommen, andere alles andere als das waren.
    Katie überlegte eine Sekunde lang, ob der Wein Schaden genommen hatte, doch es war erst Februar, da konnte noch nichts passiert sein.
    »Eine gute«, erwiderte Mia und kicherte erneut. »Eine sehr gute.«
    »Gibst du mir einen Tipp?«
    »Nö. Also, wie war dein Valentinstag?«
    Katie erinnerte sich an den ruhigen Abend, den sie vor ihrem winzigen Kamin verbracht hatte. Sie hatte einen ihrer Lieblingstage mit einer Flasche Sekt, köstlicher Schokolade und einem Liebesroman verbracht.
    »Er war perfekt«, erwiderte sie ehrlich.
    »War ein Mann involviert?«
    »Nein. Ich bin im Augenblick ein rundum zufriedener Single.«
    Mia seufzte. »Katie, du weißt, das bedeutet Ärger. Wenn du keinen Freund hast, hackt die Familie das ganze Wochenende lang auf dir rum.«
    »Ich weiß.«
    Die Marcellis standen sich alle sehr nahe und waren eine liebevolle Familie, aber sie waren auch völlig fanatisch, was das Thema Ehe und Kinder anging. Da Katie bereits achtundzwanzig und noch immer unverheiratet war, hielt man sie nicht nur für eine alte Jungfer, sondern fand es auch völlig unnatürlich und war der festen Überzeugung, dass sie dringend eine Therapie benötigte.
    Doch darüber wollte sie gar nicht nachdenken. »Wie war denn dein Valentinstag?«
    »Wunderbar.«
    Katie sah ihre Schwester vor sich, klein, aber mit sehr weiblichen Kurven, das Haar mit blonden Strähnen aufgepeppt und dazu noch hübsche Rehaugen. Sie musste lächeln. »Lass mich raten. Siebenundvierzig Typen haben um die Ehre gerungen, dich zum Essen einzuladen.«
    »Nein, ich war nur mit David aus.«
    »Mit dem bist du jetzt schon eine ganze Weile zusammen, oder?« Vage erinnerte sie sich an einen gut aussehenden Jungen, der Weihnachten kurz vorbeigeschaut hatte.
    »Mhm. Seit September. Er ist wirklich etwas Besonderes, Katie. Wir lieben uns.«
    »Das freut mich für dich«, erwiderte Katie ehrlich. Einerseits war sie begeistert, doch ein kleiner Teil von ihr war auch neidisch. Wann war sie das letzte Mal verliebt gewesen? Bei ihrem letzten Freund nicht so wirklich und auch nicht bei dem davor. Sie waren beide ganz nett, aber keiner von ihnen war der Richtige gewesen.
    »Oh, ich lasse dich jetzt lieber in Ruhe, damit du dich auf die Straße konzentrieren kannst«, sagte Mia. »Wir sehen uns ja bald.«
    »Ja, bis nachher. Grüß alle schön.«
    »Mach ich. Tschüs.«
    Die Verbindung wurde unterbrochen. Katie stellte das Radio wieder lauter, doch statt mitzusingen, schüttelte sie den Kopf. Mia war verliebt? War ihre kleine Schwester wirklich schon alt genug, um sich ernsthaft zu verlieben?
    Sie lachte. Mia war achtzehn. Bei den Marcellis war das genau das richtige Alter für eine kurze Verlobung und eine lange Ehe. Katies andere Schwestern, Francesca und Brenna, hatten beide mit achtzehn geheiratet, obwohl Francesca jetzt eine junge, schöne Witwe war. Katie selbst war mit achtzehn ebenfalls verlobt gewesen, doch zur Hochzeit war es nie gekommen.
    Da sie sich nicht die Laune verderben wollte, verdrängte sie die Gedanken an die Vergangenheit und stellte stattdessen das Radio lauter. Dabei träumte sie von einem bestimmten Anwalt, den sie erst kürzlich getroffen hatte. Auch wenn er bestimmt in vielerlei Hinsicht schlecht für sie war, wusste er doch, wie er ein Feuer in ihr entfachen konnte.
    Ein geschwungener Eisenbogen markierte den Eingang zum Weingut der Marcellis. So weit das Auge reichte, erstreckten sich die Weinstöcke zu beiden Seiten der zweispurigen Auffahrt, die man lustigerweise die Pleasure Road, Vergnügungsstraße, genannt hatte. Im kommenden Sommer würden die Pflanzen mit sattgrünen Blättern und Früchten übersät sein. Im September dann, kurz vor der Ernte, würden die Zweige mit den reifen Trauben tief herunterhängen, doch jetzt im Februar war alles kahl und grau.
    Als Katie unter dem Bogen entlangfuhr, bemerkte sie, dass die Stiefmütterchen bereits blühten. Das gute Dutzend bunter Pflanzen, die in den Kübeln rechts und links vom Torbogen gepflanzt worden waren, schwankte leicht im Wind. Tief atmete Katie den Duft der Blumen und der Erde ein und konnte sogar die salzige Meeresluft schmecken, die der Wind vom nicht allzu weit entfernten Ozean
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