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Eine Lüge macht noch keine Liebe! (German Edition)

Eine Lüge macht noch keine Liebe! (German Edition)

Titel: Eine Lüge macht noch keine Liebe! (German Edition)
Autoren: Laura-Marí d'Angelo
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davon
fuhr, ihr nicht sagen wollte, wohin und sie landete tatsächlich auf einem
einsamen Waldweg!
    Als Kies unter den Reifen
knirschte, verlangsamte Alessandro das Tempo und bog scharf nach links ab, Lara
traute ihren Augen kaum, als die Scheinwerfer ein Gartentor streiften und
buchstäblich wie aus dem Nichts ein kleines Haus vor ihnen auftauchte, dessen
Eingangstür von einer schwachen, gelblichen Lampe erhellt wurde.
    „So, da sind wir",
kommentierte er das Ende ihrer Fahrt hörbar gut gelaunt. Sie stöhnte so laut
auf vor Erleichterung, dass er erstaunt zu ihr herüber sah.
    „Was ist denn los? Bin ich dir zu
schnell gefahren?“
    „Mm“, war die undefinierbare
Antwort. Sie brachte nicht mehr heraus, weil sie immer noch die Zähne
aufeinander biss. Als sie ausstieg, wurde ihr bewusst, wie sehr sie sich
verkrampft hatte vor Anspannung und Nervosität. Sie gingen die paar Meter vom
Auto bis zur Haustüre nebeneinander her und Lara schwieg immer noch.
    „Du zitterst ja! Ist dir so
kalt?“ Er blieb unvermittelt kurz vor dem Eingang stehen und auch sie hielt
inne. Da er mit dem Rücken zum Licht stand, lag sein Gesicht im Dunkeln,
während das ihre von der kleinen Lampe über der Tür beleuchtet wurde.
    "Moment mal", er
starrte sie forschend an.
    Ihre Augen waren immer noch
geweitet und die aufeinander gepressten Lippen sprachen eine deutliche Sprache.
    „Nein, das ist nicht wahr, oder?“
    „Was?“
    Nun begann sie tatsächlich vor
Kälte zu zittern, so eisig klang seine Stimme.
    „Du hattest wirklich Angst. Nicht
vor meinem Tempo, sondern vor was anderem. Hör mal, meine Kleine", er nahm
ihr Kinn fest in seine rechte Hand und zwang sie, ihn anzusehen. Lara war
ärgerlich und zugleich verunsichert, weil das Licht sie nun noch mehr blendete
und sie das Funkeln in seinen Augen mehr ahnte als sah.
    „Für was hältst du mich
eigentlich? Italienischer Kidnapper verschleppt deutsche Touristin? Ich lade
dich zu meinen Freunden ein und du traust mir so etwas zu?“
    Er ließ ihr Gesicht los und die
Wärme seiner Hand breitete sich als Schamesröte über ihre Wangen aus. Sie kam
sich grenzenlos dumm vor und wusste nicht, was sie erwidern sollte, um seine
Aussage zu entkräften, denn schließlich hatte er ja den Nagel auf den Kopf
getroffen.
    „Tut mir leid, ich ... es
war so dunkel und ich wusste nicht, wohin du fährst.“
    Er gab ihr keine Antwort, sondern
wandte sich kopfschüttelnd ab und klingelte. Die Tür wurde geöffnet, sie traten
ein und wurden lautstark begrüßt.
    „Ciao, Sandro, da seid ihr ja!
Warum hat das denn so lange gedauert? Kommt rein, avanti, avanti!!“
    Beschämt folgte sie Alessandro
und der fremden Stimme nach drinnen und fand sich unvermittelt in einem kleinen
Wohnzimmer wieder, das nur spärlich eingerichtet war. Ein Sofa, mehrere Stühle
und Hocker, kleine Tischchen, die voller Flaschen und Gläser standen und ein
riesiger Kamin, das war alles. Links erkannte sie eine winzige Küche, die
diesen Namen eigentlich gar nicht verdiente. Im Kamin brannte ein Feuer und gab
dem Raum etwas Behagliches. Die Leute, denen ihr Gastgeber ihre Ankunft
angekündigt hatte, waren eine gemischte Gruppe etwa in ihrem Alter. Sie wurden
beide zwanglos begrüßt.
    „Ciao, freut mich, ich bin
Antonio.“
    Lara bekam ein Glas Wein in die
Hand gedrückt.
    „Das ist Lara. Sie kommt aus
Deutschland und macht gerade Ferien hier", stellte Alessandro sie vor und
setzte sich zwischen zwei junge Frauen auf die Couch.
    „Hier bei uns? In dieser
gottverlassenen Gegend? Wo übernachtest du denn?“
    „Bei Freunden.“
    „Ach so. Ich hab mich schon
gewundert. Hier in der Gegend gibt’s nämlich gar nicht so viele
Übernachtungsmöglichkeiten für normale Touristen.“
    Sie fragte sich im Stillen, was
er wohl unter „unnormalen“ Touristen verstand, sagte aber nichts. Sie schämte
sich immer noch und war froh, als jemand ihr einen Stuhl hinschob und sie nicht
mehr so langbeinig und steif mitten im Raum stand, am liebsten hätte sie sich sowieso
in ein Mauseloch verkrochen. Sie hörte dem melodischen Stimmengewirr zu, das
wie das Summen eines riesigen Bienenschwarmes klang und manchmal von lautem
Lachen übertönt wurde, derjenige, der sich als Antonio vorgestellt hatte, holte
hinter der Couch eine Gitarre hervor, die er vermutlich dort abgestellt hatte,
als er die Tür öffnen ging. Nun griff er wieder in die Saiten und begann zu
singen. Die anderen sangen mit, jeder schien den Text zu kennen. Lara hatte
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