Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine Lüge macht noch keine Liebe! (German Edition)

Eine Lüge macht noch keine Liebe! (German Edition)

Titel: Eine Lüge macht noch keine Liebe! (German Edition)
Autoren: Laura-Marí d'Angelo
Vom Netzwerk:
das
Lied noch nie gehört, aber es gefiel ihr.
    Als sie zufällig zu Alessandro
hinüber sah, fing sie einen unergründlichen Blick auf, den sie nicht deuten
konnte. Trotzig versuchte sie, ihm standzuhalten und gewann die Partie, weil
der blonde, schlaksige Junge, der neben Antonio auf einem Stuhl saß, ihm
plötzlich eine Frage stellte.
    Langsam und unmerklich rückte
Lara ihren Stuhl etwas nach hinten aus seinem Blickfeld und versuchte, sich zu
entspannen, während um sie herum fröhliche Stimmen ertönten, die zwar nicht
immer die richtige Tonlage trafen, dafür aber eine unbändige gute Laune
verbreiteten. Sie sah sich unauffällig um. Die jungen Männer und Frauen, es
waren acht oder neun, die da um sie herum saßen, waren einfach, aber ordentlich
gekleidet, die Jungs hatten saubere kurze Haarschnitte und die Mädchen waren
sehr gepflegt und teilweise dezent geschminkt. Sie waren in überschäumend guter
Stimmung und empfanden spürbar viel Freude am Leben.
    Eine helle Frauenstimme riss sie
aus ihren Gedanken.
    „Spaghetti sind fertig!“
    Verstohlen sah sie auf ihre Uhr:
halb zwei Uhr nachts! Spaghetti um diese Zeit? Alle anderen schienen es völlig
normal zu finden, denn nacheinander holte sich jeder einen Teller aus der
kleinen Küche, in der irgendjemand gekocht haben musste, während die anderen
sangen. Sie selbst war so in Gedanken versunken gewesen, dass sie es nicht
einmal bemerkt hatte.
    Plötzlich stand Alessandro vor
ihr und hielt ihr einen Teller hin. Dem verlockenden Duft, der den Nudeln
entströmte, konnte sie nicht widerstehen.
    „Danke!“
    Sie stellte den Teller auf ihre
Knie und zu ihrer Verwunderung nahm er auf dem frei gewordenen Stuhl neben ihr
Platz.
    „Schmeckt’s dir?“
    Sie konnte nur nicken und ein
zustimmendes „Mhm“ brummen, denn sie hatte sich gerade eine Gabel voll Spaghetti
in den Mund geschoben. Es war tatsächlich köstlich, die Soße bestand – soweit
sie das erkennen konnte - aus Tomatenpüree, kleinen Muscheln, Garnelen,
Petersilie und Knoblauch. Den merkte sie allerdings erst, als sie auf eine
ganze Zehe biss. Sie hatte in ihrer Küche Knoblauch stets vermieden, weil sie
es sich im Alltag nicht erlauben konnte, danach zu riechen. Und weil Andreas
ihn nicht mochte, ergänzte ein kleiner Teufel in ihrem hintersten
Gehirnstübchen. Genüsslich schmeckte sie dem Aroma nach.
    „Es ist wirklich fabelhaft“,
sagte sie, als sie wieder sprechen konnte.
    „Das freut mich. Ich wusste
nicht, ob du Muscheln und so was magst", gab er ihr verbindlich zur
Antwort.
    „Doch, wahnsinnig gern. Und das
hier ist das Beste, was ich in dieser Art je gegessen habe. Ehrlich!“
    „Schön, ich werde es Silvia
sagen. Sie ist heute Abend die Köchin gewesen.“ Er stellte seinen Teller
beiseite und wandte sich ihr frontal zu. „Und wenn du fertig gegessen hast,
trink einen Schluck Wein und spül deine traurige Miene damit hinunter. Du
verdirbst uns sonst die Stimmung. Dir hat keiner was getan.“
    „Ich weiß“, gab sie schuldbewusst
zu. „Deshalb fühle ich mich ja so schrecklich. Es war absolut idiotisch von mir
und ich schäme mich ganz fürchterlich.“
    „Schön, dass du so ehrlich bist.
Aber unter uns“, er rückte ein Stückchen näher an sie heran und sprach leise
weiter „die anderen können nichts dafür und brauchen es auch nicht unbedingt zu
erfahren. Also dann, lächle noch mal, deine Augen funkeln so schön, wenn du
lachst.“
    Wäre Lara nicht schon mit dem
Essen fertig gewesen, dann wäre ihr sicher der Bissen im Hals stecken
geblieben. Hatte sie richtig gehört?
    Zum Glück schien er nicht zu
bemerken, wie verdutzt sie war, sondern stand auf und trug ihre beiden Teller
in die Küche, wo er sich kurz mit dem blonden Mädchen unterhielt, das mit den
Töpfen hantierte und von dem Lara annahm, dass es Silvia, die Köchin war. Dann
kam er wieder und schenkte ihr Wein nach. Offensichtlich hatte er beschlossen,
neben ihr sitzen zu bleiben und überließ seinen Platz auf der Couch einem
anderen.
    „Los, Antonio, spiel weiter“,
ermunterte er seinen Freund. Der grinste und griff wieder zur Gitarre.
    Die Songs, die er jetzt spielte,
kannte Lara zum Teil. Alte Lieder von Adriano Celentano, Balladen von Antonello
Venditti und Claudio Baglioni. Bei einem Lied klatschte Lara begeistert in die
Hände und Antonio deutete eine Verbeugung in ihre Richtung an und gab sich
danach besondere Mühe, das Original nachzuahmen.
    „Du kennst das Lied?“ fragte
Alessandro ungläubig nahe an
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher