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Eine Lady zu gewinnen ...

Eine Lady zu gewinnen ...

Titel: Eine Lady zu gewinnen ...
Autoren: Sabrina Jeffries
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heute Abend hergekommen. Sie konnte sich doch denken, dass ich auch hier sein würde.«
    »Wirst du annehmen, wenn sie dich noch einmal herausfordert?«
    »Nein.« Er würde die Strecke in Turnham Green nie mehr fahren.
    Lyons grinste ihn an. »Hast du Angst, dass die Kleine dich besiegt?«
    Gabe hatte nicht vor, den Köder zu schlucken. »Ich befürchte eher, dass sie mit ihrer Kutsche mein bestes Gespann überfährt.«
    »Man erzählt sich, dass sie Letty Lade geschlagen hat. Das gelingt nicht jedem.«
    Er schnaubte. »Letty Lade war beinahe siebzig. Es ist ein Wunder, dass sie damals nicht vom Kutschbock gefallen ist. Überlass Miss Waverly ruhig mir. Nach heute Abend wird es kein Gerede mehr über ein Rennen geben.«
    »Was hast du vor?«
    »Ich habe vor, sie zu heiraten«, antwortete Gabe.
    Was blieb ihm anderes übrig? Es war offensichtlich, dass ihr Großvater ihr zu viel durchgehen ließ, und dieser Schurke Devonmont stachelte sie vielleicht noch an, um seinen Spaß zu haben. Miss Waverly brauchte einen Mann, der sie an die Kandare nahm. Und da er an ihrer jetzigen Lage nicht ganz unschuldig war, würde er dieser Mann sein. Nebenbei konnte er so außerdem sein eigenes Problem lösen.
    Lyons schnappte nach Luft. »Sie heiraten? Warum zur Hölle solltest du das tun?«
    Gabe zuckte die Schultern. »Unsere Großmutter verlangt, dass meine Geschwister und ich heiraten, und Miss Waverly braucht einen Ehemann. Warum sollte ich nicht der Glückliche sein?«
    »Vielleicht, weil sie dir die Schuld an Rogers Tod gibt?«
    Gabe lächelte gezwungen. »Wenn sie erst einmal begriffen hat, dass das, was Roger zugestoßen ist, wirklich ein Unfall war …«
    Er verlor sich in Gedanken. Erinnerungsfetzen stiegen vor seinem inneren Auge auf. Roger, wie er ihn am Morgen vor dem Rennen aus dem Bett warf. Lyons, der ziemlich blass um die Nase war, als sie die Rennstrecke erreichten. Die Erregung, die ihn durchflutete, als sie sich dem Nadelöhr näherten …
    Eine Woge ungewohnten Zorns wallte in ihm auf, und er musste seine ganze Willenskraft aufbieten, um sie zurückzudrängen. Die Heftigkeit seiner Emotion überraschte ihn. Er hatte schon vor langer Zeit eine Mauer um seine Gefühle errichtet, die so hoch und so massiv war, dass normalerweise keinerlei Regung nach draußen drang.
    Das hatte er sich zumindest eingeredet. Seit Miss Waverly ihn zum Rennen herausgefordert hatte, schien die Mauer Risse bekommen zu haben. Plötzliche Aufwallungen blinder Wut quälten ihn seitdem. Es war ihm völlig unverständlich. Wie konnte eine blödsinnige Herausforderung ihn dermaßen aufwühlen? Doch genauso war es.
    Er verlor bei jeder Kleinigkeit die Beherrschung.
    Aber heute Abend musste er sich zusammenreißen, oder er würde seine eigenen Pläne zunichtemachen. Und so versuchte er, die Risse in der Mauer zu schließen, auch wenn er spürte, wie brüchig sie geworden war.
    »Warum suchst du dir keine fügsamere Braut?«, fragte Lyons.
    Doch es war gerade ihre mangelnde Fügsamkeit, die eine seltsame Anziehungskraft auf Gabe ausübte. Wenn er schon heiraten musste, dann sollte es keine langweilige, charakterlose höhere Tochter sein. Er wollte eine Frau, die ihm Paroli bieten konnte. Und wer konnte das besser, als eine Frau, die den Mut besaß, einen Mann in aller Öffentlichkeit zu einem Kutschenrennen herauszufordern?
    Im Übrigen konnte er angesichts der traurigen Tatsachen, die er über Miss Waverlys Situation in Erfahrung gebracht hatte, nicht zulassen, dass ihr Leben so weiterging. Aber damit konnte er Lyons nicht kommen: Der Herzog würde nicht begreifen, dass er einfach nur tat, was richtig war.
    Er setzte sein übliches Grinsen auf. »Du kennst mich doch. Ich liebe Herausforderungen.«
    Lyons sah nicht besonders überzeugt aus. Er nahm einen Schluck von seinem Wein. »Es war also nicht die Idee deiner Großmutter, dass du Rogers Schwester heiraten sollst?«
    »Großmutter schreibt uns nicht vor, wen wir heiraten sollen. Nur dass wir alle heiraten müssen – sonst wird keiner von uns erben. Ich wäre übrigens froh, wenn das unter uns bleibt. Glücklicherweise hat es sich noch nicht überall herumgesprochen.«
    »Ich schätze, Miss Waverly wäre nicht besonders begeistert, wenn sie erführe, dass sie der Schlüssel zu deinem Erbe ist. Brauchst du das Geld denn so dringend? Oliver scheint bei der Führung des Guts eine geschickte Hand zu haben. Jarret hat deine Großmutter sowieso schon davon überzeugt, ihm die Brauerei zu
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