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Eine Hochzeit zum verlieben

Eine Hochzeit zum verlieben

Titel: Eine Hochzeit zum verlieben
Autoren: Carole Mortimer
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fügte sie hinzu. „Fast die ganze Belegschaft von Gresham’s hat es schon getan.“
    „Das habe ich gehört.“ Rufus nickte mit einem kleinen Lächeln. „Der Speisesaal der Geschäftsleitung ist praktisch leer, seit du eröffnet hast.“ Anerkennend bemerkte er: „Außerdem finde ich es sehr nett von dir, dass du überwiegend wieder das alte Personal eingestellt hast.“
    Rufus hatte die vier Frauen, die vorher in der Cafeteria beschäftigt gewesen waren, zunächst in anderen Abteilungen des Kaufhauses untergebracht. Sobald Gabriella davon erfuhr, bot sie ihnen nur zu gern die alten Arbeitsplätze wieder an. Drei von ihnen kehrten zurück, und die Vierte blieb lieber in der Kosmetikabteilung.
    Doch ihn schien es zu verwundern, dass sie überhaupt Rücksicht auf ihre Mitmenschen nahm.
    „Warum hätte ich es nicht tun sollen?“, fragte sie, obwohl sie den Grund kannte: Er hielt sie für derart selbstbezogen, dass sie keinen einzigen Gedanken an die Probleme anderer verschwendete.
    Er seufzte, weil sie ihn offensichtlich wieder einmal missverstand. Bei Gabriella schien er grundsätzlich nur die falschen Worte zu finden. Tonlos erklärte er: „Es sollte ein Kompliment sein, keine Kritik.“
    Forschend musterte sie ihn mehrere Sekunden lang, bevor sie kleinlaut murmelte: „Oh. Ach so.“
    Rufus lächelte. „Holly hat mir gesagt, dass ihr der Reitunterricht viel Spaß macht.“
    Seine Tochter hatte ihm weit mehr erzählt, unter anderem, wie sehr sie ihre Stiefmutter inzwischen mochte. Außerdem hatte sie ihm dringend geraten, Tante Gabriella als Ehefrau zu behalten.
    Da dieser Gedanke auch ihm selbst immer verlockender erschien, aber Gabriella seine Nähe offensichtlich nicht län ger ertragen konnte, hatte er jedoch nichts davon hören wollen.
    Und gewiss wollte auch sie nichts davon hören. Er wusste, dass sie es kaum erwarten konnte, diese Ehe zu beenden und ihn aus ihrem Leben zu verbannen.
    „Sie macht sich sehr gut. Gemma vom Reitstall meint, sie sei ein Naturtalent.“
    „Wie schön“, murmelte Rufus ziemlich zerstreut, während er schon nach einem neuen Gesprächsstoff suchte, denn er wollte sie noch nicht verlassen. Wenn er sonst schon nichts von ihr bekam, wollte er sie zumindest ansehen können.
    Nach kurzer Überlegung verkündete er dann unvermittelt: „Toby ist noch in Amerika.“ Abrupt erkannte er, dass es genau das falsche Thema war, denn ihr Lächeln verschwand und ihre Miene wurde wieder misstrauisch. Niedergeschlagen schüttelte er den Kopf. „Vergiss, dass ich das gesagt habe. Verdammt, ich bin gekommen, weil … weil …“
    „Ja? Warum bist du eigentlich ohne Einladung in mein Schlafzimmer eingedrungen? Um mich wieder mal zu beleidigen? Um auszuspionieren, ob ich Kontakt zu Toby habe? Was ich übrigens nicht habe und auch nicht will!“ Sie stand auf. „Oder möchtest du meine Mutter vielleicht mal wieder beleidigen? Dazu fällt dir für gewöhnlich genug für mehrere Minuten ein.“ Ihre Augen funkelten erbost. „Komm schon, Rufus, mich interessiert brennend, was du hier willst!“
    Er holte tief Luft und schluckte die heftige Entgegnung hinunter, die ihm auf der Zunge lag. Einen Moment schloss er die Augen und zwang sich, nicht wie gewöhnlich mit Zorn auf Zorn zu reagieren. Dann sagte er leise: „Willst du wirklich wissen, was ich hier will?“
    „Ich sterbe vor Neugier!“, entgegnete sie wütend. „Ich kann es überhaupt nicht erwarten, mir deine neuen Vorwürfe anzuhören!“
    Rufus wusste, dass er nichts anderes verdient hatte. Aber diese Sehnsucht, dieses brennende Verlangen nach Gabriella, dieses Bedürfnis, bei ihr zu sein, ließ sich nicht beherrschen. Es fiel ihm sehr schwer, ihr das zu sagen, aber er musste es versuchen, wenn er die nächsten fünf Monate nicht durch die Hölle gehen wollte.
    „Keine Vorwürfe, Gabriella. Nur das aufrichtige Eingeständnis, dass es mich allmählich verrückt macht, dich zu begehren, nach dir zu verlangen und nie in deiner Nähe zu sein.“
    Verblüfft, ja sprachlos starrte sie ihn an.
    Rufus begehrte sie?
    Wie ich ihn begehre.
    Aber das hätte sie ihm niemals gesagt. Eher wäre sie die nächsten fünf Monate in ihrem Zimmer geblieben. Doch er hatte sich ihr anvertraut.
    Aber waren Begierde und Verlangen genug?
    Es war alles, was Rufus ihr bieten konnte. Und obwohl sie sich mehr wünschte, mehr brauchte, machten Begierde und Verlangen allmählich auch sie verrückt.
    „Das ist alles, Gabriella.“ Reumütig verzog er das Gesicht.
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