Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine Hexenmutter erzählt: Mystisches Märchen um ein uraltes Familiengeheimnis (German Edition)

Eine Hexenmutter erzählt: Mystisches Märchen um ein uraltes Familiengeheimnis (German Edition)

Titel: Eine Hexenmutter erzählt: Mystisches Märchen um ein uraltes Familiengeheimnis (German Edition)
Autoren: Desire de Marlon
Vom Netzwerk:
Lunjas Kräuter.
    “Satina, mein Kind. Gib mir doch bitte einen Becher Wein.”
    Erschrocken drehte sich Satina zum Bett um. Das war ihre Chance!
    Schnell mischte sie ein starkes Gift in den Wein und brachte den Becher zum Grafen.
    Satina verließ mit einem zufriedenen Lächeln das Zimmer des Grafen… und stand plötzlich Olaf gegenüber!
    Satina konnte keinen Zeugen brauchen! Also musste auch Olaf verschwinden.
    “Starr und stumm wie ein Baum! Sei gefangen in deinem Traum! Nur Liebe kann diesen Fluch überwinden! Doch die sollst du niemals finden!”
    Sie belegte Olaf mit einem Fluch!
    Olaf starrte seine Schwägerin entsetzt an!
    Sie hatte von seinem Traum gesprochen! Dabei hatte er nie mit einer Menschenseele darüber gesprochen! Woher wusste sie davon?
    Und die Worte, die sie sprach waren voller Hass!
    Voller Panik floh Olaf in den Wald !
    Auf einer kleinen Lichtung verließen ihn seine Kräfte.
    Nach Atem ringend, sah Olaf sich um.
    Wo war er? Irgendwie kam ihm diese Lichtung bekannt vor.
    Plötzlich erkannte er, dass er hier auf der Lichtung seiner Träume stand!
    Angsterfüllt wollte er fliehen, aber seine Beine wollten ihm nicht mehr gehorchen! Sein Körper wurde steif und starr.
    Seine Arme reckten sich in den Himmel. Und seine Beine gruben sich in die weiche Erde!
    Olaf verwandelte sich in einen Baum!
    In der Burg hatte man inzwischen den toten Grafen gefunden.
    Trauer und Entsetzen erfüllte jedermann…
    Erik war wie erstarrt vor Kummer.
    Satina spielte die liebevolle Ehegattin und stand Trost spendend an seiner Seite.
    “Wie konnte das nur geschehen? Was hat diese Hexe deinem Vater nur angetan? Gewiss hat sie ihn vergiftet!”
    In seiner Trauer war Erik nur zu gerne bereit ihr zu glauben.
    Er befahl seinen Rittern Lunja ins Verlies zu werfen.
    Der Haushofmeister aber war von Lunjas Unschuld überzeugt.
    Das hatte das Mädchen nicht verdient. Schließlich hatte sie drei Tage und Nächte um das Leben des Grafen gekämpft!
    Wenn sie seinen Tod gewollt hätte, dann hätte sie gar nicht erst in die Burg kommen brauchen. Ohne ihre Hilfe wäre der Graf schon vor drei Tagen gestorben.
    In aller Eile führte er Lunja durch einen Geheimgang aus der Burg und riet ihr so schnell ihre Füße sie tragen konnten, weit fort zu laufen.
    Und Lunja lief und lief, immer tiefer in den Wald, wo sie sich versteckte und viele Tage und Wochen von Wurzeln und Beeren lebte. Nachts schlief sie unter Bäumen und Sträuchern, am Tag lief sie ziellos durch den Wald.
    Sie traute sich nicht zu ihrer Hütte zurück. Dort würden die Häscher des neuen Grafen sie zu aller erst suchen!
    Eines Abends kam sie auf eine kleine Lichtung.
    Dort stand ein junger wunderschöner Baum, eine Eiche.
    Müde setzte sie sich daneben und legte ihren Kopf an den rauen Stamm.
    ” Mein guter Freund. Fühlst du dich auch so einsam wie ich? Ach, es ist alles so traurig. Der arme Graf ist tot, und mir geben sie die Schuld daran! Drei lange Tage und Nächte habe ich um sein Leben gekämpft. Es war so schwer, das Gift aus seinem Körper zu treiben! Ich hatte kaum zu hoffen gewagt, dass es gelingen würde. Und nun war alles vergebens! Wie konnte das nur geschehen? Er war doch auf dem Wege der Besserung! Seine Augen waren klar, sein Atem nicht mehr faulig. Seine Haut war wieder rosig, nicht mehr grau. Das Fieber war auch gesunken. Ach, ich verstehe es nicht! Und sein Sohn Olaf? Auch er braucht Hilfe! Ich hatte Kräuter für ihn gemischt, die ihm einen tiefen Schlaf gegeben hätten. Schlaf ist alles was er braucht … tiefer traumloser Schlaf. Wer steht ihm jetzt bei? Ich kann seine traurigen Augen nicht vergessen!”
    Bittere Tränen benetzten die Rinde des Baumes.
    Olaf hörte ihre Worte und nichts wünschte er sich mehr, als Lunja in die Arme schließen zu können und sie mit seiner Liebe trösten zu können !
    Was für ein liebevolles Wesen war sie doch! Hier saß sie und weinte um seinen Vater, den sie doch gar nicht gekannt hatte und um ihn selbst!
    Sein Herz floss über vor Liebe zu diesem reinen Mädchen. Sie war so ganz anders als Satina, die selbstsüchtig und eitel war!
    Plötzlich erinnerte er sich daran, dass Satina aus dem Zimmer seines Vaters gekommen war, bevor sie ihren Fluch über ihn gesprochen hatte!
    Jetzt wusste er, warum sie ihn verflucht hatte! Er hätte bezeugen können, dass nicht Lunja, sondern Satina zuletzt im Zimmer des Grafen gewesen war!
    Somit hatte sie seinen Vater vergiftet! Lunja war unschuldig!
    Und er war in einen Baum
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher