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Eine Handvoll Venus: Meisterwerk der Science Fiction - Roman (German Edition)

Eine Handvoll Venus: Meisterwerk der Science Fiction - Roman (German Edition)

Titel: Eine Handvoll Venus: Meisterwerk der Science Fiction - Roman (German Edition)
Autoren: Frederik Pohl , Cyril M. Kornbluth
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nicht groß, aber auch nicht klein; etwa zehn mal zwölf Meter. Doch er ist kühl, gut beleuchtet und höchst eindrucksvoll möbliert. Die Klimaanlage ist geschickt hinter Friesen versteckt; der Teppich ist dick und weich; jedes Möbelstück besteht ganz und gar aus echtem, fachmännisch ausgewähltem makellosem Holz.
    Fowler Schocken fuhr fort: »Wir haben wirklich ein hübsches Konferenzzimmer. Und das ist auch richtig, denn schließlich ist Fowler die größte Werbeagentur der Stadt. Wir setzen jährlich eine Million mehr um als alle anderen hier in der Gegend. Und«, er blickte uns alle an, »ich glaube, Sie werden mir zustimmen, wenn ich behaupte, dass wir alle davon profitieren. Ich glaube jedoch nicht, dass sich in diesem Zimmer auch nur ein Einziger befindet, der nicht mindestens ein Zwei-Zimmer-Appartement bewohnt.« Er zwinkerte mir zu. »Sogar die Junggesellen. Und was mich selbst betrifft, so kann ich nicht klagen. Mein Sommersitz grenzt direkt an einen der größten Parks von Long Island. Seit Jahren esse ich kein Protein, sondern echtes, frisches Fleisch, und wenn ich mal eine kleine Spritztour mache, steht mir ein Cadillac zur Verfügung. Ich kann also wirklich nicht klagen, und ich glaube, Sie alle können von sich dasselbe sagen, richtig?« Die Hand unseres Marktforschungsleiters schoss in die Höhe, und Fowler nickte ihm zu: »Ja, Matthew?«
    Matt Runstead weiß, woher seine Brötchen kommen. Er warf einen angriffslustigen Blick in die Runde. »Ich wollte nur meine Zustimmung ausdrücken, Mr. Schocken – meine hundertprozentige Zustimmung!« , tat er seine Meinung kund.
    Fowler Schocken neigte den Kopf. »Danke, Matthew.« Und er meinte es so. Es dauerte einen Augenblick, bis er weitersprechen konnte. »Es ist uns allen klar«, sagte er, »warum wir es so weit gebracht haben. Wir erinnern uns an Starrzelius Verily Account und daran, wie wir Indiastries aus dem Boden stampften. Der erste Sphärentrust. Die Verschmelzung eines ganzen Subkontinents zu einem einzigen Fabrikationskomplex. Schocken Inc. hat Pionierarbeit geleistet. Niemand kann sagen, wir seien lahm. Aber das ist vorbei. Leute! Ich möchte eines wissen: Sagt es mir ehrlich – lassen wir nach?« Er ließ sich Zeit und schaute jedem von uns prüfend ins Gesicht, ignorierte den Wald von ausgestreckten Händen. Du lieber Himmel, auch ich hatte die Hand erhoben. Dann nickte er dem Mann rechts neben ihm zu. »Du zuerst, Ben«, forderte er den Kollegen auf.
    Ben Winston erhob sich und begann mit tiefer Stimme: »Von der Abteilung INDUSTRIAL ANTHROPOLOGY aus betrachtet ist das nicht der Fall! Hören Sie sich den heutigen Fortschrittsbericht an – Sie werden ihn am Mittag ohnehin bekommen. Ich möchte ihn jetzt kurz zusammenfassen: Nach den Tabellen von Mitternacht zu urteilen, benutzen mittlerweile alle Grundschulen östlich des Mississippi unsere Verpackung für die Lunchpakete. Sojaburger und künstliche Steaks« – es gab nicht einen am Tisch, den es bei dem Gedanken an Sojaburger und künstliche Steaks nicht schauderte – »sind in Behältern verpackt, die denselben Grünton haben wie die Universal-Produkte. Bonbons, Eiskrem und KiddieButt-Zigaretten jedoch sind in leuchtendes Starrzelius-Rot eingewickelt. Sobald diese Kinder herangewachsen sind …«, er hob die Augen triumphierend von seinen Notizen. »Unseren Prognosen gemäß werden die Universal-Produkte in fünfzehn Jahren bankrott sein und damit völlig vom Markt verschwunden!«
     
    Er setzte sich wieder. Stürmischer Applaus. Auch Schocken klatschte in die Hände und strahlte uns an. Ich beugte mich vor, nachdem ich Ausdruck Nummer eins auf mein Gesicht gezaubert hatte – Eifer, Intelligenz, Know-how –, aber die Mühe hätte ich mir auch sparen können. Fowler deutete auf den hageren Mann neben Winston: Harvey Bruner.
    »Ich brauche Ihnen nicht zu sagen, dass es im Verkauf ganz eigene Probleme gibt«, sagte Harvey und blähte seine eingefallenen Wangen auf. »Ich schwöre, diese verdammte Regierung ist durch und durch von Consies infiltriert! Sie wissen ja, was die fertiggebracht haben! Niederfrequenzen in unserer Radiowerbung wurde verboten – aber wir haben mit einer ganzen Liste semantischer Schlüsselwörter zurückgeschlagen, die Bezug nehmen auf jedes Trauma und jede Neurose des modernen amerikanischen Way of Life. Man hat auf die Sicherheitsvorschriften hingewiesen und uns verboten, Werbespots auf den Screen-Fenstern der AirBusse zu platzieren – aber wir
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