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Eine für vier 01 - Eine für vier

Eine für vier 01 - Eine für vier

Titel: Eine für vier 01 - Eine für vier
Autoren: Ann Brashares
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»Es ist nicht so gut wie das Original«, erklärte er. »Aber sie bleibt damit in Übung.«
    Tibby merkte, dass ihr Tränen in die Augen schossen. »Sie wird total begeistert sein«, sagte sie.
    Eine Weile später, als Tibby die Old Georgetown Road entlangging, war sie immer noch ein bisschen high vom Dragon Master. Sie dachte bereits über das achte Level nach. Zum ersten Mal seit Tagen hatte sie wieder dieses ganz spezielle Gefühl, sich auf etwas freuen zu können.
    Vielleicht, dachte sie beim Gehen, vielleicht hat Brian McBrian etwas sehr Wichtiges entdeckt. Vielleicht bestand Glück gar nicht in einem großen, allumfassenden Ereignis, vielleicht musste es nicht bedeuten, dass in deinem Leben alles stimmte.
    Vielleicht bestand Glück in einer Verbindung von kleinen Freuden. Mit Pantoffeln an den Füßen den Schönheitswettbewerb zur Miss Universum angucken. Ein Stück Schokoladenkuchen mit Vanilleeis essen. Es beim Dragon Master bis zum siebten Level schaffen und dabei zu wissen, dass es noch zwanzig weitere Levels gab.
    Vielleicht war Glück einfach nur eine Frage der kleinen Stimmungsmacher - eine Ampel, die genau in dem Moment, wenn man zu ihr kommt, auf Grün schaltet - und Stimmungskiller - das juckende Schildchen innen im Kragen -, die jedem Menschen im Lauf eines Tages widerfahren. Vielleicht bekam jeder Mensch pro Tag die gleiche Menge Glück zugewiesen.
    Vielleicht spielte es keine Rolle, ob man ein weltberühmter Herzensbrecher war oder eine totale Pfeife. Vielleicht spielte es auch keine Rolle, wenn deine Freundin möglicherweise sterben musste.
    Vielleicht musste man da einfach durch. Vielleicht konnte man nicht mehr verlangen.
    Es war ihr letztes Frühstück mit Bapi, ihr letzter Morgen in Griechenland. In ihrer irrsinnigen Seligkeit war sie bis zum Morgengrauen aufgeblieben und hatte das Drehbuch für eine komplette Unterhaltung auf Griechisch entworfen, die sie mit Bapi als großes Finale des Sommers führen konnte. Jetzt schaute sie ihm zu, wie er zufrieden seine Rice Krispies mümmelte, und wartete auf den richtigen Zeitpunkt, um die Rede vom Stapel zu lassen.
    Er sah kurz zu ihr hoch und lächelte und da hatte sie plötzlich eine wichtige Erkenntnis. So sollte es sein. So gefiel es ihnen beiden. Zwar fühlten sich die meisten Menschen durch das Gespräch miteinander verbunden, aber Lena und Bapi gehörten zu denen, für die das nicht so war. Sie waren durch den gewohnten Ablauf miteinander verbunden, zusammen dazusitzen und ihre Frühstücks-Zerealien zu essen.
    Sie legte prompt ihr Drehbuch beiseite und kehrte zu ihrem Frühstück zurück.
    Als nur noch ein Rest Milch in ihrer Schüssel war, streckte Bapi auf einmal den Arm aus und legte seine Hand auf ihre. »Du bist mein Mädchen«, sagte er.
    Und Lena wusste, dass es so war.
    Zwei Tage danach saß Tibby auf ihrem angestammten Platz auf Baileys Bett und wusste, dass sich Baileys Zustand verschlechtert hatte. Bailey schaute gar nicht verängstigt oder feierlich drein, aber die Krankenschwestern und die Schwesternhelferinnen machten ernste Gesichter. Sie schlugen jedes Mal die Augen nieder, wenn Tibby eine von ihnen direkt ansah.
    Bailey spielte Dragon Warrior, während ihr Vater in einem Sessel am Fenster döste. Sie legte den Kopf nach hinten aufs Kissen, und es war deutlich zu sehen, dass sie eine Ruhepause brauchte. »Würdest du für mich weiterspielen?«, bat sie Tibby.
    Tibby nickte und übernahm die Bedienung.
    »Wann kommen deine Freundinnen wieder?«, fragte Bailey schläfrig.
    »Carmen ist schon wieder da. Lena und Bridget kommen nächste Woche zurück.«
    »Das ist schön«, sagte Bailey. Ihr fielen die Augen für immer längere Zeitspannen zu.
    Tibby bemerkte, dass heute noch zwei weitere Überwachungsgeräte im Zimmer waren, die Pieptöne von sich gaben.
    »Wie geht’s Brian?«, fragte Bailey.
    »Ihm geht’s bestens. Er hat mich schon bis zum zehnten Level gebracht«, sagte Tibby.
    Bailey lächelte. Sie ließ die Augen geschlossen. »Das ist einer, der’s wert ist«, murmelte sie.
    Tibby dachte an Baileys Spruch zurück und lachte. »Stimmt«, sagte sie. »Du hattest Recht und ich hatte Unrecht. Wie immer.«
    »Gar nicht wahr«, sagte Bailey. Ihr Gesicht war so weiß wie das eines Engels.
    »Wohl wahr. Ich urteile über Menschen, ohne sie zu kennen«, sagte Tibby.
    »Aber du änderst deine Einschätzung auch wieder«, sagte Bailey. Sie sprach langsam, mit driftender Stimme.
    Tibby legte beim Dragon Warrior eine Pause ein, weil
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