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Eine Braut zu Weihnachten

Eine Braut zu Weihnachten

Titel: Eine Braut zu Weihnachten
Autoren: Victoria Alexander
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feststecken!«
    Sir Hugo holte hörbar Luft. »Mitnichten! Wir sind sehr fortschrittlich und bekannt für unsere zeitgemäßen Ansichten zu allen möglichen Themen!«
    »Ha!«, schnaubte sie. »Sie, Hugo Tolliver, sind nicht mehr mit der Zeit gegangen, seit Sie aufrecht gehen lernten!«
    Wieder schnappte er nach Luft. »Sie gehen zu weit, Charlotte Bramhall! Aber das haben Sie ja immer schon getan.«
    »Und Sie sind nie weit genug gegangen!« Mit wutblitzenden Augen beugte sie sich zu Sir Hugo vor, um mit gedämpfter Stimme fortzufahren. Sebastian konnte nicht hören, was sie sagte, da ihre Stimme jetzt zu leise war, aber Sir Hugos Gesichtsausdruck war deutlich zu entnehmen, dass dies eine Unterhaltung war, die sich von ihrem ursprünglichen Thema weit entfernt hatte. Offenbar steckte erheblich mehr hinter der Feindseligkeit zwischen Miss Bramhall und Sir Hugo, als die Clubmitgliedschaft von Frauen.
    Sebastian war schon oft genug in schwierigen Situationen gewesen, um zu erkennen, dass sich hier die perfekte Gelegenheit zu fliehen bot. Er trat schnell noch einen Schritt zurück, drehte sich auf dem Absatz um … und stieß fast mit der Frau in dem Hut zusammen. Oder vielmehr sein Gesicht mit ihrem Hut.
    Sie trat einen Schritt zurück und blickte lächelnd zu ihm auf. »Suchen Sie Ihr Heil in der Flucht, Sir Sebastian?«
    Er schaute in ihre dunkelbraunen, vor Belustigung glitzernden Augen und grinste. »Nicht sehr mutig von mir, fürchte ich.«
    Unter dem Hut rahmten schöne, dunkelrote Locken ihr Gesicht. »Sie?«, fragte sie mit hochgezogener Augenbraue. »Der furchtlose Sir Sebastian Hadley-Attwater? Was sollen wir denn nun Ihren Bewunderern sagen?«
    Er blickte sich rasch um. »Dann sollte das vielleicht besser unter uns bleiben. Es wäre mir sehr unangenehm, die Illusionen meiner Leser zu zerstören.«
    »Oh, die meinen haben Sie auf jeden Fall zerstört«, gab sie mit einem betrübten Kopfschütteln zurück. »Ihren Büchern nach zu urteilen, glaubte ich, nichts könnte Ihnen Angst einjagen. Soweit ich mich erinnere, wurden sie in den Dschungeln Indiens sogar einmal von einem Tiger in die Enge getrieben, nicht wahr?«
    »Das war nicht halb so beängstigend«, gab er mit einem vielsagenden Blick auf Miss Bramhall und Sir Hugo zurück, die noch immer stritten, obwohl sie sich in einem vergeblichen Versuch, diskret zu sein, aus der Menge zurückgezogen hatten. Sebastian schüttelte den Kopf. »Und weit weniger gefährlich.«
    Sie antwortete mit einem herrlich ungenierten Lachen, das die Federn an ihrem Hut auf wunderbare Weise in Bewegung brachte. Vielleicht hatten ausgefallene Hüte ja doch etwas für sich.
    »Ich fürchte, ich bin Ihnen gegenüber im Nachteil, Ma’am.«
    »Oh, das hoffe ich doch.« Ihre Augen funkelten immer noch vor Lachen.
    »Sie kennen meinen Namen, aber ich habe keine Ahnung, wer Sie sind.« Er schüttelte den Kopf. »Das erscheint mir ganz und gar nicht fair.«
    »Wahrscheinlich ist es das auch nicht.« Sie schaute ihm so ruhig und offen in die Augen, wie sie es von der anderen Seite des Saals getan hatte, doch jetzt konnte er etwas Herausforderndes in ihren dunklen Augen sehen. Oder Einladendes? »Ich mache mir kaum jemals Gedanken, ob etwas fair ist oder nicht.«
    Er lachte. »Aber wie soll ich Ihnen meine Aufwartung machen, wenn ich Ihren Namen nicht kenne?«
    »Also gedenken Sie, mir Ihre Aufwartung zu machen?«
    Er beugte sich zu ihr vor und sagte so leise, dass nur sie ihn hören konnte: »Ich habe das Gefühl, dass Sie das wünschen.«
    Sie wandte leicht den Kopf, um ihm in die Augen sehen zu können. Ihr Gesicht war nur noch ein paar Zentimeter von seinem entfernt, ihr Mund zum Küssen nahe. »Und wenn dem nicht so ist?«
    Sein Blick glitt zu ihren Lippen, dann wieder zurück zu ihren Augen. »Dann wäre ich zerstört. Mein Herz wäre zermalmt, gleich Staub unter ihren Füßen.«
    »Oh, das können wir natürlich nicht zulassen.« Ihre Augen weiteten sich zu einem Ausdruck der Unschuld, die er ihr keinen Moment lang abnahm. »Ich hasse Staub.«
    »Ihr Name ist Lady Veronica Smithson«, ertönte eine indignierte Stimme seitlich hinter ihm. »Und ich bin Lady Portia Redwell, deine Cousine. Aber anscheinend hast du mich ja schon vergessen.«
    Er straffte sich, trat von Lady Smithson zurück und wandte sich seiner Cousine zu. »Portia!« Erfreut ergriff er ihre Hände und küsste sie auf die Wange. »Ich wollte mich gerade auf die Suche nach dir machen.«
    »Hm.« Portia rümpfte die
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