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Eine Braut gehoert dazu

Eine Braut gehoert dazu

Titel: Eine Braut gehoert dazu
Autoren: Milli Criswell
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Der fürstliche Lebenswandel der Webbers und das vornehme Haus auf dem Hügel waren nur eine Fassade für einen riesigen Schuldenberg gewesen.
    Adam hatte seinen Vater überredet, das Sorgerecht für Peter zu übernehmen. Allistair Morgan war nie ein guter Ersatzvater für Peter gewesen, ebenso wenig wie ein richtiger Vater für Adam, aber er hatte die nötigen Geldmittel für das Jurastudium zur Verfügung gestellt. Natürlich nur mit der Auflage, dass Peter zum Familienanwalt der Morgans wurde.
    Die Morgans beschäftigten eine ganze Schar von Anwälten und Finanzberatern, aber der kluge alte Mann hatte sich die Dienste eines Anwaltes sichern wollen, dem er bedingungslos vertrauen konnte, der auch nach seinem Tode die Interessen seiner Kinder vertreten würde. Und dieser Jemand war Peter, und er übte seine Rolle sehr hingebungsvoll aus.
    “Ich bin sicher, dass Miss Baxter dich in einem anderen Licht sehen wird, wenn sie erst einmal über den Ernst deiner Lage in Kenntnis gesetzt wird”, sagte Peter schließlich.
    “Die Frau ist eine Träumerin, eine Romantikerin. Außerdem interessiert es mich nicht, ob sie mein Handeln billigt oder nicht.
    Ich bezahle sie für die Planung und Ausführung, nicht für ihre Zustimmung oder Kritik.”
    “Vielleicht schaue ich morgen mal bei dir vorbei und sehe sie mir an. Sie scheint faszinierend zu sein.”
    “Sie ist nicht dein Typ, Webb. Sie ist ein Rotschopf, keine Blondine.”
    Peter legte eine schelmische Miene hinauf. “Ein Rotschopf!
    Ich war schon immer scharf auf Rothaarige. Sie erröten so charmant, findest du nicht?”
    Adam wusste nicht warum, aber aus irgendeinem Grunde ärgerte Peters Bemerkung ihn. “Ich habe keine Zeit, um über deine Vorliebe für Frauen zu diskutieren. Ich habe momentan dringendere Probleme.”
    Es beunruhigte Peter, dass Adam in letzter Zeit so schlecht gelaunt war. “Vielleicht lassen sich deine Probleme eher lösen, wenn du mit einer Frau ausgehst. Wie lange ist es hier, seit du Sex hattest? Du lebst wie ein Mönch in dem Kloster, das du ein Haus nennst. Bei Lokführer Adam müsste sich inzwischen viel Dampf aufgestaut haben.”
    Adams Augen funkelten zornig. Er hasste es, wegen seiner Leidenschaft für Modelleisenbahnen gehänselt zu werden. Sein Vater hatte ihn ständig wegen dieses Hobbys gequält. Und ebenso wenig gefiel es ihm, über sein nicht existierendes Liebesleben ausgefragt zu werden. “Meine sexuellen Bedürfnisse sind kein Diskussionsthema, nicht mal mit dir. Also lassen wir es fallen. Würdest du dein sexuelles Verlangen in deine Arbeit umlenken, könntest du mehr schaffen.”
    “Ist es das, was du tust? Benutzt du deine Arbeit als Ersatz?
    Dann lass mich dir sagen, alter Kumpel, dass es nicht klappt.
    Eines Tages, wenn du es am wenigsten erwartest, peng! Du wirst explodieren wie ein verdammter Vulkan.”
    Adam lächelte herablassend. “Welch interessante Metapher!
    Mir scheint, du hast mit Miss Baxter etwas gemeinsam. Sie liest gern heiße Liebesromane. Ich bin sicher, dass Vulkanausbrüche in diesen grässlichen Büchern unzählige Male benutzt werden, um den sexuellen Höhepunkt zu beschreiben.”
    “Mir scheint, dass du welche lesen solltest”, entgegnete Peter.
    “Du könntest etwas lernen und dadurch die Liebe zumindest aus zweiter Hand erfahren, da du sie selbst nicht praktizierst.”
    “Jetzt klingst du wie meine Mutter, und das ist ein großer Fehler.”
    Peter war klug genug, um zu wissen, wann er zu weit gegangen war. Daher wechselte er hastig das Thema. “Wie geht es Lilah? Erforscht sie immer noch die Geheimnisse von Indien?”
    Adams Mutter hatte West Virginia kurz nach dem Tod ihres Mannes vor sechs Jahren verlassen und war auf Reisen gegangen. Sie hatte es nicht für nötig gehalten zurückzukehren, nicht einmal zur Beerdigung ihrer einzigen Tochter, was in ihr Persönlichkeitsbild passte. Sie hatte stets sich selbst mehr geliebt als jeden anderen.
    Obwohl es Adam um seiner Schwester willen verbitterte, erleichterte es ihn auch. Er hatte nicht den Wunsch, seine Mutter zu sehen, die mit ihrem theatralischen Getue womöglich die Adoption vereitelt hätte. “Ja, Gott sei Dank! Und ich hoffe, dass sie für die nächsten drei Monate dort bleibt, bis wir alles unter Dach und Fach haben.”
    Peter zögerte, bevor er das nächste Thema ansprach, denn er wusste, dass es seinem Freund Kummer bereiten würde. Doch er wusste auch, dass er es nicht umgehen konnte. “Wir haben nichts von Curtis Tremayne gehört.
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