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Eine Braut fuer den italienischen Grafen

Eine Braut fuer den italienischen Grafen

Titel: Eine Braut fuer den italienischen Grafen
Autoren: Kate Hewitt
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Raums. Dann öffnete er ein Fenster und ließ eine angenehm frische Brise aus den Gärten herein. „Dort drüben sind die Queues. Was möchten Sie trinken?“
    Mittlerweile war es Ana gelungen, ihrer Enttäuschung Herr zu werden. Ihr war klar, dass er mit der Aufforderung zum Spiel den geschäftlichen Charakter des Heiratsantrags unterstreichen wollte. Damit konnte sie umgehen. Ihre Ernüchterung wich kalter Entschlossenheit, kombiniert mit einer gewissen Risikobereitschaft. „Ich hätte gern einen Whisky.“
    Vittorio quittierte ihre Bestellung mit einem Schmunzeln und nickte. Er drückte einen dezent neben der Tür angebrachten Knopf. Wenig später erschien ein Bediensteter, dem er seine Wünsche mitteilte.
    Unterdessen wählte sie ein Queue aus und kreidete es sorgfältig ein. Auf dem Spieltisch lagen bereits die drei Kugeln parat, mit denen beim Stecca gespielt wird, der weiße und der gelbe Spielball sowie ein roter Objektball. Vittorio platzierte fünf Kegel in der Mitte des Spielfeldes. Ziel des Spiels war es, mit der eigenen Kugel die gegnerische zu treffen, die dann den roten Ball berühren oder die Kegel umwerfen sollte. Ein Murmelspiel für Erwachsene, hatte ihr Vater das Spiel einmal treffend genannt.
    „Wo haben Sie denn gelernt, Stecca zu spielen?“, erkundigte sich Vittorio.
    „Bei meinem Vater. Nach dem Tod meiner Mutter wurde es zu unserem gemeinsamen Hobby. Haben Sie mit Ihrem Bruder gespielt oder ebenfalls mit Ihrem Vater?“ Sie beugte sich über den Tisch und übte einen Stoß.
    „Nur mit meinem Vater.“
    „Möchten Sie anfangen?“
    „Nach Ihnen“, lehnte Vittorio höflich ab.
    „Wie Sie wollen! Doch Sie sind gewarnt: Ich spiele sehr gut.“
    Amüsiert über ihre Verwegenheit, lachte er.
    Unvermittelt beschleunigte sich ihr Herzschlag. Ihre Hände fühlten sich feucht an, ihr Mund war trocken. Wie gern hätte sie ihn in diesem Moment berührt!
    „Ich beherrsche das Spiel ebenfalls.“
    „Wir werden sehen, wer gewinnt!“, erwiderte Ana selbstbewusst, doch innerlich vor Erregung zitternd.
    Es klopfte, und der Diener trat ein, beladen mit einem Tablett mit einer Flasche sehr gutem altem Whisky, einer Flasche Mineralwasser und zwei Gläsern. Im Nachhinein bedauerte Ana ihre Entscheidung. Bisher hatte sie nur selten Whisky getrunken, er war ihr jedoch als das passende Getränk für eine geschäftliche Besprechung bei einer Partie Billard erschienen. Sie vertrug nicht viel Alkohol – eine Schwäche, die sich ein Winzer eigentlich nicht leisten durfte – und machte sich Sorgen, welche Auswirkungen er auf sie haben könnte. Hoffentlich würde sie sich nicht erneut zum Narren machen, indem sie Vittorio im Rausch seine große Anziehungskraft auf sie eingestand!
    „Trinken Sie pur oder mit Wasser?“, fragte er.
    „Mit Wasser, bitte.“ Dann würde der Alkohol ihr nicht ganz so schnell zu Kopf steigen.
    Er reichte ihr das Gewünschte und stieß mit ihr an. Der kaum verdünnte Alkohol brannte ihr in der Kehle.
    „Wollen wir anfangen?“
    Sie nickte und stellte ihr Glas zur Seite. Aufgeregt beugte sie sich über den Tisch, in dem Wissen, dass Vittorio sie genau beobachtete. Konzentrier dich, ermahnte sie sich, denk nur an das Spiel, an das Geschäft! Doch beim Gedanken an seinen Antrag zitterten ihr die Hände, und sie traf die gegnerische Kugel nicht.
    „Schade“, kommentierte Vittorio.
    Er macht sich über mich lustig, stellte sie verärgert fest. Sie hasste es zu verlieren. Als Jugendliche hatte sie stundenlang trainiert, bis es ihr endlich gelungen war, ihren Vater zu schlagen.
    Nun trat Vittorio an den Spieltisch. Als er gerade zum Stoß ausholte, fragte sie in beiläufigem Ton: „Wieso wollen Sie eigentlich mich heiraten?“ Sein Schuss ging ebenfalls ins Leere.
    Leicht verärgert wandte er sich zu ihr um, und Ana lächelte unschuldig.
    „Ich halte Sie für eine angemessene Partnerin.“
    „Angemessen. Wie romantisch!“
    „Es ist ein Geschäft.“
    Ehe er mehr sagen konnte, führte Ana den nächsten Stoß aus. Sie traf seine Kugel und verpasste den Kegel nur um einen Zentimeter. „Dafür also halten Sie die Ehe. Und inwiefern bin ich die passende Ehefrau für Sie?“
    Nun war er am Zug. Er traf ihren Ball und schoss damit einen Kegel um. Nur mit Mühe gelang es ihr, einen Fluch zu unterdrücken.
    „In jeder Hinsicht.“
    Sie lachte ungläubig. „Ich bin keineswegs perfekt.“
    „Sie stammen aus einer angesehenen Familie, arbeiten seit über zehn Jahren erfolgreich in der
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