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Eine bezaubernde Braut

Eine bezaubernde Braut

Titel: Eine bezaubernde Braut
Autoren: Julie Garwood
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einzige Frau geliebt, und ihr Name war Arianna. Mein liebster Freund, Alford, hat sie zu mir gebracht, und ich habe mich sofort in sie verliebt. Ich habe geglaubt, dass auch sie mich liebte«, fügte er noch hinzu. »Und ich hätte einen Weg gefunden, sie zu heiraten.«
    Er blieb stehen und ließ den Tornister auf den Tisch vor Alford fallen.
    »Öffnet ihn«, befahl er.
    Alford schüttelte den Tornister aus und betrachtete stirnrunzelnd den Inhalt, der auf den Tisch fiel. Die Schatulle rollte aus der Tunika.
    John sagte ihm, was sich in dem Kästchen befand. »Mein Dolch liegt auf dem Boden der Schatulle. Ich habe ihn Arianna durch meinen Knappen geschickt, damit sie sich eine Locke ihres goldenen Haares abschneiden sollte. Erinnert Ihr Euch, Alford?«
    Noch ehe Alford antworten konnte, sprach John schon weiter. »Auf meinem Dolch liegt die Locke ihres Haares. Sagt mir, Alford, was liegt auf ihrem Haar?«
    »Ich … ich weiß es nicht«, stotterte Alford.
    »Doch, Ihr wisst es. Es ist Euer Dolch.«
    »Nein, das ist nicht meiner«, rief Alford.
    John kam langsam näher. »Nein? Aber Euer Wappen ist auf dem Griff.«
    »Jemand … hat meinen Dolch gestohlen … Gillians Vater muss …«
    Johns Stimme war schneidend wie eine Peitsche. »Ihr Vater war nicht am Hofe, aber Ihr wart dort, Alford. Ihr habt sie umgebracht.«
    »Nein, das habe ich nicht …«
    John schlug mit der Faust auf den Tisch. »Wenn Ihr weiterleben wollt, dann werdet Ihr mir die Wahrheit sagen.«
    »Wenn ich weiterleben will …«
    »Ich werde Euch nicht umbringen, wenn Ihr mir die Wahrheit sagt«, versprach John. »Ich will ganz genau wissen, was geschehen ist. Aber zuerst werdet Ihr es mir gestehen. Ihr habt sie umgebracht, nicht wahr?«
    »Sie wollte Euch betrügen«, stammelte Alford. »Sie wollte nicht auf … meinen Rat hören … und sie war entschlossen, sich zwischen Euch und Eure Ratgeber zu stellen. Ich habe doch nur versucht, meinen König zu beschützen. Sie war verrückt vor Machthunger, denn sie wusste … jawohl, sie wusste, dass sie Euch beherrschen konnte.«
    »Ich möchte ganz genau wissen, was geschehen ist«, verlangte der König. Seine Stimme zitterte vor Wut.
    »Ich bin zu ihrem Zimmer gegangen, um vernünftig mit ihr zu reden. Aber sie hat mich verspottet, Mylord. Aye, das hat sie getan. Euer Knappe brachte die Schatulle und stellte sie auf den Tisch. Die Schatulle war offen, und Euer Dolch war darin. Der Knappe hat mich nicht gesehen, und nachdem er gegangen war, hat Arianna Euren Dolch genommen und eine Locke ihres Haares abgeschnitten. Sie hat den Dolch und das Haar in die Schatulle gelegt …«
    »Und Ihr habt weiter versucht, sie zur Vernunft zu bringen?«, fragte John.
    »Ja, aber sie wollte nicht auf mich hören. Sie hat geschworen, dass sie nicht zulassen würde, dass ihr jemand in die Quere kommt. Sie hat mich angegriffen, ich musste mich verteidigen.«
    »Und daher habt Ihr ihr den Hals durchgeschnitten.«
    »Es war ein Unfall. Ich gebe zu, ich bin in Panik geraten. Euer Knappe war zurückgekehrt und klopfte an die Tür, und ohne nachzudenken habe ich meinen Dolch in die Schatulle geworfen und sie geschlossen. Ich wollte es Euch sagen. Ja, ja, das wollte ich ganz bestimmt tun«, rief Alford.
    »Und weil Ihr einen Schlüssel zu dem Zimmer hattet, war Eure Flucht so einfach, nicht wahr? Ihr habt die Tür geschlossen und die Schatulle in Euer Zimmer gebracht. War es nicht so, Alford?«
    »Jawohl.«
    »Und dann habt Ihr mich getröstet, als ich ihre Leiche fand – als guter Freund, der Ihr wart.«
    »Ich wollte es Euch gestehen, aber Ihr wart so verzweifelt, da habe ich mich entschieden zu warten.«
    »Nein, Ihr habt Euch entschieden, den Baron von Dunhanshire dafür verantwortlich zu machen.«
    »Ja«, gab Alford zu und versuchte, seiner Stimme einen zerknirschten Ton zu geben. »Gillians Vater war zu meinem Besitz gekommen, um sich mit mir über die Allmende zu unterhalten, die wir gemeinsam verwalteten. Er sah die Schatulle, als er unangekündigt die Halle meines Besitzes betrat, doch er tat so, als hätte er nichts gesehen. Und in der Sekunde, in dem ich ihm den Rücken kehrte, hat er sie gestohlen. Er wollte sie für sich selbst behalten«, behauptete Alford anklagend.
    »Das habt Ihr doch nicht wirklich geglaubt«, stellte John geradezu mitleidsvoll fest. »Ihr wusstet, dass er sie mir bringen würde, nicht wahr, Alford? Und daher habt Ihr Dunhanshire belagert und ihn umgebracht, um ihn zum Schweigen zu
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