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Eine bezaubernde Braut

Eine bezaubernde Braut

Titel: Eine bezaubernde Braut
Autoren: Julie Garwood
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mir, was Ihr damit meint, und wenn Ihr schon einmal dabei seid, sagt mir auch, wie Ihr festgestellt habt, wo der Schatz verborgen ist.«
    Gillian begann mit der Nacht, in der ihr Vater getötet wurde, und beendete ihre Geschichte gerade, als sie den verfallenen Schuppen erreichten.
    Auf den Befehl des Königs lief einer der Soldaten los, um eine Fackel zu holen. Während sie warteten, fragte John Gillian weiter aus. »Ihr habt noch immer nicht erklärt, was Ihr mit Aberglauben meint«, insistierte er.
    »Nachdem Ector verrückt wurde, haben sich die Soldaten vor ihm gefürchtet. Meine Zofe hat mir erzählt, wann immer er vorüberging, sind die Soldaten auf die Knie gefallen und haben sich bekreuzigt, um das Böse abzuwenden. Sie selbst hat es unzählige Male gesehen«, fügte sie hinzu. »Die Soldaten fürchteten sich, dass Ector die Macht hatte, ihnen den Verstand zu rauben und sie genauso verrückt zu machen, wie er es war. Liese hat mir auch erzählt, dass die Männer glaubten, Ector sei vom Teufel besessen, und aus diesem Grund haben sie es nicht gewagt, ihn oder alles, was ihm gehörte, zu berühren. Ector ist am Tag über das Land gestreift und hat in der Nacht in der Ecke des Stalls geschlafen.«
    »Ihr stellt meine Soldaten wie abergläubische Dummköpfe hin. Solltet Ihr aber damit Recht behalten, dann hat ihre Furcht den Schatz meiner Arianna in all diesen Jahren geschützt.«
    Der Soldat kam mit einer brennenden Fackel zurück, und John bedeutete ihm, den Stall zuerst zu betreten. Gillian war plötzlich in voller Furcht, dass sich ihre Beine nicht mehr bewegten. Lieber Gott, bitte, bitte lass die Schatulle dort sein.
    Sie fühlte Brodicks Hand auf ihrer Schulter, und sie schwankte und lehnte sich gegen ihn. Eine oder zwei Sekunden lang blieb sie so stehen, doch das war all der Trost, den sie brauchte. Sie straffte sich und folgte dem König in den Stall.
    Sie sah den Staub, der in den Strahlen des schwindenden Sonnenlichtes tanzte, das durch die Löcher im Dach in das Innere des Stalles fiel. Das Licht wäre ohne die Fackel nicht ausreichend gewesen. Die Luft war schal, und es roch nach Schimmel und Fäulnis. Mit jedem Schritt, den sie weiter ins Innere machten, wurde der Geruch stärker.
    Der König blieb stehen, als sie die Mitte des Ganges erreicht hatten, und bedeutete Gillian vorzugehen.
    »Es ist in der Ecke«, sagte sie und eilte an ihm vorbei. Sie hielt ihren Blick auf den Boden. Er war übersät mit verrottendem Holz und rostenden Nägeln.
    Als sie an der letzten Box vorüberging, wandte sie sich langsam zur Seite, dann schrie sie leise auf. Dort war er! Ectors Tornister hing noch immer an dem Haken in der Wand.
    »Sollen wir nachsehen, ob der Schatz darin ist?«, flüsterte John. Er ging zusammen mit Gillian weiter und nahm den schmutzigen Tornister vom Haken, dann schob er mit dem Fuß den Schutt aus dem Weg und kniete sich auf den Boden.
    Der Soldat Horace rief: »Ist der Schatz da, Mylord?«
    Der König antwortete nicht. »Seht Ihr, wie meine Hände zittern?«, flüsterte er Gillian zu, als er langsam den Tornister umdrehte und den Inhalt auf den Boden schüttete. Eine alte, verrostete eiserne Angel fiel zuerst heraus, dann rollten Steine in verschiedenen Formen auf den Boden. Ein Klumpen Schmutz kullerte heraus, und ein hölzerner Becher zerbrach in zwei Teile, als er auf dem Boden aufkam. Der König keuchte auf. Ein schmutziges Stück Wollstoff, zu einem Ball gepresst, fiel auf seine Knie. Als er den Stoff auseinander faltete, entdeckte er, dass es die Tunika eines Mannes war, und als er das letzte Stück entfernt hatte, blitzten im Licht der Fackel die Juwelen auf der herrlichen Schatulle auf.
    Tränen flossen aus Johns Augen. Die Erinnerungen an seine süße Arianna überwältigten ihn. Ein paar Minuten versank er in der Vergangenheit. Er trauerte noch einmal um den Tod seiner einzigen wahren Liebe.
    »Mylord, ist der Schatz da?«, rief Horace noch einmal ungeduldig.
    Der König war zu sehr von seinen Gefühlen überwältigt, um den aufdringlichen und unverschämten Ton des Soldaten zu bemerken.
    Brodick allerdings war das nicht entgangen. Er wollte sich gerade umdrehen, um seiner Frau und dem König den Rücken zuzuwenden, als Horace seinen Soldaten ein Handsignal gab. Seine drei Begleiter schwärmten sofort aus und bildeten vor Brodick einen Halbkreis. Das Einzige, was zwischen ihnen und dem König von England stand, war der Highlander. Die Idioten glaubten wirklich, dass die Chancen zu
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