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Eine besondere Herzensangelegenheit

Eine besondere Herzensangelegenheit

Titel: Eine besondere Herzensangelegenheit
Autoren: Milena Mayfeldt
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eingefallen ist, die ich mal als Lesezeichen benutzt habe. Wahrscheinlich habe ich sie im Buch vergessen, als ich es ausgesetzt habe. Inzwischen ist mir das auch unglaublich peinlich. (Ich schwöre, in Zukunft benutze ich nur noch leere Zettel oder alte, unbeschriebene Postkarten!)
    Du musst dir keine Sorgen um mich machen, auch wenn ich zugeben muss, dass sich das im Tagebuch wahrscheinlich anders angehört hat. Wenn ich frustriert bin, schreibe ich einfach alles auf, und danach geht es mir schon wesentlich besser. Eigentlich schmeiße ich das Geschriebene dann sofort weg – oder ich schockiere damit wie in deinem Fall irgendwelche Unbekannten ;-)
    Trotzdem fand ich es total rührend von dir, dass du mir sofort helfen wolltest. Und die Idee mit dem Nachfolgeband von Zafón war einfach nur genial. Ich habe mich natürlich gleich draufgestürzt und freue mich schon darauf, es in den nächsten Tagen zu lesen. Ich liebe diese Serie einfach und hoffe, dass aus der Trilogie bald eine Tetralogie wird. Also auch dafür vielen Dank!
    So, jetzt gehe ich davon aus, dass ich deine Sorgen zerstreuen konnte. Und ich hoffe natürlich auch, dass bei dir nicht mehr Langeweile vorherrscht, wie du geschrieben hast. Wenn doch, könnten wir ja gemeinsam versuchen, das zu ändern.
    Ganz, ganz liebe Grüße sendet dir
    Lily
    P.S.: Dass ich keinen Unsinn machen soll, war zwar eine klasse Warnung von dir, kommt aber leider ein bisschen zu spät. Ich fürchte, das habe ich schon getan.
     
    Erleichtert lehnte ich mich auf meinem Stuhl zurück. Einerseits natürlich, weil ich bei der Tagebuchseite wirklich überreagiert hatte, andererseits, weil meine Nachricht überhaupt bei der richtigen Empfängerin angekommen war. Und dass sie auch noch so liebenswert zurückgeschrieben hatte, freute mich natürlich besonders.
    Allerdings gab es da zwei Dinge, wegen derer ich noch einmal bei Lily nachhaken musste.
    Ich klickte also auf Antworten und begann zu tippen:
     
    Hallo Lily,
    danke für deine schnelle Antwort. Mir ist echt nicht nur ein Stein, sondern mindestens ein Findling vom Herzen gefallen, als ich deine Mail gelesen habe. Da bin ich wohl mal wieder kräftig übers Ziel hinausgeschossen.
    Aber zwei Dinge möchte ich doch noch gern wissen:
    Erstens: Womit würdest du denn meine Langeweile kurieren?
    Und zweitens: Welchen Unsinn hast du mit deinem Ex angestellt?
    Tut mir leid, wenn ich dich nerve, aber ich bin einfach total neugierig.
    Liebe Grüße
    Isabelle
     
    Nachdem ich die Nachricht weggeschickt hatte, blieb ich einfach sitzen, gespannt darauf, ob ich nochmals eine Antwort erhalten würde. Und tatsächlich ließ Lily mich nicht lange warten. Schon ein paar Minuten später kam wieder eine Mail von ihr bei mir an.
     
    Hallo Isabelle,
    gegen Langeweile fällt mir immer eine ganze Menge ein. Wie wär es zum Beispiel mit einer Art Wette? Ich habe mir ganz spontan Folgendes überlegt: Eine von uns stellt der anderen eine Aufgabe, die sie innerhalb von einer Woche erfüllen muss. Schafft sie es, kann die andere die nächste Aufgabe für die folgende Woche stellen. Schafft sie es aber nicht, muss sie die andere zum Essen einladen. Mir würde so etwas großen Spaß machen. Was hältst du davon?
    Zu deiner zweiten Frage: Mein Exfreund hat mich damals auf ziemlich üble Weise betrogen, und zwar ausgerechnet mit meiner damaligen besten Freundin. Dementsprechend war ich heftig angepiekst, um nicht zu sagen, ich wäre beinahe geplatzt vor Wut. Also habe ich mir überlegt, wie ich mich am besten an ihm rächen könnte. Und da er nicht nur Hobbykoch, sondern nebenbei gesagt ein total penibler Typ war, habe ich ihm einfach ein paar Kakerlaken in die Küche geschummelt. Der Idiot hat nämlich nicht daran gedacht, dass ich noch seinen Wohnungsschlüssel hatte. Das hat mir zwar ein paar ziemlich böse Anrufe von ihm eingebracht, und ich musste anschließend auch noch die Rechnung für den Kammerjäger bezahlen. Aber ehrlich gesagt habe ich das Ganze in vollen Zügen genossen!
     
    Ich lachte laut auf, als ich mir die Situation bildlich vorstellte. Diese Lily wurde mir mit jedem Wort, das ich von ihr las, sympathischer. Und dass ihr bescheuerter Exfreund es nicht besser verdient hatte, war sowieso klar.
    Mühsam unterdrückte ich einen Anflug von Wehmut. Sosehr ich es auch zu ignorieren versuchte, der Gedanke an die Trennung von Paul, meinem letzten Freund, versetzte mir immer noch einen leichten Stich. Elf Monate und vier Tage war das jetzt her.
    Ich
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