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Ein weites Land – Miteinander (Geschichten aus der Ferne) (German Edition)

Ein weites Land – Miteinander (Geschichten aus der Ferne) (German Edition)

Titel: Ein weites Land – Miteinander (Geschichten aus der Ferne) (German Edition)
Autoren: Andrew Grey
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Wände hochzuziehen. Er hoffte, dass es Wally gefallen würde. Eigentlich war Dakota sich da ziemlich sicher, doch er hätte ihn gerne dabei gehabt, um sich mit ihm zu beraten. Sie hätten sicher auch schon weiter sein können. Aber der Anfall, den sein Vater kurz vor Wallys Abreise gehabt hatte, hatte sich als Infektion herausgestellt. Dakota hatte viel Zeit damit verbracht, darauf zu achten, dass sein Vater sich nichts weiter einfangen konnte. Die Medikamente, die er bekommen hatte, brauchten schließlich Zeit zum Wirken.
    Unruhig ließ er sich im Wohnzimmer in einen Sessel fallen, stand dann wieder auf und verließ das Haus. Er setzte sich auf die Veranda und hörte zu, wie die Ranch sich auf die Nacht vorbereitete. Auf der Koppel scharrten Pferde mit den Hufen, schnaubten und wieherten leise, Heuschrecken und Grillen zirpten ihre Melodien und die Rinder muhten im schwächer werdenden Licht. Selbst das Heulen des Wolfs, das ihm immer so bedrohlich geklungen hatte, beunruhigte ihn nicht mehr so wie früher. Nacht für Nacht hatte er den Rufen gelauscht. Jedes Mal, wenn er sie gehört hatte, hatte er an Wally gedacht und wie sehr er diese Laute geliebt hatte. Allerdings war ihm aufgefallen, dass die Rufe jede Nacht leiser wurden und von weiter weg zu kommen schienen. Er wusste, dass Wally enttäuscht sein würde, aber Dakota war erleichtert, dass die Wölfe weiterzuziehen schienen.
    Dunkelheit umgab ihn. Dakota hielt auf der Straße nach näherkommenden Scheinwerfern Ausschau. Jedes Lichterpaar, das auftauchte, beobachtete er, bis es die Einfahrt passiert hatte. Erst dann lehnte er sich wieder in seinem Stuhl zurück. Die Luft wurde kühler und er wartete immer noch, als endlich ein weiteres Lichterpaar auftauchte, langsamer wurde und in die Einfahrt einbog.
    Wallys Auto hatte kaum angehalten, als Dakota schon dort war und die Tür aufmachte. Wally stieg aus und Dakota zog ihn an sich und brachte ihre Lippen in einem harten, besitzergreifenden Kuss zusammen.
    „Das ist ja mal ein Empfang“, scherzte Wally, als Dakota ihn schließlich wieder losließ … nur um sich gleich wieder auf ihn zu stürzen. Wally warf ihm die Arme um den Hals und kletterte geradezu an ihm hoch. Gott, wie gut sich das anfühlte, wenn dieser warme Körper ihn umschlang, wenn er diese weichen Lippen schmecken durfte. „Ich hab’ dich vermisst, Kota.“
    „Hab dich auch vermisst.“ Dakota stellte Wally wieder auf die Füße. „Konntest du nicht mehr da rein stopfen?“, lachte er, als er durch die Heckscheibe sah. Das Auto war vollgepackt bis unters Dach.
    „Das können wir morgen auspacken. Alles, was ich heute Nacht brauche, ist im Kofferraum.“
    „Alles, was ich heute Nacht brauche, bist du“, grinste Dakota den kleineren Mann an. Wally stöhnte tief in der Kehle.
    Wally ließ den Kofferraumdeckel aufspringen. Dakota ging zum Heck des Autos und staunte, dass ihm nicht gleich alles aus dem Kofferraum entgegenkam, so voll war er. Wally zog eine Reisetasche heraus und schloss den Deckel. Mit der Tasche in der Hand ging Wally auf das Haus zu. Dakota folgte ihm und beobachtete dabei, wie dieser süße kleine Hintern sich in den engen Jeans bewegte. Das war ein Anblick, auf den es sich gelohnt hatte, zu warten.
    Dakota sah lächelnd zu, wie Wally durch das Haus ging. Das Lächeln verschwand allerdings, als Wally in sein altes Zimmer ging.. Dakota blieb im Türrahmen stehen und sah zu, wie Wally seine Reisetasche auf das Bett warf und sie öffnete.
    „Was?“, fragte Wally, hielt inne und drehte sich um.
    „Ich dachte ...“ Dakota schluckte hart und verließ das Zimmer. Offensichtlich hatte Wally nicht dasselbe gedacht wie er. Er ging in sein Schlafzimmer, setzte sich auf sein Bett und atmete tief durch, um sich nicht von seiner Enttäuschung überwältigen zu lassen. Ein leises Klopfen an der Tür lenkte seine Aufmerksamkeit von dem kleinen Riss im Teppich ab, auf den er gestarrt hatte.
    „Was ist los?“ Wally setzte sich neben ihn auf das Bett.
    „Nichts.“ Er konnte Wally nicht sagen, was er sich erhofft hatte.
    „Kota, was ist los?“ Wally nahm seine Hand und Dakota spürte, wie nur durch diese Berührung sein Herz ein bisschen schneller schlug. „Wir müssen miteinander reden, wenn das hier funktionieren soll.“
    „Was ist „das“?“ Dakota stand auf und zog die beiden Schubladen in seiner Kommode auf, die er leer gemacht hatte, bevor er die Schranktür öffnete. „Ich hab Platz gemacht für dich ...“ Dakota
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