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Ein weites Land – Miteinander (Geschichten aus der Ferne) (German Edition)

Ein weites Land – Miteinander (Geschichten aus der Ferne) (German Edition)

Titel: Ein weites Land – Miteinander (Geschichten aus der Ferne) (German Edition)
Autoren: Andrew Grey
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die von Dakota, das Geräusch hallte über die Lichtung, als Dakotas Rhythmus zu stocken begann. Wally öffnete die Augen, legte seine Hände auf Dakotas Schultern und brachte sie enger zusammen, während er beobachtete, wie Dakota von der Leidenschaft übermannt wurde. Mit geschlossenen Augen und geöffnetem Mund ergoss sich Dakota tief in ihm, schrie seine Lust hinaus in den Wind. Wally folgte ihm. Dann waren sie still; das einzige Geräusch, die einzige Bewegung waren ihr Atmen und das Wasser, bis ein tiefes, langgezogenes Heulen über die Prärie hallte, gefolgt von einem warnenden Jaulen.
    Dakota brach auf ihm zusammen. Wally lachte leise und fuhr ihm durchs Haar. „Du bist mein Leitwolf, Kota.“ Er wand sich ein wenig, ihre Oberkörper berührten sich. „Zumindest denkt er das.“ Als Dakota den Kopf hob, konnte Wally sehen, dass die Sorgenfalten schwächer geworden waren. Stattdessen lächelte Dakota entspannt; pure Zufriedenheit malte sich auf seinem Gesicht.
    „Tut er das, hm?“ Dakota sah leicht besorgt aus.
    „Ja, aber wenn du ihm nicht antwortest—was zumindest in den nächsten zehn Minuten wenig wahrscheinlich ist— “, lächelte Wally, „wird er denken, er hätte dich vertrieben.“ Er ließ sich auf der Decke nieder, seine Hände tanzten über Dakotas Haut. In absehbarer Zeit hatte er nicht vor, sich zu bewegen.
    „Wir sollten zurück“, meinte Dakota mit einer Spur Besorgnis in seiner Stimme, doch er machte keine Anstalten, aufzustehen.
    „Entspann dich doch einfach. In ein paar Minuten reiten wir zurück. Ich möchte nur noch ein wenig Zeit hier mit dir genießen.“ Wally hielt Dakotas Hand, als ein leichter Wind aufkam, der die Blätter gerade eben zum Rascheln brachte, bevor er wieder abflaute.
    Wallys Magen gab ein tiefes Grummeln von sich und fast sofort kam das Echo von Dakota. Das riss sie aus ihrer entspannten Stimmung. Widerwillig standen sie auf, zogen sich an und stiegen für einen langsamen Ritt zurück zum Stall auf ihre Pferde. Dort angekommen, glitt Wally aus dem Sattel, führte seine Stute in den Stall und nahm ihr Sattel und Decke ab, bevor er sie auf die Koppel ließ. Gerade, als er damit fertig war, hörte er ein Auto näher kommen. Er sah, wie ein Mann in Richtung Veranda ging, der so etwas wie eine Ledertasche bei sich hatte. Dakota empfing den Mann, den Wally für den Arzt hielt und führte ihn ins Haus. Wally folgte ihnen und ging in sein Zimmer, um für die Heimfahrt zu packen.

Kapitel 13

    D AKOTA half seinem Vater, das Kopfteil des Bettes aufzurichten. „Er wird schon kommen“, bemerkte dieser in leicht undeutlichen Worten. „Die Aussicht aus diesem Fenster wird sich nicht verändern. Und wenn du alle fünf Minuten hinausschaust, ist er deshalb trotzdem nicht schneller hier.“ Als Dakota sich vom Fenster abwandte, sah er so etwas wie ein verschmitztes Lächeln über das Gesicht seines Vaters huschen.
    „Bin ich so offensichtlich?“ Er begann, an der Bettwäsche herumzunesteln, bevor er sich vergewisserte, dass sein Vater alles hatte, was er brauchte.
    „Seit er weg ist, bist du mürrisch wie ein kranker Bulle. Wir anderen sollten eigentlich aus diesem Fenster sehen. Je eher er hier ist, umso besser.“
    Dakota wusste, dass ihn sein Vater nur aufziehen wollte, aber es lag auch ein Körnchen Wahrheit darin. Seit zwei Wochen war Wally nun weg und er vermisste ihn schrecklich. Immer wieder fragte er sich, wie sich jemand so schnell in sein Leben hatte schleichen können. Er beschloss, dass das einfach sein Wally war. „Ich weiß, und das tut mir ja auch leid.“
    „Das braucht dir nicht leid zu tun. Du bist eben verliebt und ob du es glaubst oder nicht, ich weiß noch genau, wie sich das anfühlt.“ Jefferson lehnte sich zurück in sein Kissen. Das bisschen Reden hatte ihn schon erschöpft. Dakota gab ihm etwas zu trinken und machte alles für ihn fertig. Den Fernseher schaltete er auf ein Baseballspiel ein und verließ dann das Zimmer.
    Die vergangenen zwei Wochen waren eine Mischung aus Betriebsamkeit und Einsamkeit gewesen. Fast jeden Tag hatte er mit Wally gesprochen, und ein paar Mal hatten sie sogar Telefonsex gehabt, doch das war ihm immer nur ein leerer Trost gewesen. Umso dringender wünschte er ihn sich zurück. Wenn er sich nicht um seinen Vater kümmerte, hatte er an Wallys Büro weitergearbeitet; sogar die Tür hatte er schon eingebaut. Mit Hilfe der Jungs, hatte er das Fundament für das Behandlungszimmer gelegt und damit begonnen, die
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