Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman

Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman

Titel: Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman
Autoren: Ali Harris
Vom Netzwerk:
wissen Sie was? Ich bin stolz darauf.
    Entschlossen gebe ich ihm die Schachtel zurück und lächele trotz der Tränen. »Es tut mir leid, Joel, aber das kann ich nicht annehmen. Ich glaube nämlich, du wünschst dir trotz allem, ich wäre jemand, der ich nicht bin. Wenn nicht Carly, dann vielleicht deine Ex.« Ich schaue ihn durch die gesenkten Wimpern an, und Joel schüttelt den Kopf. Doch seine Augen verraten ihn. Ich weiß, dass er nicht mich hier stehen sieht, sondern seine verlorene Liebe, das Mädchen, das er in Pennsylvania zurückgelassen hat. Ich bin für ihn nur ein Traumbild, eine Illusion, und bin für ihn genauso unsichtbar wie für alle anderen. Plötzlich kommt mir ein Gedanke.
    »Wie hieß deine Exfreundin eigentlich?«, frage ich ihn vorsichtig. »Joel?«
    Er wendet den Blick ab und steckt die Hände in die Hosentaschen. Eine sanfte Brise weht ihm durch die Haare und hebt sie leicht. »Carleen – Carly«, sagt er, und der Name verklingt fast in dem schwachen Windhauch.
    Ich nicke und drücke seinen Arm. Jetzt ergibt alles einen Sinn.
    Unvermittelt fängt die versammelte Menge an, meinen Namen zu skandieren. »EV-IE, EV-IE, EV-IE …«
    Joel schaut mich an und lächelt traurig. »Es ging nicht nur um sie, das musst du mir glauben. Du bist wirklich ganz wunderbar. Und die alle hier wissen das auch.« Womit er mich behutsam zum Laden umdreht. Im großen zentralen Schaufenster halten Lily, Felix und die ganze Mannschaft ein neues, großes handgeschriebenes Plakat hoch, auf dem steht: »Wo ist unsere Weihnachtsevie?«, und ich muss mir die behandschuhte Hand vor den Mund halten, um einen Schrei zu unterdrücken, der halb Freudengeheul und halb Lachen ist. Sanft stupst Joel mich nach vorne. »Ich glaube, die meinen dich … Evie«, sagt er.
    Ich drehe mich zu ihm um und lächele ihn an. »Tut mir leid, dass das mit uns nicht geklappt hat«, sage ich.
    »Schon okay«, meint Joel seufzend. »Ich glaube, ich sehe jetzt selbst, wem dein Herz wirklich gehört. Und meins auch.«
    Ich falle ihm um den Hals und drücke ihn, so fest ich kann. »Alles Gute, Joel«, flüstere ich, dann drehe ich mich um und bahne mir einen Weg durch die drängelnde Menge und schlüpfe schnell in den Laden.
    Kaum habe ich die Kosmetikabteilung betreten, dreht sich die gesamte Mannschaft auf ihren Fensterposten zu mir um und winkt mir, zu ihnen zu kommen. Lachend klettere ich ins Fenster, wo mich alle applaudierend umringen. Ich nehme meinen Platz in der Mitte der fleißigen Weihnachtswichtel ein, und Lily und Felix treten vor und küssen mich gleichzeitig auf die Wange und heben meine Hände hoch in die Luft.
    Draußen flackert Blitzlicht auf, und die Menschen rufen weiter meinen Namen. Ich winke schüchtern und bin ganz perplex. Nur Sam, der direkt neben mir steht, bleibt vollkommen still. Er starrt stur geradeaus, das freundliche, hübsche Gesicht völlig reglos. Ich drehe mich um und schaue auch aus dem Fenster, wo ich Joel mitten in der Menge stehen sehe, umwerfend und selbstbewusst wie ein Filmstar. Er hebt die Hand und winkt mir zu, und dann schaue ich wieder Sam an, der die Lippen zu einer dünnen, blassen Linie zusammengepresst hat.
    »Ist er das?«, fragt er leise. »Ist das der Kerl?«
    »Ja«, entgegne ich, und ein kurzer Moment vergeht, ehe ich weiterrede. »Der Kerl, der mir geholfen hat zu erkennen, was ich will im Leben und wen.« Ich schaue wieder nach draußen, aber Joel ist verschwunden. »Dich«, wispere ich.
    Sam wendet sich ab, und ich fürchte schon, ich könnte zu weit gegangen sein, zu viel gesagt haben. Ich sehe, wie Felix Sam aufmunternd angrinst, als er ihm eine kleine, schlichte Schachtel reicht, dekoriert mit einer Girlande aus aufgefädelten Cranberrys. Fragend schaue ich Sam an, der mir nur stumm die Schachtel überreicht, und öffne sie dann.
    »Die ist handgemacht«, erklärt Sam schüchtern, als ich eine Schneekugel heraushole. »Von Jan. Er hat die Figuren selbst geschnitzt. Und das Haus auch. Ich habe ihn darum gebeten, als wir die Schaufensterdeko gemacht haben.«
    »Die ist wunderschön«, hauche ich. »Ich hatte ja keine Ahnung, dass er handwerklich so begabt ist.« Dann schaue ich ihn an. »Die ist perfekt.«
    »Ich glaube, das würden diese Menschen hier auch über dich sagen«, meint Sam lächelnd und winkt der Belegschaft und Rupert und Sharon, die vor dem Fenster stehen und mir applaudieren, zu. Ich schlucke noch eine Träne herunter und schaue mir die Schneekugel etwas genauer an. Darin
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher