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Ein verheißungsvolles Angebot

Ein verheißungsvolles Angebot

Titel: Ein verheißungsvolles Angebot
Autoren: Day Leclaire
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du genug Gelegenheit gehabt, es mir zu beichten. Warum hast es nicht getan?“
    Sie zuckte mit den Schultern. Wie sie da so stand, im nassen Badeanzug, sah sie unglaublich süß aus. Diesen Gedanken konnte er sich nicht verkneifen, trotz allem, was zwischen ihnen stand. „Du hast recht, ich hätte es dir sagen müssen. Meine einzige Entschuldigung ist – ich wusste, dass das alles zwischen uns ändern würde.“ Ihre Mundwinkel zuckten, aber sie riss sich zusammen. „Und ich wollte nicht, dass sich unsere Beziehung verschlechtert.“
    Ihm zerriss es fast das Herz, als er sah, wie nahe sie den Tränen war. Aber halt, dachte er, das ist doch bestimmt alles nur Show. Bestimmt ist sie genauso durchtrieben wie ihre Schwester. In manchen Familien liegt so was vielleicht im Blut.
    „Du willst Leighs Armband? Schön, sollst du haben. Gleich morgen früh. Und ich gehe davon aus, dass du anschließend sofort ausziehst.“
    Das waren harte Worte, und sie stand traurig und mutlos da wie ein begossener Pudel. Normalerweise hätte ihr Kummer ihn nicht mehr berühren dürfen – und doch war es so. „Dann hast du es?“, fragte sie leise. „Ich hatte schon befürchtet, dass es bei Leighs Flugzeugabsturz verloren gegangen ist.“
    „Es war zu der Zeit bei uns in der Werkstatt, weil der Verschluss repariert werden musste. Jetzt liegt es im Safe in meinem Büro.“ Er pfiff nach Kiko und deutete mit einem Kopfnicken zum Haus. „Komm jetzt. Wir reisen ab. Ich erzähle allen, dass es ein geschäftliches Problem gibt und ich deshalb zurückmuss.“
    „In Ordnung“, erwiderte sie in sachlichem Tonfall. „Sobald wir zurück in der Stadt sind, suche ich mir eine neue Bleibe.“
    Diese Bemerkung verärgerte ihn erneut. „Natürlich wäre ich dich gerne so schnell wie möglich los. Aber bis wir zurück sind, ist es viel zu spät, noch etwas für dich und Kiko zu finden. Gleich morgen früh hole ich dir dein blödes Armband, und dann müssen wir mal sehen, ob wir ein Hotel oder eine Wohnung finden, wo man auch den Hund akzeptiert.“ Sie wollte etwas einwerfen, aber er ließ sie nicht zu Wort kommen. „Schluss damit, Larkin. Die Diskussion ist beendet. Von jetzt ab machen wir alles so, wie ich es sage. Und das heißt, dass du so schnell wie möglich aus meinem Leben verschwindest.“
    In Windeseile packten sie ihre Sachen, verabschiedeten sich von der Familie und fuhren zurück nach San Francisco.
    Als sie das Haus betraten, verschwand Larkin sofort in ihrem Zimmer. Rafe folgte ihr. Sicher, dachte er, das ist nicht besonders klug, aber sie muss mir noch ein paar Fragen beantworten. Im Türrahmen blieb er stehen. Komisch, ging es ihm durch den Kopf, sie kommt mir immer noch so grundehrlich und unschuldig vor. Dabei ist sie geldgierig und verlogen.
    Als ob sie seine Gedanken lesen konnte, sagte sie: „Ich bin nicht wie Leigh.“
    „Ach nein? So was stellt sich immer erst nach und nach raus.“ Böse sah er sie an. „Deine Schwester kam mir auch süß und unschuldig vor, genau wie du. Aber kaum hatten wir geheiratet, wurde sie eiskalt und berechnend. Vor der Hochzeit hat sie sich geradezu genial verstellt, das muss man ihr lassen. Wahrscheinlich falle ich zu leicht auf einen bestimmten Typ Frau herein – das arme, unschuldige Lämmchen. Auf jeden Fall wurde mir nach der Hochzeit schnell klar, dass sie von mir nur das wollte, was jede Frau von einem Dante will. Ein gutes Leben und eine Kreditkarte ohne Limit. Na ja, selbst damit hätte ich leben können. Wenigstens eine Zeit lang.“
    „Was ist denn dann schiefgelaufen?“
    „Ehebruch. Das habe ich nicht mitgemacht.“
    Entgeistert sah Larkin ihn an. „Sie hat dich betrogen? Dich?“
    Der Tonfall, in dem sie das sagte, schmeichelte ihm. „Ist das so schwer vorstellbar?“
    „Allerdings.“
    Langsam ging er auf sie zu und umfasste ihre Schultern. „Wie machst du das bloß?“
    Als sie ihn mit ihren großen Augen ansah, kam sie ihm so rein und unschuldig vor. „Wie mache ich was?“
    „So aufrichtig und vertrauenswürdig zu wirken und dann zu lügen wie gedruckt. Das muss eine besondere Fähigkeit sein. Wie schaffst du das?“
    „Ich bin nicht Leigh.“ Bei diesen Worten blieb sie ganz ruhig, aber ihm entging nicht, dass es innerlich in ihr brodelte. „Du willst mich mit ihr in eine Schublade stecken, aber das lasse ich mir nicht gefallen. Ich bin nicht wie sie.“
    „Das hätte ich dir vielleicht abgekauft, wenn du mir von Anfang an die Wahrheit über eure Verbindung
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