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Ein verheißungsvolles Angebot

Ein verheißungsvolles Angebot

Titel: Ein verheißungsvolles Angebot
Autoren: Day Leclaire
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Gefühlen, die sie so noch nie verspürt hatte.
    Wie konnte ein einfacher Kuss – oder auch ein etwas heftigerer Kuss – sie derart überwältigen? Sie hatte ja schon einige Männer geküsst. Hatte immerhin in Erwägung gezogen, mit einigen von ihnen zu schlafen. Hatte sich von ihnen berühren lassen und auch sie berührt. Aber keiner von ihnen hatte in ihr ausgelöst, was Rafe Dante schon mit einem einzigen Kuss erreichte.
    Ob Leigh das auch so empfunden hatte?
    Dieser Gedanke ließ Larkin sofort wieder zur Besinnung kommen. Schnell löste sie sich aus Rafes Umarmung und trat einige Schritte zurück. Nur seine schnelle Atmung verriet ihr, dass der Kuss auch ihn nicht kalt gelassen hatte.
    „Es lässt sich nicht leugnen, dass zwischen uns eine große Anziehungskraft besteht“, stellte sie fest.
    „Kann man wohl sagen.“
    Seine Stimme klang rauer als sonst. Mit schnellen Schritten ging er zum Schrank hinüber und goss sich einen Whisky ein. „Möchtest du auch was?“ Er war zum Du übergegangen.
    Bedauernd schüttelte sie den Kopf. Das war ihr zu gefährlich. Schon nüchtern war sie offener, als ihr guttat – und wer weiß, was sie mit Alkohol im Blut alles ausplaudern würde.
    In einem Zug leerte er das Glas und wandte sich dann wieder ihr zu. „Das war … überraschend.“
    „Schieb es auf das Inferno“, versuchte sie zu scherzen.
    „Das hab ich auch vor.“
    Ihr gelang es nicht, seine Stimmung einzuschätzen. War er von den Geschehnissen verärgert – oder erleichtert? Oder war es ihm egal? Vielleicht ein bisschen von allem. Verärgert, weil die gegenseitige Anziehung, die sie verspürten, alles komplizierte und er ebenso nahe daran gewesen war, die Kontrolle zu verlieren, wie sie. Vielleicht sogar noch mehr – denn sie hatte die Umarmung ja gelöst. Erleichtert konnte er sein, weil die Anziehung ihm ermöglichte, seinen Plan durchzuführen. Und ob ihm alles egal war …
    Nein, es war ihm eindeutig nicht egal. Sicher, er konnte seine Sympathien gut verbergen, aber sie war davon überzeugt, dass auch er insgeheim die Leidenschaft der Dantes hatte.
    Es war so weit, sie musste eine Entscheidung treffen. Sie konnte sich einfach umdrehen, gehen und niemals zurückkehren. Andererseits konnte sie ihm sagen, wer sie war und was sie wollte. Oder sie machte bei seinem Plan mit und wartete ab, wie sich alles entwickelte. Eine innere Stimme sagte ihr: Geh, solange du noch kannst! Oder erkläre ihm wenigstens, warum sein verrückter Plan niemals funktionieren wird. Vielleicht hätte sie auf die warnende Stimme gehört, wenn – ja, wenn er sie nicht geküsst hätte.
    „Ich nehme mal an, wir haben uns gerade verlobt?“, fragte sie scherzhaft.
    Einen Moment lang zögerte er. „Ja, so was Ähnliches.“
    „Wird dir deine Familie denn abkaufen, dass du als Skeptiker wegen eines einzigen Kusses urplötzlich an das Inferno glaubst?“
    „Ja. Weil es bei allen Dante-Männern so gelaufen ist.“
    „Keiner von ihnen hat vorher daran geglaubt?“
    Rafe zuckte mit den Schultern. „Einer schon – mein Cousin Marco. Er ist wahrscheinlich der Romantischste von uns allen.“
    „Aber die anderen nicht?“
    „Es ist einfach nicht logisch“, stellte er fest. „Wenn man es nüchtern betrachtet, ist es vollkommen lächerlich, wie ein Aberglaube aus dem finstersten Mittelalter.“
    „Ich finde es irgendwie süß. Und romantisch.“
    „Die meisten Frauen sehen das so.“
    Plötzlich fühlte sie sich irgendwie unbehaglich. „Und was machen wir jetzt?“
    „Ich bringe dich jetzt nach Hause. Morgen früh treffen wir uns wieder und planen unsere Strategie.“
    „Strategie.“ Sie musste lachen. „Lass mich raten: Du bist einer von diesen total durchorganisierten Typen, die die Welt nach ihren Vorstellungen formen wollen, stimmt’s?“
    „Irgendjemand muss es ja tun.“ Seufzend stellte er sein Glas ab. „Soll ich auch mal raten? Du bist eine von denen, die alles auf sich zukommen lassen und dann instinktiv entscheiden.“
    „Man sagt doch: Gegensätze ziehen sich an.“
    „Zum Glück brauchst du dich um nichts zu kümmern. Ich organisiere alles, und du musst nur mitspielen.“
    „Menschen, die glauben, sie hätten alles unter Kontrolle, erliegen einer Illusion“, sagte sie amüsiert.
    „Wie du meinst. Aber trotzdem bringe ich dich jetzt ganz kontrolliert nach Hause, und du lässt es einfach mit dir geschehen.“
    „Geht in Ordnung.“
    Larkin nahm ihre Handtasche und ging zur Tür. Rafe folgte ihr und legte ihr
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