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Ein Vampir kommt selten allein

Ein Vampir kommt selten allein

Titel: Ein Vampir kommt selten allein
Autoren: Sienna Mercer
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wohne weit weg und werde diese Stadt bald verlassen. Aber vielleicht können wir mal zusammen Mittag essen?«
    Am Zustand der Serviette erkannte Lucy, dass er wirklich nervös war. Falls er kein Vampir war, würde sie ihn als Freund ihrer Schwester auf jeden Fall akzeptieren.
    Â»Ã„hm …« Lucy wusste, dass sie ein »Echt?« in dieser Situation ausnahmsweise nicht weiterbringen würde. Und sie konnte wohl kaum für Olivia alles ruinieren, ob er nun ein Vampir war oder nicht. Jackson mochte Olivia offenbar wirklich, deshalb musste sie ihm die Antwort darauf selbst geben. »Hör mal«, sagte sie. »Das hört sich vielleicht komisch an, aber kannst du mich das später noch mal fragen?«
    Jackson hörte auf, seine Serviette zu zerrupfen, und sah verwirrt aus. »Später?«
    Sorgfältig wählte Lucy ihre nächsten Worte. »Es ist nicht, dass … ich … das nicht wollte. Es ist nur so, dass ich … im Moment … wirklich nicht ganz ich selbst bin. Aber nach dem Vorsprechen wird alles wieder normal sein.« Lucy hoffte verzweifelt, dass das auch stimmte. »Deshalb frag mich einfach noch einmal – genau wie gerade eben – nur später. Und genau mit diesen Worten.«
    Â»Ã„hm …« Jackson wusste eindeutig nicht, wie er darauf reagieren sollte.
    Â»Ich, ähm …« Lucy musste noch eine Ausrede finden, außer ich spiele nur die Person, mit der du dich verabreden möchtest, du fragst also das falsche Mädchen. »Ich will nur das Vorsprechen hinter mich bringen.«
    Jackson nickte. »Das verstehe ich. Du willst professionell bleiben. Das kann ich respektieren.«
    Zu ihrer Erleichterung sah Jackson nicht aus, als würde er denken, sie hätte nicht mehr alle Särge im Schrank.
    Er nickte langsam. »Okay. Vielleicht frage ich dich später noch mal.«
    Â»Danke.« Gerade noch mal davongekommen.
    Â»Jackson!«, rief Philippe vom anderen Ende des Filmsets. »Wir sind bereit.«
    Â»Viel Glück beim Vorsprechen«, sagte Jackson, während er aus der Nische glitt. »Ich hoffe, dass du die Rolle bekommst, selbst wenn du nicht mit mir ausgehen willst.«
    Ich hoffe auch, dass Olivia die Rolle bekommt, dachte Lucy. »Danke.«
    Als Erstes war das blonde Mädchen mit den Kreolen an der Reihe und sie brachte Philippe zum Lächeln. Selbst Charlotte machte auf den Fernsehbildschirmen, die sie aufgestellt hatten, eine gute Figur; sie patzte bei keiner einzigen Textzeile.
    Â»Keine Chance, dass ich mit diesen Mädchen konkurrieren kann«, flüsterte Lucy Sophia zu, die ihr die Hand drückte.
    Vielleicht konnte Lucy es hinauszögern? Vielleicht würde Olivia rechtzeitig zurückkommen? Vielleicht gingen die Kameras kaputt, oder Philippe bekam das dringende Bedürfnis, sich ein Croissant zu holen und das Vorsprechen zu verschieben. Doch jedes Mädchen, das mit Jackson den Text durchging, war ein weiterer Nagel in Lucys Sarg, das war ihr klar.
    Â»Olivia Abbott«, rief Philippe.
    Lucys Magen machte einen Salto.
    Camilla hielt ihre gedrückten Daumen hoch und Jackson schenkte ihr ein warmes Lächeln. Lucy stellte sich auf das kleine x, das mit Klebeband auf dem Boden markiert war.
    Lucys Mund wurde trocken, und ihr Blick huschte von der Kamera zu Jackson, dann zu dem finster dreinblickenden Philippe, bevor er am Boden hängen blieb. Sie spürte, wie ihr Puls hämmerte.
    Jackson beugte sich vor. »Du wirst großartig sein. Entspann dich!«
    Lucy wurde rot. Sie befahl sich selbst, nicht ohnmächtig zu werden.
    Â»Und … Action!«, brüllte Philippe.
    Lucy starrte in die Kamera und konnte sich nicht rühren. Alle waren still. Jackson flüsterte: »Du bist dran.«
    Â»Oh. Ähm«, sagte Lucy. »Du kannst die Kokosnuss haben. Du warst zuerst da.« Es kam leise heraus und mit ziemlich hoher Stimme.
    Â»Lauter!«, bellte Philippe hinter der Kamera. »Das Mikro kann das nicht aufnehmen.«
    Lucy hob den Kopf. Sie musste mehr aus sich herausgehen, so wie Olivia damals von ihr verlangt hatte, als Lucy für sie zu den Cheerleader-Proben gegangen war. »Du warst zuerst da!«, schrie sie. Jackson zuckte zusammen und machte einen Schritt nach hinten. Der Mann mit dem Mikro riss sich die Kopfhörer von den Ohren.
    Uuups.
    Â»Vielleicht irgendwo dazwischen«, flüsterte Jackson.
    Schließlich stolperten sie durch die ersten paar Zeilen,
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