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Ein Vampir in schlechter Gesellschaft - MacAlister, K: Vampir in schlechter Gesellschaft

Ein Vampir in schlechter Gesellschaft - MacAlister, K: Vampir in schlechter Gesellschaft

Titel: Ein Vampir in schlechter Gesellschaft - MacAlister, K: Vampir in schlechter Gesellschaft
Autoren: Katie MacAlister
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nur ihre Mailbox.« Ich wartete, bis die Ansage vorbei war und hinterließ die Nachricht, dass ich es später noch einmal versuchen würde.
    Die nächsten zwei Tage verliefen relativ normal. Ich fand einen Zettel von Eirik an meiner Tür, auf dem stand, er habe jetzt ein Handy und ich könne ihn jederzeit anrufen, wenn ich ihn brauchte. Er und seine Wikingerkumpel hatten beschlossen, die Wartezeit für einen Ausflug ans Meer zu nutzen, um das zu tun, was auch immer Wikinger im Wasser taten. Wahrscheinlich eine Runde segeln oder so. Solange sie niemanden ausplünderten, hatte ich nichts dagegen.
    Doch als ich meine Mutter nach drei Tagen immer noch nicht erreicht hatte, wurde aus dem Unbehagen, das mich die ganze Zeit quälte, echte Besorgnis.
    »Ich glaube, da stimmt etwas nicht«, sagte ich abends am Telefon zu meinem Vater. »Sonst ruft sie doch immer zurück. Bist du sicher, dass du keine E-Mail von ihr bekommen hast?«
    »Ich habe seit über einem Jahr nicht mit deiner Mutter gesprochen – seit sie ihr Haus verkauft und mir ein paar alte Kisten mit Andenken geschickt hat«, entgegnete er. »Ich denke, deine Sorge ist unbegründet, Fran. Deine Mutter ist absolut in der Lage, auf sich aufzupassen. Ich spreche da aus Erfahrung, wenn du dich erinnerst.«
    Ich grinste über seine trockene Bemerkung. Als es mit ihrer Beziehung bergab ging, war meine Mutter sehr erfinderisch geworden, was ihre Zaubereien anging. Das meiste davon hatte er geduldig ertragen – zum Beispiel, dass er nur noch rückwärts gehen konnte, dass ihm dicke Haarbüschel aus den Ohren wuchsen und sogar die dunkle Regenwolke, die ihm zwei Wochen überallhin gefolgt war. Doch als sie ihn mit einem Zauber belegt hatte, durch den er den Buchstaben s nicht mehr aussprechen konnte, war er schließlich ausgezogen.
    »Ich weiß, aber dass sie sich nicht meldet, beunruhigt mich einfach.«
    »Warum rufst du nicht deine Freundin vom Gothic-Markt an?«, schlug er vor.
    »Imogen? Das werde ich wohl müssen. Obwohl ich es nur ungern tue, weil … ach, egal. Aber wenn ich sie nicht anrufe, müsste ich Peter anrufen, den Chef des Markts, und seine Nummer habe ich nicht. Wenn du etwas von Mom hörst, lass es mich bitte wissen, ja?«
    »Alles klar. Bis bald! Wir sehen uns in ein paar Wochen!«
    »Ja.« Ich verzog das Gesicht und beendete das Gespräch. In der Internetfirma meines Vaters zu arbeiten war nie mein Traum gewesen, doch ich musste unbedingt etwas tun, um mein Leben umzukrempeln. »Das ist ja alles schön und gut, aber wo zum Teufel steckt meine Mutter?«, rief ich aufgebracht.
    Geoff sah von ihrem Buch auf. »Vielleicht hat sie eine Freundin und macht sich mit ihr ein heißes Wochenende.«
    »Meine Mutter steht nicht auf Frauen.«
    »Woher weißt du das? Vielleicht hat sie einfach Angst, es dir zu erzählen, und reagiert deshalb nicht auf deine Anrufe.«
    Ich dachte ein paar Minuten darüber nach, dann schüttelte ich den Kopf. »Sie ist ziemlich spießig, Geoff. Sie hatte auch etwas dagegen, dass ich mit einem Vam…« Ich biss mir auf die Lippen.
    »Mit einem was?«
    »Ach, nichts. Es bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als Imogen anzurufen, wenn du nichts dagegen hast, dass ich dein Handy noch mal benutze.«
    »Mach nur. Ich muss noch einen Brief an meine Oma schreiben. Sie hat mit E-Mails nichts am Hut, und nächste Woche wird sie neunundneunzig.«
    »Danke.« Ich starrte das Handy an, das ich noch in der Hand hielt. Bei der Vorstellung, mit Imogen zu sprechen, zog sich mein Magen zusammen.
    »Stimmt etwas nicht?«, fragte Geoff.
    Ich schnitt eine Grimasse. »Nein, nein, es ist nur so, dass Imogen und ich sehr eng befreundet waren. Ben ist ihr Bruder, und als ich beschloss, den Markt zu verlassen und zu studieren … na ja, das war ziemlich unschön.«
    »Inwiefern?«
    Ich verfiel in Schweigen, denn die Erinnerung an damals machte mich traurig.
    »Wie kannst du nur so egoistisch sein?«, hatte Imogen mich vor fast fünf Jahren mit Tränen in den Augen gefragt, und in ihrem Gesicht hatte sich der Schmerz widergespiegelt, den ich im Inneren fühlte. »Du weißt, was du tun musst. Hör auf, gegen dein Schicksal anzukämpfen, und tu es einfach!«
    »Ist es so falsch, dass ich ein bisschen Zeit für mich haben will, bevor ich Bens Anhängsel werde?«, hatte ich erwidert.
    »Du solltest dich glücklich schätzen, seine Auserwählte zu sein! Wie kannst du sagen, dass du ihn liebst, und dich trotzdem weigern, das Richtige zu tun?«
    Daraufhin hatte ich
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