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Ein Vampir für gewisse Stunden: Argeneau Vampir 6

Ein Vampir für gewisse Stunden: Argeneau Vampir 6

Titel: Ein Vampir für gewisse Stunden: Argeneau Vampir 6
Autoren: Lynsay Sands
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vielleicht eines Tages ist jetzt tot. Ich will nicht Tausende von Jahren allein sein, nur um zu hoffen, dass vielleicht eines Tages eine neue Gefährtin des Weges kommt. Lieber setze ich dem Ganzen ein Ende.”
    Leigh stutzte. Für sie klang das so, dass er zum Abtrünnigen geworden war, weil er das als eine Form von Selbstmord betrachtete. „Und warum haben Sie das nicht gemacht?”, wunderte sie sich. „Warum fügen Sie stattdessen so vielen Menschen Leid zu?”
    „Weil es immer noch Dinge gibt, die einem Spaß machen können”, antwortete er in einem Tonfall, als sei sie zu dumm, das zu verstehen. „Und ein paar von diesen Dingen wollte ich ausprobieren.” Er strich über ihren Arm. „Vielleicht kannst du mir ja mein Lachen zurückgeben.”
    „Er will damit sagen, er ist zu feige, sich das Leben zu nehmen, und egoistisch genug, andere mit sich in den Tod zu reißen.”
    „Ich fürchte, ja”, gab Morgan unverhohlen zu. „Warum soll ich allein gehen, wenn ich so vielen anderen auch Leid und Elend zufügen kann?”
    Lucian schnaubte verächtlich, sagte aber nur: „Dann nehme ich an, dass du mit diesen dreien ein neues Nest gründen willst, richtig?”
    Morgan sah zu Donny, dann zu den beiden Muskelpaketen, ehe er sich Lucian zuwandte. „Vier.”
    Dabei strich er über Leighs Rücken. „Und es werden noch viele weitere folgen. Ein kluger Mann kann sich so eine ganze Armee aufbauen. Es gibt genug Menschen, aus denen man auswählen kann. Wenn es etwas gibt, worauf man sich bei Sterblichen verlassen kann, dann die Tatsache, dass sie sich vermehren wie die Karnickel. Genau genommen ist das auch das Einzige, wozu sie taugen.”
    „Das und das Blut, das Sie sich von ihnen nehmen”, bemerkte Leigh sarkastisch.
    Morgan zuckte mit den Schultern. „Du ernährst dich jetzt auch von ihnen. Ohne sie könntest du nicht mehr überleben.”
    „Ich trinke aus Beuteln von der Blutbank”, betonte sie. „Ich muss keine Menschen angreifen und zerfleischen.”
    „Wir können uns von Blutbanken ernähren?”, rief Donny dazwischen.
    „Ja.” Leigh wunderte sich, dass er das nicht wusste, aber natürlich hatte Morgan ihm das nicht gesagt. Damit hätte er schließlich seine Machtposition geschwächt.
    „Nein”, widersprach Morgan. „Es schwächt dich und nimmt dir deine Freiheit. Die Argeneaus kontrollieren dich durch ihre Blutbanken.”
    „Also bitte, er ist nun wirklich nicht so dumm, das zu glauben.” Leigh verdrehte die Augen, dann sagte sie zu Donny: „Er hat dir Blödsinn erzählt. Natürlich kannst du Blut aus Beuteln trinken. Und du musst weder das Sonnenlicht meiden noch in einem Sarg schlafen.”
    „Aber er hat gesagt, Tageslicht ist tödlich für uns”, wandte Donny ein.
    „Natürlich hat er das gesagt. Das hilft ihm, euch alle zu kontrollieren. Wir haben immer noch ein wenig Tageslicht”, fügte sie hinzu und sah zum Fenster. „Wie seid ihr ins Haus gekommen? Ihr wart nicht hier, als wir gegangen sind, aber seitdem herrschte die ganze Zeit über Tageslicht.”
    „Es war bedeckt, und er hat gesagt, Kleidung mit langen Ärmeln schützt uns.”
    Leigh schüttelte den Kopf. „Ich war heute draußen unterwegs, am helllichten Tag. Mich hat das Licht nicht verbrannt, und es geht mir bestens.”
    „Halt den Mund”, herrschte Morgan sie an, doch sie ignorierte ihn.
    „Wir sind auch nicht seelenlos. Es ist kein Fluch, es hat alles nur mit den Nanos zu tun.”
    „Nanos?”, wiederholte Donny verständnislos.
    „Du solltest deine Klappe halten!” Morgan griff in Leighs Haar und riss ihren Kopf brutal nach hinten, damit sie aufhörte zu reden.
    „Allmählich kotzt mich Ihr Benehmen an, Morgan”, grollte sie. „Diese Tour erinnert mich etwas zu sehr an Kenny.”
    „Wie bedauerlich”, fauchte er. „Aber du solltest dich lieber schon mal daran gewöhnen.”
    Leigh spürte, wie Zorn in ihr aufstieg. Sie hatte sich geschworen, sich niemals wieder so behandeln zu lassen und niemals wieder jemandem zu erlauben, dass er sie kontrollierte. Dennoch unterdrückte sie den Zorn bis auf Weiteres.
    „Wirst du mich anfauchen und anspucken wie eine Katze?”, fragte Morgan interessiert und zog ihren Kopf noch ein Stück weiter nach hinten.
    „Wenn Sie so weitermachen, werden Sie es bald herausfinden”, warnte sie ihn. Ihr Blick wanderte zu Lucian, der immer noch stocksteif dastand. Nicht nur ihr war aufgefallen, wie angespannt er war, denn die beiden Männer hatten sich ihm genähert und hielten ihre Waffen auf
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