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Ein Vampir fuer alle Sinne

Ein Vampir fuer alle Sinne

Titel: Ein Vampir fuer alle Sinne
Autoren: Lynsay Sands
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durch seine Anwesenheit zum Leben erwachte. »Was …?«
    Weiter kam sie nicht, da er die Sonnenbrille abnahm und sie in leuchtende, silbrig grüne Augen starrte und starrte, ohne dass es ihrem Verstand gelingen wollte, das zu verarbeiten, was sie vor sich sah.
    »Gestern Nachmittag hatte ich Besuch von deinem Onkel Lucian«, erzählte er. »Na ja, besser gesagt, ich hatte Besuch von deinem Onkel Lucian, deiner Tante Marguerite, deinem Vater, deiner Stiefmutter, zwei Brüdern mit ihren Ehefrauen und einem Jäger namens Bricker. Du hast eine wirklich interessante Familie«, fügte er augenzwinkernd hinzu. »Ich glaube, ich mag jeden von ihnen. Sie sind alle …«
    Mitten im Satz wurde er unterbrochen, da Jeanne Louise von ihrem Stuhl aufsprang und sich ihm an den Hals warf. Sofort legte er die Arme um sie und drückte sie an sich, doch gerade als er sie zu küssen begann, lehnte sie sich nach hinten und fragte: »Wer hat dich gewandelt? Wieso? Warum?«
    Paul lächelte, als sie ihn mit ihren Fragen bestürmte, aber er antwortete nicht sofort. Stattdessen nahm er sie erst hoch in seine Arme und drehte sich mit ihr um, damit er sie in Richtung Ausgang tragen konnte. »Dein Onkel war so freundlich, das zu erledigen. Auch wenn ich nichts davon mitbekommen habe, muss er sich das Handgelenk aufgebissen haben, und dann hat er es mir auf den Mund gedrückt. Das war sehr unangenehm«, befand er, wobei ein Schauder über seinen Körper lief, gerade als sie die Cafeteria verließen.
    »Ehrlich gesagt bin ich froh, dass man Blut sonst nicht schmecken muss, wenn man es trinkt. In Beuteln ist es wesentlich besser.« Nachdenklich sagte er dann: »Du hättest mich auch darauf aufmerksam machen können, als ich dir mein Blut im Einmachglas angeboten hatte. Dann hätte ich dir einen Strohhalm oder irgendwas anderes gegeben.«
    »Man gewöhnt sich daran«, erwiderte sie, während sie in seine wunderschönen grünlich silbernen Augen sah. Er war gewandelt worden. Er war unsterblich. Sie würde ihn doch nicht verlieren. Diese drei Sätze gingen ihr immer wieder durch den Kopf, aber so richtig begriffen hatte sie das Ganze noch nicht.
    »Jedenfalls …«, redete er weiter und nickte dem Wachmann Arthur zu, der ihnen die Tür zum Parkhaus aufhielt. »Ehe ich mich versah, hatte man mich auf dem Küchentisch festgekettet, und deine ganze Familie war da. Außer Lucian und seine Frau. Die waren mit Livy nach
Wonderland
und dann zu sich nach Hause gefahren, damit meine Kleine nicht meine Schreie hören musste.« Er verzog das Gesicht, während er mit Jeanne Louise im Arm an den geparkten Wagen vorbeiging. »Dein Onkel ist schon ein bisschen …« Er zögerte kurz, dann schüttelte er den Kopf und sagte stattdessen: »Livy ist noch bei ihnen. Er hat gesagt, sie behalten sie noch eine Weile da, damit wir beide etwas Zeit für uns haben.« Ein sorgenvoller Ausdruck huschte dabei über sein Gesicht.
    »Sie ist bei den beiden gut aufgehoben. Ich weiß, er wirkt unhöflich und manchmal auch ein bisschen unheimlich, aber Onkel Lucian hat ein gutes Herz. Kinder und Hunde lieben ihn über alles«, ließ Jeanne Louise ihn wissen. »Das ist immer ein gutes Zeichen.«
    »Hmm.« Er blieb neben seinem Wagen stehen und sah sie an. »Als du gegangen bist, da hat mich das fast umgebracht.«
    »Und mich hat es fast umgebracht, dich zu verlassen«, erwiderte sie ernst. »Aber das geschah aus reinem Selbstschutz, Paul. Nur ein paar Tage waren nötig, um mich in dich zu verlieben. Ich wollte mir nicht vorstellen, wie stark diese Gefühle nach ein paar Jahrzehnten gewesen wären. Und dieser Gedanke, dich altern und sterben zu sehen, während ich noch viele Jahrhunderte oder Jahrtausende weiterleben würde … das war einfach zu viel für mich. Das hätte ich nicht gekonnt«, ergänzte sie kopfschüttelnd.
    »Vielleicht steht dir das aber immer noch bevor«, warnte er sie.
    »Nein, jetzt bist du ja unsterblich«, erwiderte sie lächelnd.
    »Selbst Unsterbliche können sterben«, betonte Paul. »Ich könnte morgen bei einem Autounfall enthauptet werden.«
    Stumm sah sie ihn an und spürte, wie die Angst nach ihrem Herzen griff, während er sie absetzte und ihr Gesicht in seine Hände nahm. »Ich habe auch nicht damit gerechnet, dass ich Jerri so früh und so plötzlich verlieren würde. Ich habe sie geliebt, Jeanne Louise, so sehr, wie ein Sterblicher eine Sterbliche lieben kann. Als ich sie verlor, da dachte ich, mein Leben wäre vorüber. Ich dachte, es gäbe für
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