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Ein Vampir fuer alle Sinne

Ein Vampir fuer alle Sinne

Titel: Ein Vampir fuer alle Sinne
Autoren: Lynsay Sands
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strömte.
    »Schlucken«, forderte Lucian ihn auf. »Ich beiße mir deinetwegen nicht ein zweites Mal ins Handgelenk.«
    Paul schaute den Mann verwundert an. Er hatte gar nicht mitbekommen, dass Lucian sich überhaupt ein erstes Mal gebissen hatte. Diese Mistkerle waren wirklich verdammt schnell, überlegte er beeindruckt, während er reflexartig zu schlucken begann. Er atmete hastig durch die Nase, um nicht zu würgen, als ihm die dickliche Flüssigkeit in den Rachen lief. Er schluckte und schluckte, es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis Lucian plötzlich den Arm wegnahm und seinen Kopf losließ.
    »Die Wandlung hat eingesetzt, du wirst unsterblich sein. Also …« Lucian zog fragend die Augenbrauen hoch. »Wirst du den Anspruch auf eine Wandlung an Livy abtreten, damit sie nach eigenem Ermessen darüber verfügen kann?«
    Paul nickte, ohne zu zögern.
    »Sag es.«
    »Ich werde den Anspruch auf eine Wandlung an Livy abtreten, damit sie nach eigenem Ermessen darüber verfügen kann«, wiederholte er pflichtschuldig und mit rauer Stimme.
    »Gut.« Lucian sah zu den beiden anderen Männern. »Nicholas, du hilfst Bricker, deinen frischgebackenen Schwager zu fesseln. Dein Vater ist mit Marguerite, Eshe, Julius und Jo hierher unterwegs, sie bringen den Tropf, die Medikamente und alles andere mit. Sie müssten in Kürze eintreffen. Leigh und ich fahren in der Zwischenzeit mit Livy nach
Wonderland
, damit sie nicht die Schreie ihres Vaters mit anhören muss.«
    Ohne ein weiteres Wort drehte sich Lucian um und verließ das Zimmer, während Bricker Nicholas einen fragenden Blick zuwarf.
»Wonderland?«
    »Lucian hatte schon immer eine Schwäche für Vergnügungsparks«, antwortete der andere Unsterbliche und ging in eine Ecke des Zimmers, um eine Kette aufzuheben, die Paul nicht aufgefallen war. »Leider findet Leigh sie auch toll.«
    »Wieso leider?«, wunderte sich Bricker.
    »Die Geburt ist für nächsten Monat ausgerechnet. Du glaubst doch nicht, dass er sie auch nur in die Nähe irgendeiner Attraktion kommen lässt, oder?« Nicholas lachte auf, während er zusammen mit Bricker nach dem Anfang der Kette suchte.
    »Ja, stimmt«, pflichtete Bricker ihm bei. »Sie wird von Glück reden können, wenn er nicht darauf besteht, sie im Rollstuhl durch den Park zu schieben.« Er sah zu Paul und tippte mit den Fingerspitzen auf den Esstisch. »Hüpf rauf, Paul. Wir müssen dir die Sicherheitsgurte für deine ganz persönliche Achterbahnfahrt anlegen.«
    »Auf den Tisch?«, fragte Paul verdutzt.
    »Das war Lucians erster Gedanke, als wir ins Haus gekommen sind«, gab er mit einem Schulterzucken zurück. »Stabile schmiedeeiserne Konstruktion, dicke Hartholzplatte. Das geht nicht so schnell kaputt wie ein Bett, und sauber machen lässt sich das auch leichter.«
    »Wenn das Schlimmste vorbei ist und du mit dem Mausern fertig bist, bringen wir dich ins Bett.«
    »Mausern?«, fragte Paul irritiert.
    »Na, das ist einer der Begriffe, den wir dafür verwenden«, erklärte er. »Während der Wandlung wird von den Nanos alles aus deinem Körper ausgestoßen, was die für Unreinheiten halten und was der Körper nicht benötigt. Das kann ziemlich unangenehm werden. Deshalb ist es besser, wenn man eine glatte Oberfläche hat, die sich anschließend leicht reinigen lässt. Also …« Mit einem Nicken deutete er wieder auf den Tisch. »Rauf mit dir.«
    Paul zögerte, dann aber kletterte er auf den Stuhl, damit er sich auf den Tisch setzen konnte. Als er sich hinlegte, sah er zu Nicholas. »Ich weiß, du bist Jeanne Louises Bruder, aber Jeanne Louise und ich sind noch nicht verheiratet. Wieso hat Lucian mich als deinen Schwager bezeichnet?«
    Nicholas lächelte flüchtig, während er unter dem Tisch hindurch Bricker ein Ende der Kette reichte. Als die Männer sich aufrichteten und die Kette um Pauls Handgelenke wickelten, erwiderte er: »Nach unseren Gebräuchen seid ihr beide so gut wie verheiratet. Ich gehe zwar davon aus, dass Jeanne Louise auf einer Zeremonie bestehen wird, aber im Wesentlichen bist du ihr Lebensgefährte, und du bist gewandelt. Was uns angeht, ist alles geregelt. Willkommen in der Familie, Schwager.«
    »Danke, das freut mich … glaube ich jedenfalls«, gab Paul unsicher zurück.
    »Eigentlich ist es noch gar nicht geregelt«, wandte Bricker ein, während sie sich den Fußgelenken widmeten. »Da ist immer noch der Schmerz, und vergiss nicht die Schreie.« Er beugte sich vor und nahm das Ende der Kette an, das Nicholas ihm
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