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Ein unsittliches Angebot (German Edition)

Ein unsittliches Angebot (German Edition)

Titel: Ein unsittliches Angebot (German Edition)
Autoren: Cecilia Grant
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sich auf: die überraschende Eckigkeit ihrer Schulterblätter, die lange, graziöse Krümmung ihrer Wirbelsäule und das immerwährende Wunder dieser letzten Innenkurve an der Hüfte – die beste Stelle, um eine angezogene Frau zu berühren –, wo ihr Körper sich zu sammeln schien, bevor er wieder in seiner geschmackvollen Art breiter wurde.
    »Werden Sie das jedes Mal tun müssen?« Das Kissen schluckte einen Teil ihrer Stimme.
    »Sind wir etwa ungeduldig?« Er löste seine Krawatte. Kein Grund, die Dame warten zu lassen.
    »Ungeduldig, ein Kind zu empfangen. Sie müssen doch jetzt so weit sein.«
    So weit sein . Also wirklich. Wenn sie ihn mehr als eines flüchtigen Blicks gewürdigt hätte, hätte sie gesehen, wie weit er war. Aber vielleicht war ihr Mann immer im Dunkeln zu ihr gekommen, und deswegen war sie jetzt zu schüchtern, um zu gucken. In manchen ehelichen Schlafzimmern ging es so zu, ganz verstohlen und zögerlich, die Befriedigung selbst von Scham verhüllt.
    Jetzt würde sie es besser kennenlernen. Mit einer Effizienz, die man nur durch viel Übung erlangte, entledigte er sich seiner Kleidung. »Sie können sich wieder umdrehen, wenn Sie möchten.«
    Sie tat es, sah ihn an, und sah weg, so als habe sie versehentlich direkt in die Sonne geschaut oder einen jener Götter erblickt, den zu betrachten Sterbliche nicht ertragen konnten. Apollo oder so. Merkur. Jedenfalls den breitschultrigsten, der am großzügigsten ausgestattet war.
    Er kniete sich aufs Bett und betrachtete sie von oben bis unten, so wie er es mit einer kostspieligen Mahlzeit getan hätte. Seine erste Witwe. – Sussex war also doch voller Überraschungen – und er ihr bezahlter Liebhaber. Seine Hand zuckte ungeduldig; er streckte sie aus und legte sie auf eine vollkommene Brust.
    Sie passte genau so, wie er es sich ausgerechnet hatte, füllte seinen Handteller und das erste Glied eines jeden Fingers. Kühl, geschmeidig und garantiert süß wie Konfekt – Zwillingskonfekt –, speziell für ihn angerichtet. Angerichtet auf schwarzem Krepp, und dann angeboten, voller Finesse, mit diesem einen, verführerischen Blick. Listige kleine Circe. Er hatte nie die geringste Chance gehabt.
    »Ein Geschäft, sagen Sie.« Die Worte kamen unwillkürlich, wie sie es ab einem bestimmten Punkt immer taten, und seine Stimme glitt in ihren intimsten Bereich hinab. »Aber die sollte ich sehen, nicht wahr? Sie wollten mich damit verführen.« Er nahm seine Hand weg und strich mit zwei Fingern den anmutigen Bogen unter ihrer Brust entlang.
    Sie presste die Lippen fest zusammen und starrte errötend den Betthimmel an. Nein, diese Sprache hatte sie noch nie gehört.
    »Nun, es hat funktioniert.« Worte, Stimme und Finger liebkosten sie gemeinsam. »Ich habe gesehen, was ich konnte, und mir den Rest vorgestellt. Genau wie Sie es beabsichtigt haben.« Ihre Brust hob und senkte sich in einem schnellen Atemzug unter seiner Berührung. »Ich habe mir Ihre kühle, seidige Haut vorgestellt. Ich habe mir die Farben vorgestellt: Elfenbein und Rosarot.« Mit einer Hand stützte er sich auf der Matratze ab und beugte sich näher zu ihr hinunter. »Ich habe mir Ihren Duft vorgestellt.« Er schloss die Augen und atmete ein, langsam und schwelgerisch. »Wie frische Blumen.« Wie Puder mit Fliedergeruch, um genau zu sein. Hatte sie ihn für genau diesen Augenblick aufgelegt?
    Kurze, flache Atemzüge – er war jetzt nah genug, sie zu hören – waren die einzige Antwort. Sie war nervös, und nicht bereit. Aber sie hatten den ganzen Nachmittag. Und er kannte Mittel und Wege.
    »Wir fangen langsam an.« Er lehnte sich zurück und ließ sich neben sie auf die Matratze gleiten, einen Ellbogen aufgestützt. »Erzählen Sie mir ein paar Dinge, die Sie mögen, oder ist es Ihnen lieber, wenn ich sie selbst herausfinde?«
    Eine Sekunde oder zwei verstrichen ohne jedes Anzeichen, dass sie ihn gehört hatte. Dann erschienen die beiden Falten wieder zwischen ihren Augenbrauen. Ihr Blick schoss von den Bettvorhängen zu ihm. »Was?«, fragte sie.
    »So langsam, wie Sie wollen. So viele kleine Aufmerksamkeiten, wie Sie brauchen.« Seine Stimme suchte ihren besänftigendsten, butterweichsten Ton. »Wo wollen Sie wohl, dass ich anfange? Am Hals?« Er berührte ihn mit zwei Fingern. »An den Ohren? An den Fußsohlen?« Frauen mochten es, die Füße gestreichelt zu bekommen.
    Ihre Augen weiteten sich für den Bruchteil einer Sekunde und blickten dann wieder ernst drein. »Ich habe Sie nicht
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