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Ein unsittliches Angebot (German Edition)

Ein unsittliches Angebot (German Edition)

Titel: Ein unsittliches Angebot (German Edition)
Autoren: Cecilia Grant
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offensichtlich einen Kampf provozieren. »Wir sind ihre Blutsverwandten, wir haben ein Recht, uns um ihr Wohlergehen zu sorgen! Ich will verdammt sein, wenn Sie so viel von sich behaupten können!«
    »Bitte.« Er streckte eine erschöpfte Hand aus. »Lassen Sie mich fünf Minuten mit ihr sprechen. Dann dürfen Sie mich gern draußen für meine verdammte Unverschämtheit verdreschen, wenn Sie wollen.«
    »Nick.« Die Dame sprach über ihre Teetasse hinweg; ihre Augen leuchteten interessiert. »Geben wir ihm die fünf Minuten, ja? Ich schätze, sie werden sehr erhellend sein.«
    »Du ziehst zu einem von ihnen?« Er beugte sich vor, um allein mit ihr sprechen zu können. »Aber warum, wenn du das Kind gar nicht …«
    »Ich habe den Besitz Mrs James Russell und ihren Söhnen überschrieben.« Ihre Worte waren kaum mehr als ein Flüstern. »Deswegen musste ich allen erzählen …« Sie schürzte die Lippen und wartete, bis er verstand.
    Und er verstand. Plötzlich saß er kerzengerade. »Ich habe mich mit diesem Handel einverstanden erklärt unter der Voraussetzung, dass ein Sohn den Besitz erben würde und eine Tochter einen Anteil daran bekäme.« Einen vertraulichen Tonfall brachte er jetzt nicht mehr zustande. »Ganz zu schweigen von einem anerkannten Vater. Wag es ja nicht, mir zu sagen, dass du den Enkel eines Baronets zu einem verarmten Bastard machen willst.«
    »Oh Martha!« Die Frau blickte von Mrs Russell zu ihm und dann zu Mrs Russells Bauch. »Was hast du getan?«
    »Ich hatte gute Gründe.« Trotzig richtete sie sich auf. »Es war ein vernünftiger Plan. Aber die Umstände haben sich auf unvorhersehbare Weise geändert.«
    »Zum Henker mit Ihren fünf Minuten. Von wegen Verdreschen.« Der junge Mann fuhr erneut aus seinem Sessel auf. »Gebt mir ein Paar Pistolen, dann regle ich diese Angelegenheit sofort.«
    »Nicholas, setz dich.« Augenblicklich wurde ihm klar, wie sie ihre Geschwister schon als Kind herumkommandiert haben musste, mit ihrem kühlen, sicheren Auftreten, das Wut oder andere ungemäßigte Emotionen nicht ins Wanken brachten. »Oder, wenn du darauf bestehst, dich mit jemandem zu duellieren, dann wirst du mit mir vorliebnehmen müssen. Mr Mirkwood hat nichts Verwerflicheres getan, als dem Geschäftsvorschlag zuzustimmen, den ich ihm gemacht habe. Dein hitzköpfiges, unhöfliches Benehmen lässt unsere Familie in keinem sehr vorteilhaften Licht erscheinen, gerade jetzt, wo ich gehofft hatte, dass er möglicherweise darüber nachdenkt, sich mit ihr zu verbinden.«
    »Gütiger Gott.« Theo ließ sich in die Sofaecke zurückfallen und musterte sie. »War das ein Antrag?«
    »Der kümmerlichste, den ich je gehört habe.« Die Schwester stellte ihre Tasse ab, und der Bruder sank wieder in seinen Sessel.
    »Allerdings! Ich mache dir einen besseren, falls deine Geschwister uns eine Minute allein lassen. Oder vielleicht acht Minuten.« Sein Herz klopfte in seiner Brust wie ein freigelassener Hase. Sie wollte ihn heiraten. Seinem Kind ging es gut, und es würde als sein Kind zur Welt kommen.
    »Das werden Sie nicht tun, Sir.« Sie war selbst recht respekteinflößend, diese Schwester. Katharine. Bald würden sie sich beim Vornamen nennen. »Sie ist gerade mal zwei Monate verwitwet. Kein Pfarrer, dem seine Stelle lieb ist, würde sich bereit erklären, Sie zu trauen.«
    »Ich kenne einen, der es tun würde.« Sie schenkte ihrem Bruder und ihrer Schwester ihre ungeteilte Aufmerksamkeit, doch als er die Hand hob, ergriff sie sie sofort. »Wir brauchen bloß einen Dispens, und zwar so schnell wie möglich, wegen des Kindes.«
    »Denken Sie doch bloß an den Skandal! Sie wären in keiner anständigen Gesellschaft mehr willkommen.«
    Ah, das hatte er schon durchgemacht. »Meine Familie umfasst mehrere höchst anständige Haushalte, in denen man uns mit Freuden willkommen heißen wird. Ich komme soeben aus London und habe sie vorbereitet.« Bei diesen Worten drückte sie köstlich seine Hand. »Das wird für den Anfang reichen, und ich werde es mir zur Aufgabe machen, auch Ihre Zustimmung zu gewinnen.«
    »In dieser Nachbarschaft werden wir auch willkommen sein.« Sie rückte vor, ernst, und drückte noch immer seine Hand. »Ich habe alles bedacht.« Natürlich hatte sie das. »Alle haben von meiner Enttäuschung gehört, und von meiner veränderten Situation. Alle schätzen Mr Mirkwood. Alle werden glauben, dass er mich geheiratet hat, um mich vor einem jämmerlichen Dasein zu bewahren. Sie werden eine
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