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Ein unmoralisches Angebot

Ein unmoralisches Angebot

Titel: Ein unmoralisches Angebot
Autoren: Sarah Morgan
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sarkastisch. "Die
meisten Paare sehen sich vor der Ehe durch eine rosarote Brille. Erst
im Zusammenleben erkennen sie, wen sie wirklich geheiratet haben. Bei
uns war das glücklicherweise anders. Wir wussten von Anfang an,
woran wir miteinander waren."
    Betont
langsam stellte sie ihr Glas zurück auf den Tisch. "Du
hältst mich also nach wie vor für eine Lügnerin! Du
willst mir einfach nicht glauben, dass ich über Peters
geschäftliche Transaktionen nicht informiert war."
    "Für
unsere Zukunft spielt das alles keine Rolle, Amy. Ganz gleich, aus
welchen Gründen wir geheiratet haben, wir sind beide zufrieden
mit unserer Ehe. Damit erübrigt sich jede weitere Diskussion."
    Amy
jedoch hätte nur zu gern darüber gesprochen, um sein
Vertrauen zu gewinnen. Doch sie wusste, wie aussichtslos das war.
Zakours Vorurteile Frauen gegenüber saßen zu tief. "Liegt
es wirklich allein an Danielle?" erkundigte sie sich. "Hat
dich die Erfahrung mit einer einzigen Frau zum Zyniker werden
lassen?"
    Er
lachte hart. "Ich habe es dir bereits gesagt, Amy, die Frauen
verwöhnen mich schon seit meiner Geburt. Der Grund dafür
liegt auf der Hand, sie möchten teilhaben an dem Luxus, in den
ich geboren wurde."
    "Du
hältst es also für ausgeschlossen, dass dich eine Frau um
deiner selbst willen lieben könnte?"
    Er
zuckte die Schultern. "Der Kronprinz von Kazban heiratet nicht
aus Liebe, auch das habe ich schon als kleiner Junge gelernt.
Außerdem bin ich mir noch nicht einmal sicher, ob es so etwas
wie Liebe überhaupt gibt."
    Amy
ließ sich ihre Enttäuschung nicht anmerken. "Du hast
also noch nie jemanden geliebt?" fragte sie ruhig.
    Er
schüttelte den Kopf. "Du ja anscheinend auch nicht, sonst
wärst du nicht als Jungfrau zu mir gekommen."
    "Ich
habe auf den Richtigen gewartet", gestand sie.
    Er
kniff die Augen zusammen. "Und dann hast du mich getroffen …"
    Amy
senkte den Blick, damit er nicht wieder ihre Gedanken erraten konnte.
Denn Zakour war der Richtige für sie, niemals würde es
einen anderen geben. Doch das durfte sie ihm nicht sagen.
    Am
nächsten Morgen standen sie spät auf, ritten in die Wüste,
spielten mit Jamal, aßen ausgiebig zu Abend und unterhielten
sich bis spät in die Nacht. Nach diesem Muster verliefen auch
die folgenden Tage. Für Amy hätte das Leben nicht schöner
sein können.
    Zakour
liebte sie nicht, doch was spielte das für eine Rolle, wenn er
sich ihr gegenüber so aufmerksam und rücksichtsvoll
verhielt? Er war charmant, intelligent und geistreich, in seiner
Gesellschaft fühlte sie sich wohl und langweilte sich nie. In
diesen Tagen erzählte er ihr viel über seine Kindheit, und
langsam verstand sie, welcher Druck schon von klein an auf ihn
ausgeübt worden war und wie er schon sehr früh gelernt
hatte, keine Gefühle zu zeigen.
    Auch
sie vertraute Zakour Dinge an, über die sie noch mit niemandem
gesprochen hatte: wie einsam sie sich nach dem Tod ihrer Eltern
gefühlt hatte, wie sie sich eine eigene Wohnung gesucht hatte,
nur um Peter und Paloma nicht länger zur Last zu fallen.
    Zakour
ließ sie reden und hörte ihr aufmerksam zu. Anschließend
hob er sie hoch, trug sie zum Bett und liebte sie zärtlicher und
inniger als je zuvor. Amy ahnte, dass er sie mit neuen Augen sah.
    Als
sie erschöpft nebeneinander lagen, zog er sie dicht zu sich
heran. "Du wirst nie wieder einsam sein, Amy!"
    Sie
legte den Kopf zurück, um ihm in die Augen zu sehen. Denn obwohl
seine Worte eher wie ein Befehl als ein liebevolles Versprechen
klangen, machten sie Amy glücklich.
    "Ich
bin nicht mehr einsam", gestand sie und schmiegte sich noch
enger an ihn.
    Ob
sie es wollte oder nicht, sie war ein Teil von ihm. Sie schloss die
Augen und versuchte, sich auf eine Zukunft vorzubereiten, die ihr
großes Leid bringen würde. Das Schicksal konnte nichts
anderes für sie bereithalten, denn Zakour liebte sie nicht.
     
    Zakour
betrachtete Amys schlafende Gestalt, und der Anblick rührte ihn.
Noch nie zuvor hatte eine Frau ihn gefühlsmäßig so
berührt.
    Es
ist einfach nur Sex, sagte er sich und zog die Hose an,
unwahrscheinlich guter Sex, aber eben nur Sex.
    Er
wollte nach draußen, an die frische Luft, doch am Eingang
drehte er sich noch einmal um.
    Wie
üblich war Amys dichte Lockenmähne fächerartig über
beide Kissen ausgebreitet, und ihre Wangen waren gerötet. Er
würde darauf achten müssen, dass sie sich besser gegen die
sengende Wüstensonne schützte.
    Sie
wirkte wie eine schlafende Prinzessin, und unwillkürlich
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