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Ein unmoralisches Angebot

Ein unmoralisches Angebot

Titel: Ein unmoralisches Angebot
Autoren: Sarah Morgan
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sah Amy
ihn an. Bedeutete dies das Ende ihrer Träume von Liebe und
Glück?
    Das
muss nicht sein, überlegte sie, vielleicht brauche ich einfach
nur Zeit, Zeit, um Zakour von seinem Zynismus zu kurieren.
     
    Seit
jenem denkwürdigen Festessen war Amy Danielle nicht mehr
begegnet, und Zakour sah sie tagsüber auch nur selten.
    Gleich
nach dem Aufstehen verließ er sie und kehrte erst spätabends
zurück. Seiner sorgenvollen Miene nach zu schließen, hatte
er mit großen Problemen zu kämpfen, doch immer, wenn sie
ihn darauf ansprach, winkte er nur ab.
    Für
Amy war das ein Beweis, wie wenig er ihr vertraute. Für Zakour
fand Liebe nur im Bett statt.
    Dieses
Bett teilten sie sich immer noch. Er kam meist spät in der Nacht
zu ihr und liebte sie so leidenschaftlich, dass sie manchmal erst am
späten Vormittag aufwachte. Er dagegen hatte schon in aller
Frühe wichtige Besprechungen. Amy fragte sich, woher er die
Kraft dazu nahm.
    In
Worten durfte sie Zakour ihre Liebe nicht gestehen, doch sie ließ
ihn ihre Gefühle spüren. Und jede Nacht staunte sie erneut,
wie fantastisch Sex sein konnte.
    Ihr
erfülltes Liebesleben blieb am Hof natürlich kein
Geheimnis. Nach einem besonders anstrengenden Empfang kam eine Frau
auf sie zu, küsste ihre Stirn und sagte etwas auf Arabisch.
Fragend blickte Amy Zakour an, und er übersetzte es ihr.
    "Sie
hat dir viele kräftige Babys prophezeit", meinte er und sah
sie aus halb geschlossenen Augen an.
    Amy
errötete. "Wie schön, ich wünsche mir nämlich
Kinder."
    "Das
ist gut so, denn jeder bei Hof erwartet von dir, dass du dem Land
gesunde Erben schenkst."
    Amy
schluckte. "Wir haben nie über Kinder gesprochen."
    "Warum
auch? Sie sind eine Begleiterscheinung jeder normalen Ehe." Er
schob ihr die Hand unter den Ellenbogen und führte sie zum
Ausgang.
    Amy
verschlug es den Atem. Begleiterscheinung einer normalen Ehe –
was für eine Bezeichnung!
    Da
sie beobachtet wurden, lächelte sie zwar strahlend, sagte ihm
aber dennoch unverblümt die Meinung. "Ich fasse es nicht!
Wie kann man über Ehe und Kinder nur so verdrehte Ansichten
haben!"
    "Nicht
verdreht, Amy, einfach realistisch." Er betrachtete sie
amüsiert. "Darf ich dich daran erinnern, dass du dich bei
all deinem Gerede von Märchen für acht Millionen Pfund
verkauft hast? Bezeichnest du das als romantisch?"
    Amy
fragte sich, wie er wohl reagieren mochte, wenn sie ihm die Wahrheit
sagte?
    Er
beugte den Kopf, und sein warmer Atem streifte ihre Wange. "Lächle,
Amy. Immerhin hast du deinen Prinzen bekommen, und nur die Realität
zählt. Unsere Ehe wird ein Erfolg sein, weil sie unbelastet von
Emotionen ist. Du wirst die Kinder bekommen, die du möchtest,
und ich genieße es, der Einzige zu sein, der je mit dir
geschlafen hat."
    Amy
war es ein Rätsel, wie Zakour die Befriedigung egoistischer
Wünsche für die solide Basis einer glücklichen Ehe
halten konnte.
    "Und
jetzt verabschieden wir uns endgültig von unseren Gästen.
Um meine Frau im Bett glücklich zu machen, brauche ich weder
Prophezeiungen noch die guten Wünsche meiner Verwandtschaft."
     
    Einige
Wochen später, Amy las gerade ein Buch, betrat Zakour den Raum
und warf ihr ein kleines, aufwendig verpacktes Geschenk in den Schoß.
"Der Beweis für meine romantische Ader", meinte er und
küsste ihre leicht geöffneten Lippen. "Letzte Nacht
hast du mir das Paradies auf Erden geschenkt. Eine Vernunftehe ist
wirklich die schönste Sache der Welt."
    Sie
senkte den Kopf. Wie er wohl reagieren würde, wenn sie ihm die
Wahrheit sagte? Schreiend in die Wüste flüchten? Oder ihr
gar nicht erst glauben, weil er Frauen aus Prinzip nicht traute?
    Nachdem
sie das Papier entfernt hatte, kam ein Kästchen zum Vorschein.
Amy öffnete es vorsichtig.
    "Oh!"
Bewundernd hielt sie es ins Licht.
    Auf
dem dunklen Samt funkelte ein herzförmiger Brillantanhänger
an einem feinen Kettchen. Zakour befestigte es an ihrem Hals.
    "Das
habe ich aus unserem Familienschmuck für dich ausgewählt.
Es ist ein sehr seltener und kostbarer Stein und das
Hochzeitsgeschenk meines Urgroßvaters an seine Frau – die
er übrigens von Herzen liebte."
    Amy
hielt den Atem an. War das der Grund, weshalb er ausgerechnet dieses
Stück für sie ausgewählt hatte? Durfte sie vielleicht
hoffen?
    Sie
trat vor den Spiegel und berührte den Anhänger. "Er
ist traumhaft schön, Zakour, vielen Dank."
    Er
stellte sich hinter sie, schob ihr Haar beiseite und küsste
ihren Nacken. "Du bist eine richtige kleine Zauberhexe",
gestand
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