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Ein Traummann zum verzweifeln

Titel: Ein Traummann zum verzweifeln
Autoren: Susan Andersen
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wohlwollend gestimmt, denn er sagte lediglich: »Schnapp dir deine Waffen, Schätzchen – deinen Schönheitsschlaf kannst du später nachholen.« Er grinste sie spitzbübisch an, und ihr Herz schlug plötzlich schneller. »Es mag vielleicht nicht in unserer Macht stehen, Douglass hinter Gitter zu bringen, aber wir können mit Sicherheit dafür sorgen, dass er uns vom Leib bleibt.«
    Uns vom Leib bleibt. Nicht ihm, nein ihnen. Sie grübelte immer noch über diese Aussage nach, als sie ihm hinunter in die Garage folgte, wo er auf die Gefriertruhe in der Ecke zuging, den Deckel anhob und sich hineinbeugte. Er sortierte ein paar Eiscremeboxen und verschiedene eingeschweißte Fleischpakete um, um schließlich eine Art Tup-perwaredose herauszubefördern. Er zog den Deckel ab, kippte einen gefrorenen Klumpen undefinierbarer Lebensmittel heraus und nahm ein flaches, in Plastik eingewickeltes Rechteck vom Boden der Dose. Er wischte die Feuchtigkeit von der dicken schwarzen Kunststofffolie ab und wickelte vorsichtig einen kleinen Stapel Fotografien aus, von denen er sich einige aussuchte. Den Rest packte er zusammen mit den Negativen wieder ordentlich ein und legte ihn zurück in den Behälter.
    »Hier.« Er drückte die Bilder in Daisys Hand, verstaute den Eisklumpen zurück in die Dose und vergrub alles wieder in der Truhe. »Möchtest du mal sehen, was den ganzen Wirbel ausgelöst hat?«
    »Ich bin nicht sicher, ob mein Magen den Anblick eines nackten J. Fitzgerald erträgt«, erwiderte sie aufrichtig. Aber die Versuchung, sich anzusehen, was die Ursache für so viel Stress gewesen war, war doch zu groß, und so blätterte sie langsam die Fotos durch.
    Es waren eigentlich nur zwei unterschiedliche Aufnahmen – beim Rest handelte es sich um Abzüge. Sie betrachtete sie eingehend und gab sie ihm dann zurück. »Du bist echt gut.« Sie verzog das Gesicht und schüttelte sich angewidert. »Ein bisschen zu gut, was das hier angeht. Igitt.«
    Er grinste sie an und steckte die Bilder zu den anderen Sachen in den braunen Umschlag. Dann nahm er sie bei der Hand. »Gehen wir, Schätzchen. Ich erzähl dir unterwegs, was ich vorhabe.«
    Wenig später hielt Nick vor dem Tor zu J. Fitzgeralds Grundstück am Meer. Daisy sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an.
    »Und jetzt?«, fragte sie. »Klingeln wir und begehren höflich Einlass, oder stürmen wir das Tor?«
    »Wir klingeln und – aber jetzt schick mir bloß nicht gleich wieder einen blauen Brief –, also wir klingeln und lügen, dass sich die Balken biegen, wenn es sein muss.«
    Sie sah ihn von oben herab an. »Einen blauen Brief. Du bist so unglaublich witzig, Coltrane.«
    Er grinste. Er konnte sich nicht helfen – sie war einfach so verdammt anziehend, wenn sie derart herrisch war. Er hätte gern noch etwas weiter gestichelt, aber dafür war im Moment keine Zeit. Er kurbelte das Fenster herunter und streckte den Arm heraus, um auf den Klingelknopf zu drücken, der im Torpfosten eingelassen war.
    Die Sprechanlage knackte.»Ja?«
    »Nick Coltrane hier. Ich muss Mr. Douglass sprechen.«
    »Tut mir Leid. Aber Mr. Douglass empfängt keine ... Was?« Die körperlose Stimme wurde leiser, so als habe ihre Besitzerin sich weggedreht, um mit jemandem im Raum zu sprechen. »Es ist ein gewisser Mr. Coltrane, Sir. Hallo, Mr. Douglass, ist alles in Ordnung?« Die Antwort war ein leises Gemurmel, zu undeutlich, um es zu verstehen. Dann hörte man die Frau sagen: »Ja, natürlich, Mr. Douglass.« Ihre Stimme meldete sich wieder mit der normalen Lautstärke: »Kommen Sie bitte zum Haus hoch, Mr. Coltrane.« Die Gegensprechanlage wurde abgestellt und das Tor schwang langsam auf.
    Daisy zog ein Knie auf den Sitz und setzte sich quer, so dass sie Nick anschauen konnte. »Hmm«, meinte sie, »es ist natürlich nur so ein Gefühl, aber hattest du nicht auch den Eindruck, dass er ein bisschen überrascht war, dich vor seiner Tür zu haben?«
    »Sieht ganz so aus.«
    Ein leises, kehliges Lachen, viel süßer als Honig, drang an sein Ohr. »Das ist gut«, gluckste sie.
    Einige Minuten später wurden sie von einer Frau in förmlicher schwarzer Uniform und weißer Schürze in ein Arbeitszimmer geführt. J. Fitzgerald saß in einsamer Pracht hinter einem massiven Schreibtisch. Er war kreidebleich. Er blieb bei ihrem Eintreten sitzen und fragte sofort, nachdem das Dienstmädchen die Tür hinter sich geschlossen hatte, mit barscher Stimme: »Wo sind Autry und Jacobson, Coltrane?«
    »Sie sind im
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