Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein talentierter Lügner (Romeo & Julian) (German Edition)

Ein talentierter Lügner (Romeo & Julian) (German Edition)

Titel: Ein talentierter Lügner (Romeo & Julian) (German Edition)
Autoren: Sage Marlowe
Vom Netzwerk:
machte es Julian einfacher mit dem vollen Ausmaß des Geschehenen klarzukommen als dieses ihn schließlich einholte. Romeo war viel früher bei ihm als er zu hoffen gewagt hatte, doch er war zurückhaltend und seine Miene gab kaum Gefühle preis. Da war ein leichter Anflug von Mitgefühl, sonst nichts.
    Als sie zusammen das FBI-Hauptquartier verließen war es bereits nach sieben. Obwohl er eindeutig nicht begeistert davon war, erklärte sich Romeo einverstanden Julian zu seinem Haus zu fahren, oder besser gesagt zu dem , was davon noch übrig war. Er war da, an Julians Seite, ein erschütterter aber noch immer starker Begleiter, zuverlässig und unnachgiebig als sie zusammen vor der verkohlten, eingestürzten Ruine standen. Julian zwang sich, die Trümmer anzustarren bis das Wissen, dass jemand der ihm nahestand darin ums Leben gekommen war, ihn zu überwältigen drohte. Und noch immer war Romeo bei ihm, schloss ihn schweigend in die Arme und hielt ihn fest.
    Julian konnte es nicht verstehen. Er sah keinen Sinn in dem was geschehen war, so sehr er sich auch bemühte. Laut Baxter und Romeo hatte anscheinend jemand versucht ihn umzubringen. Aber warum? Warum ihn? Warum jetzt? Er untersuchte keinen Fall, der es wert war deswegen einen Mord zu begehen. Und warum würde jemand ein ganzes Haus in die Luft jagen, nur um ihn auszulöschen? Warum ihn nicht einfach erschießen, schnell und effektiv?
    Der Druck von Romeos Umarmung wurde stärker . Sein Atem strich über Julians Haut, ein kühler, zarte Lufthauch der ihn daran erinnerte, dass das Leben weiterging, sogar in einem düsteren Moment wie diesem.
    „Was machen wir jetzt?“ stieß Julian hervor und rieb sich die Augen.
    „Hmm. Wie wär’s mit Abendessen? Du brauchst was zu essen um bei Kräften zu bleiben.“
    Julian schnaufte. „Abendessen? Ich weiß ja noch nicht mal wo ich heute Nacht schlafen soll.“
    „Oh. Natürlich.“ Romeo nahm Julians Hand in seine und verschränkte ihre Finger miteinander. „Naja, ganz einfach—du wirst bei mir wohnen.“
    „Ich werde was? Aber—“
    „Zumindest fürs Wochenende. Wenn wir mehr darüber wissen, was los ist und wer hinter dieser Sache steckt, kannst du dir ein Hotel suchen oder was auch immer du willst, okay? Und außerdem, du weißt ja, was Baxter gesagt hat. Du hast den Befehl in meiner Nähe zu bleiben.“ Er grinste schief. „Ich werde dafür sorgen, dass du es nicht bereust. Versprochen.“
    „Und was ist mit dir?“ entgegnete Julian. „Wirst du es nicht bereuen?“
    Ein sanftes Lächeln erhellte Romeos Gesicht als er den Kopf zur Seite neigte und sich vorbeugte um Julian zu küssen. „Es bereuen mit dir zusammen zu sein? Warum sollte ich das?“
    „Weil das es unendlich viel schwerer macht, alle deine Geheimnisse vor mir zu bewahren.“
    „Geheimnisse?“
    „Ja. Geheimnisse.“
    „Ach, Jules. Ich könnte sowieso niemals Geheimnisse vor dir haben.“
    „Lügner. Hübscher, talentierter Lügner“, flüsterte Julian aber er konnte der Versuchung nicht widerstehen in Romeos Arme zu sinken und wenigstens einen Teil seines Schmerzes von einem weiteren langen, gefühlvollen Kuss besänftigen zu lassen.
     

Kapitel 13
     
    „Tja, also… Da wären wir“, sagte Romeo unnötigerweise. Er stellte die Tasche ab, die er getragen hatte. Sie enthielt einige grundsätzliche Dinge, die in Eile und mit wenig Interesse gekauft worden waren. „Fühl dich wie zuhause.“
    „Danke.“ Das Wort brannte in Julians Kehle, genau wie die Tränen in seinen Augen. Zuhause. Er war so kurz davor gewesen, bei dem Anblick der Ruine die einmal sein Zuhause gewesen war, zusammenzubrechen, aber er hatte nicht weinen können.
    Romeo schob die Hände in seine hinteren Hosentaschen und wartete, stumm beobachtend. Julian wollte etwas sagen oder irgendetwas tun, aber er konnte nicht. Alles was er tun konnte war dastehen, seine Gefühle unterdrücken und versuchen, den Verlust zu ertragen.
    Er wusste nicht wie lange sie schon so lange dagestanden hatten als Ro meo schließlich seufzte, sich reckte und mit den Fingern durchs Haar fuhr. „Willst du… Uh, ich weiß nicht, duschen gehen oder sowas?“ murmelte er, ungewöhnlich zaghaft.
    Julian hätte gerne irgendwie reagiert, aber er konnte es noch immer nicht. Eine weitere schreckliche Minute, oder vielleicht auch zehn davon, verging, dann kapitulierte Romeo mit einem Kopfschütteln.
    „Oh, Jules,“ sagte er und ging zu Julian, die Arme ausgebreitet. „Baby, lass dich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher