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Ein starkes Team

Ein starkes Team

Titel: Ein starkes Team
Autoren: Tori Carrington
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dass er nach allem immer noch so gut aussah. Selbst mit über dem Kopf gefesselten Händen reizte er sie, ihn zu berühren. Besonders mit über dem Kopf gefesselten Händen.
    Mit gerunzelter Stirn wandte sie den Blick ab. Sie konnte nur über ihn hinwegkommen, wenn sie sich von ihm fern hielt - eine unmögliche Aufgabe angesichts der derzeitigen Lage. „Sag mal, Chad, wie sind wir eigentlich da reingeraten?"
    „Es fing damit an, dass Lisa ein Geräusch gehört hat", erwiderte er trocken.
    Sie stieß ihn mit dem Knie an. „Das meine ich nicht. Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte ..."
    „Dann würdest du alles genauso machen." Er tippte mit dem Stiefel an ihren Fuß. „Wie ich." Er schwieg einen Moment, sagte dann leise: „Was auch passiert ist, wir hatten etwas Besonderes. Das ist mir jetzt klar."
    In seinen Augen lag tiefer Ernst, in seiner Stimme Bedauern. Sie wünschte, er hätte diese Erkenntnis vor anderthalb Jahren getroffen. Nun hatte sie zu viel Kummer verspürt, zu viele einsame Nächte verbracht, und zu oft war ihre Hoffnung zunichte gemacht worden.
    „Was ist das denn?" Chad deutete mit dem Kopf zu einem etwa zehn Zentimeter langen Plastikrohr auf dem Boden, das mit kleinen, quadratischen grünen Gegenständen gefüllt war.
    „Mikroprozessorchips. Sie müssen mir aus der Tasche gefallen sein, als Stokes mich zu Boden geschickt hat."
    „Wo hast du sie her?"
    „Lisa hat sie mir gegeben."
    „Lass mich raten. Persky und Furgeson haben sie über Play-Co in Umlauf gebracht."
    „Genauer gesagt, in einem der Spielzeugtelefonmodelle. Und es war nur Persky."
    Verwirrt blickte er sie an. „Was soll das heißen? Sie wurden doch beide verhaftet."
    „Na ja, Lisa und ich hatten ein sehr interessantes Gespräch. Über Männer."
    Er zog die Augenbrauen hoch. „Über Männer?"
    „Ja, Männer." Sie bewegte das Plastikröhrchen mit dem Fuß. „Nämlich die Männer, die ihr den Schmuggel dieser Chips untergeschoben haben.
    Und nicht nur diese hier. In einem Schließfach befinden sich noch zwei Kartons voll, versteckt in Spielzeugtelefonen. Sie hat mir bereitwillig den Schlüssel gegeben. Nach ihrer Aussage haben diese Chips einen Wert von
    ..."
    „Ich weiß, was sie wert sind, McGee. Wie hast du die Furgeson dazu gebracht, sie dir zu überlassen?"
    „Es war eigentlich ganz einfach. Lisa hat nichts damit zu tun. Mit der Schmuggelei, meine ich. Sie ist zufällig während einer Nachtschicht auf die Sache gestoßen. Sie hat die Chips an sich genommen und wurde zusammen mit Persky verhaftet, bevor sie sich entscheiden konnte, was sie tun sollte."
    „Und das hast du ihr abgekauft?" hakte er ungläubig nach.
    „Allerdings, und zwar aus sehr gutem Grund. Das Mädchen, das du zusammen mit Lisas Schwägerin am Flughafen hast laufen lassen - sie ist Lisas Tochter, nicht ihre Nichte."
    „Oh."
    „In der Tat." Hannah seufzte. „Was sollen wir jetzt tun?"
    „Wie groß sind die Chancen, dass Stokes einen Anfall von schlechtem Gewissen kriegt und zurückkommt?"
    „Ich würde sagen gleich null."
    „Dann schlage ich vor, dass wir warten, bis uns zufällig jemand findet."
    Hannah begann auszurechnen, wie groß die Wahrscheinlichkeit war.
    Dann verdrängte sie diesen Gedanken, um nicht in Panik zu geraten bei der Vorstellung, so viel Zeit getrennt von Bonny und allein mit Chad zu verbringen.
    Sie musterte ihn. Da sie ungestört waren und er diesmal nicht fliehen konnte, war es andererseits vielleicht eine gute Gelegenheit, die Dinge zwischen ihnen zu klären und ihm die Fragen zu stellen, von denen sie bisher zurückgeschreckt war.
    Er erwiderte ihren Blick, mit eigenen Fragen in den Augen, und sie wandte den Kopf ab.
    Feigling, schalt sie sich. Sie räusperte sich. „Ich frage mich, welches Chaos Bonny gerade bei der armen Betty anrichtet."
    „Ich bin überzeugt, dass alles in Ordnung ist, Hannah."
    Ihre Handschellen klapperten, als sie die Haltung wechselte.
    „Bettys Kinder waren begeistert von ihrem neuen Spielgefährten, und Bonny hat kaum gemerkt, dass wir gegangen sind, nachdem sie all das Spielzeug gesehen hat, das sie in die Mangel nehmen kann."
    Natürlich hatte er Recht. Bettys Wohnung war ein wahres Paradies für Kinder, und Bonny hatte entzückt auf die Aussicht reagiert, ihre neue Umgebung zu erforschen. Erleichterung durchströmte sie, und sie lehnte sich etwas entspannter zurück.
    „Du bist eine großartige Mutter, weißt du das?"
    Ihr Herz schlug höher. Sie lächelte. „Danke. Weißt du, ganz
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