Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein starkes Team

Ein starkes Team

Titel: Ein starkes Team
Autoren: Tori Carrington
Vom Netzwerk:
drückte Bonny an ihre Brust, als all der Kummer der vergangenen zwei Stunden seiner Abwesenheit in ihr hervorbrach. Sie schickte sich an, ins Badezimmer zu gehen, als seine Stimme sie zurückhielt.
    „Hannah, ich ..."
    Sie wartete mit dem Rücken zu ihm, doch er fuhr nicht fort. Also sprach sie stattdessen. „Keine Sorge, Chad, ich erwarte nicht, dass sich zwischen uns etwas ändert, nur weil du jetzt weißt, dass du zufällig ein Kind gezeugt hast oder weil ... wir Sex hatten." Sie strich Bonny über den Rücken und stellte fest, dass ihre Hand zitterte. Doch das war nichts im Vergleich zu dem schmerzlichen Aufruhr in ihrem Inneren. Ihre Kehle war so zugeschnürt, dass sie nicht schlucken konnte. Sie ging zum Bett und kramte in der Windeltasche. „Lass mich nur schnell Bonnys Windel wechseln, und dann können wir aufbrechen. Je eher dieser Fall abgeschlossen ist, umso besser für uns alle."
    Sie wagte einen Blick über die Schulter und stellte nun erst fest, dass er etwas in den Händen hielt. Ihr Magen flatterte. Blumen. Er hatte Blumen gebracht, und er starrte den Strauß an, als wüsste er nicht, wie er in seine Hände gekommen war.
    Dann warf Chad die leuchtend gelben Rosen auf das Bett, das sie vor wenigen Stunden geteilt hatten, und öffnete die Tür. „Ich warte draußen im Wagen", sagte er, ohne sie anzusehen.

9. KAPITEL
    Mit festem Griff umklammerte Chad das Lenkrad des Leihwagens. Die Fahrt zum Stadtrand von Houston war, gelinde aus gedrückt, angespannt verlaufen. Ohne Bonny fühlte Hannah sich seltsam unwohl. Nachdem sie sich überzeugt hatte, wie gut Betty Browning, die Besitzerin des Motels, mit Kindern umzugehen verstand, hatte sie Bonny widerstrebend in deren Obhut zurückgelassen. Denn Perskys Schicksal und die beiden bewaffneten Männer, im Flughafen bewiesen, wie gefährlich die Lage war.
    „Hannah ... ich möchte mich entschuldigen", sagte Chad leise.
    Angestrengt starrte sie aus dem Fenster. „Entschuldigen? Wofür?"
    Er öffnete sein Fenster, obwohl die Hitze draußen unerträglich war.
    „Schon gut. Vergiss es."
    Sie fühlte sich den Tränen gefährlich nahe. „Ich wollte damit nicht sagen, dass du keinen Grund hättest, dich zu entschuldigen. Ich möchte nur klarstellen, für welche deiner Sünden du Vergebung verdient zu haben glaubst." Sie schaltete die Klimaanlage auf Maximum.
    „Ich sagte, vergiss es."
    Bedächtig nickte sie und flüsterte: „Vielleicht sollten wir uns einfach eingestehen, dass wir einen Fehler gemacht haben. Heute und vor drei Jahren." Sie schluckte schwer. „Du hattest Recht, als du sagtest, dass wir diese vorübergehende Partnerschaft rein professionell betrachten und den Rest vergessen sollten."
    Sie zwang sich, ihn anzublicken. Ein Muskel zuckte an seinem Kiefer, und er schien nicht zu wissen, was er sagen sollte.
    „Von jetzt an halten wir uns an den ursprünglichen Plan, okay? Keine weiteren persönlichen Verwicklungen." Sie schüttelte den Kopf und blickte durch den Außenspiegel auf die leere Straße hinter ihnen.
    Er seufzte, strich sich rastlos durch das frisch geschnittene Haar. Sie verspürte den Drang, seine glatt rasierte Wange zu streicheln. Ihre Schwäche gegenüber Chad Hogan betrübte sie.
    Sie wischte sich die feuchten Handflächen an ihrem Rock ab. „Wohin fahren wir eigentlich? Weißt du, wo Lisa Furgeson ist?"
    Er bog nach rechts ab. „Ich habe überprüft, wie viele Furgesons es in dieser Gegend gibt. Zufällig gibt es einen Jeff und Jolene Furgeson mit derselben Telefonnummer, die Persky angerufen hat."
    „Lisa Furgesons Bruder?"
    „Es sieht ganz so aus." Er bog erneut ab, fuhr langsam weiter, um die Hausnummern lesen zu können, und blieb vor der nächsten Ecke stehen.
    Es störte Hannah, dass er so leicht beiseite schieben konnte, was zwischen ihnen geschehen war. Bonny. Ihr Liebesspiel. Sie redete sich ein, dass sie es nicht anders wollte. Sie waren nicht gut füreinander. Sie verlangte vo n ihm, was er nicht geben konnte; er nahm, was er eigentlich nicht wollte. Hätte sie nur ebenso leicht über alles hinwegsehen können wie er!
    „Es ist das Backsteinhaus auf der gegenüberliegenden Straßenseite", sagte er.
    Hannah betrachtete das bescheidene zweistöckige Gebäude. Es schien ein unwahrscheinliches Versteck für einen Kriminellen zu sein. Was bedeutete, dass es vermutlich das wahrscheinlichste war.
    Chad schaltete den Motor aus und senkte seine Rücklehne. Er sah aus, als wollte er sich für eine ganze Weile
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher