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Ein sinnliches Angebot

Ein sinnliches Angebot

Titel: Ein sinnliches Angebot
Autoren: Jill Shalvis , Pößneck GGP Media
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jetzt.“
    Stöhnend kam Luke wieder die Treppe herunter und sah Carmen wütend an, die im Gegensatz zu seinen Kollegen nicht vor ihm kuschte. „Genau deshalb habe ich Sie eingestellt, wissen Sie das? Sie sind hier, um mir die Leute vom Hals zu halten.“
    „Hören Sie auf, sich so miesepetrig zu verhalten.“
    Luke blieb abrupt stehen und blickte sie an. „Miesepetrig?“
    „So nennt man das, wenn jemand schlecht gelaunt ist und …“
    „Ich weiß, was das bedeutet, und ich bin nicht … ach, vergessen Sie’s.“ Er riss die Haustür auf und blickte direkt in die intelligenten, wütend funkelnden Augen der Frau, die in den nächsten drei Monaten jeden Samstag seine Chefin sein würde.
    Ich mag immer noch Frauen, sagte er sich. Ich mag es nur nicht, wenn sie mich ansehen, als wäre ich etwas unglaublich Ekliges. Und schon gar nicht, wenn eine besonders attraktive Frau das tut.
    Auf jeden Fall hatte er viel zu lange ohne Sex gelebt, dessen war er sich jetzt sicher.
    „Sie sind ja immer noch nicht fertig“, regte Faith sich auf.
    Es sollte ein Gesetz geben gegen wütende Frauen, auch wenn sie noch so gut aussahen, die ihre Mitmenschen vor dem ersten Kaffee überfielen. Luke schüttelte den Kopf. Wie sollte er bloß diesen Tag voll Aromatherapie und Yoga durchstehen? Trotz seiner Erschöpfung zuckten seine Mundwinkel. „Ich brauche eben mehr als sechzig Sekunden.“
    Ihr Blick glitt über seinen Körper. „Mehr als sechzig Sekunden haben wir aber nicht.“
    Luke war halbnackt aus dem Bett gesprungen, als sie zum ersten Mal geklingelt hatte, und jetzt blickte er hastig an sich herab, um festzustellen, ob er wenigstens an den nötigsten Stellen bekleidet war. Ja, alles bedeckt, aber wenn diese Frau ihn weiter so anstarrte wie ein Verdurstender ein Glas Wasser, dann würde man ihm ansehen, wie begehrenswert er sie trotz seiner Wut fand.
    „Hier.“ Wie aus dem Nichts tauchte Carmen hinter ihm auf und drückte ihm einen Becher mit Kaffee in die Hände. Vor Dankbarkeit hätte Luke sie fast umarmt, doch dann sagte Carmen entschuldigend zu Faith McDowell: „Lassen Sie ihn wenigstens noch den Kaffee trinken. Zwei Minuten höchstens, und vor Ihnen steht ein Mensch, das verspreche ich.“
    „Oh.“ Faith lächelte Carmen an. „Verstehe, vielen Dank.“
    Auf einmal wirkte sie freundlich und umgänglich. Ihre Stimme klang hell und melodiös. Luke war sicher, noch nie im Leben eine so angenehme Stimme gehört zu haben.
    Diese Stimmte ließ ihn an Sex denken. Seltsam, was Schlafentzug bei einem Mann auslösen konnte.
    Carmen und die Rothaarige blickten ihn mit derselben erwartungsvollen Miene an und warteten darauf, dass der Kaffee seine Wunderwirkung tat. Aber Luke wusste, dass das heute nicht geschehen würde. „Ich gehe jetzt nach oben“, verkündete er. „Dort werde ich mich duschen und anziehen.“
    „Dauert das länger als fünf Minuten?“
    Seine neue Chefin blickte voller Ungeduld auf ihre Uhr.
    „Zehn Minuten.“ Er zögerte. „Geht das in Ordnung?“
    Faith nickte langsam. „Vergessen Sie nicht, die Patienten zählen auf Sie.“ Ihre Stimme klang wieder kühl. Der Wind zerzauste ihr das lange Haar, und sie strich es sich aus dem Gesicht. Ihr Pullover war für diesen kühlen Wind viel zu dünn und rutschte ihr auch noch über eine Schulter hinab. Luke sah ihr deutlich an, dass ihr kalt war.
    Seltsam, dachte er, dabei mag ich sie nicht mal. Trotzdem erregt mich ihr Anblick.
    Faith zog sich den Pullover zurecht und verschränkte die Arme vor der Brust. „Sie werden sehen, dass wir uns gegenseitig helfen können.“
    „Wie soll das denn gehen?“
    „Sie werden in meiner Klinik lernen, etwas an Ihrer Art, mit den Menschen umzugehen, zu ändern.“
    Schlimm genug, dass er, obwohl er todmüde war, vom Anblick einer Frau erregt wurde, die ihn für einen unsensiblen Idioten hielt. Aber dass sie glaubte, er würde sie brauchen, ging zu weit. Luke brauchte niemanden und ganz bestimmt kein Training im Umgang mit Menschen.
    „Sie haben es bislang vielleicht nicht bemerkt, aber das Wichtigste beim Umgang mit Menschen ist Charme. Ich kann Ihnen dabei helfen, den zu entwickeln.“
    Carmen musste lachen, doch als Luke herumfuhr und sie wütend ansah, verzog sie sich hastig in die Küche.
    „Um charmant zu sein“, fuhr Faith fort, „müssen Sie die Menschen um sich herum anregen. Sind Sie dazu in der Lage?“
    Luke dachte an die unerklärliche Reaktion seines Körpers auf diese Frau. „Anregung ist kein
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