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Ein sinnliches Angebot

Ein sinnliches Angebot

Titel: Ein sinnliches Angebot
Autoren: Jill Shalvis , Pößneck GGP Media
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das alles zwar keine große Rolle, aber Sie haben versprochen, in der Klinik zu arbeiten.“
    Luke stieß ein entnervtes Lachen aus.
    Faith griff nach dem letzten Strohhalm. „Es ist doch Ihre eigene Schuld. Wenn Sie diese Bemerkungen, die an die Presse weitergeleitet wurden, nicht gemacht hätten, dann hätten Sie diese drei Monate Strafarbeit nicht aufgebrummt bekommen. Dann könnten Sie jetzt Golf spielen oder …“
    „Golf spielen?“ Ungläubig riss er die Augen auf. „Sie glauben, dass ich Golf spiele?“
    „Oder was auch immer reiche Ärzte mit all dem Geld machen, das sie ihren Patienten abknöpfen.“
    „Meine Güte, Sie haben wirklich eine sehr direkte Art.“
    Ja, das stimmte. Faith war deswegen schon oft in Schwierigkeiten geraten, aber dies hier war ihr zu wichtig. Was hatte ihre Mutter immer gesagt? Mit Honig fängt man Fliegen. „Es … tut mir Leid. Aber wir brauchen Sie wirklich dringend.“
    Luke verschränkte die Arme vor seiner nackten Brust und runzelte die Stirn. Im Moment wirkte er eher wie ein Gangster als wie ein Arzt. Dann fuhr er sich durchs Haar, wodurch es nur noch mehr nach allen Seiten abstand. „Eines möchte ich mal klarstellen. Ich habe nie behauptet, dass diese Klinik überflüssig ist. Ich sagte nur, dass ich nicht verstehe, wieso das Krankenhaus Ihrer Klinik Geld gibt, während …“ Er bemerkte ihren belustigten Blick und unterbrach sich. „Okay, vergessen Sie’s. Ich komme, so schnell ich kann.“
    „Ich warte einfach und nehme Sie mit.“
    „Das ist nicht nötig. Oder wartet ein Notfall auf mich?“
    „Äh …“
    „Brauchen Sie irgendwelche medizinische Hilfe?“
    „Nein, aber …“
    „Dann komme ich nach. Mit meinem eigenen Wagen.“ Er drehte sich um, um ins Haus zu gehen.
    Schon als Kind hatte Faith sich durch ihr überstürztes Handeln immer wieder selbst Probleme gemacht. Auch jetzt drückte sie ohne nachzudenken gegen die Haustür und hielt sie auf. „Ich würde wirklich lieber warten.“
    Ohne sich umzudrehen atmete Luke Walker tief seufzend aus. Faith starrte auf seinen durchtrainierten Rücken und auf die breitesten Schultern, die sie je bei einem Arzt gesehen hatte.
    In dem Moment drehte Luke Walker sich um und ertappte sie dabei, wie sie ihn anstarrte. Er sagte kein Wort, aber das war auch nicht nötig. Sein Blick sprach Bände.
    Faith räusperte sich und versuchte, sich nicht dadurch verunsichern zu lassen, dass sie rot anlief. Auch das war ein Fluch der Rothaarigen. „Sie verstehen anscheinend nicht. Das Wartezimmer in der Klinik ist voll.“
    „Doch.“ Er schloss die Augen und hielt sich eine Hand an die Schläfe. Seine Jogginghose rutschte noch ein kleines Stück tiefer und entblößte etwas mehr flachen Bauch.
    Faith wurde heiß, doch sie schob es auf das Virus.
    „Eigentlich verstehe ich überhaupt nicht, wieso Sie mich dort haben wollen. Sie wissen, dass ich auf die herkömmliche moderne Medizin vertraue. Auf die wissenschaftlichen Methoden, wie sie schon seit langem praktiziert werden.“
    „Im Grunde sind die alternativen Heilmethoden das, was man als traditionelle Medizin bezeichnen sollte. Diese Methoden werden zum Teil seit Jahrhunderten angewandt, und das, was Sie als herkömmliche Medizin bezeichnen, ist im Vergleich dazu ziemlich neu.“
    Wieder biss er die Zähne zusammen. „Ich begreife nicht ganz, was Massagen, Aromatherapie, Akupressur, Yoga und Kräuterkuren mit mir zu tun haben.“
    „Diese alternativen Methoden kann man sehr gut mit der herkömmlichen Medizin verbinden. Dadurch können wir den Menschen mehr bieten. Besseres.“
    „Aber ich weiß doch gar nicht, wie man Patienten auf diese Weise behandelt.“
    „Sie haben den Menschen in meiner Klinik eine Menge zu bieten. In erster Linie geht es um Glaubwürdigkeit. Aber auch um …“ Sie verstummte, als er die Hände in die Hüften stemmte.
    Faith blickte auf die Hose, die locker auf seinen Hüften hing, und bekam einen Kloß im Hals. Wenn diese Hose noch ein paar Zentimeter oder auch nur Millimeter rutschen würde, dann …
    „Ich habe eine lange Nacht hinter mir.“ Luke Walkers erschöpfter Tonfall veranlasste Faith, ihm wieder ins Gesicht zu sehen. „Und ich dachte, mir würden noch ein paar Stunden bleiben. Ich werde mich beeilen, aber dabei brauche ich kein Publikum. Wenn Sie mich also bitte entschuldigen.“
    „Tja, eigentlich würde ich …“
    Die Tür schloss sich dicht vor ihrem Gesicht.

2. KAPITEL
    Carmen versperrte Luke im Flur den Weg. Offenbar
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