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Ein sinnliches Angebot

Ein sinnliches Angebot

Titel: Ein sinnliches Angebot
Autoren: Jill Shalvis , Pößneck GGP Media
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er nach ihrem Puls, mit der anderen rief er über das Handy einen Rettungswagen.
    Träge hob Faith den Kopf und blickte ihn durch ihr zerzaustes Haar an. „Luke?“
    „Ja, ich bin’s.“ Er beendete den Notruf und steckte das Handy wieder weg. Dann atmete er tief durch. Er war doch Arzt. Wieso vergaß er dann schlagartig alles, was er gelernt hatte, nur weil die Frau, die er liebte, fast bewusstlos in ihrem Wagen saß und ihn verwirrt ansah? „Du bist ohnmächtig geworden, kannst du dich daran erinnern?“
    Faith schloss die Augen und fasste sich an die Stirn. „Jetzt geht es schon wieder. Wenn du etwas zur Seite gehst, dann steige ich aus.“
    Genau. Und als Nächstes würde sie zu Boden sinken. „Du sprichst undeutlich“, stellte er ruhig fest. „Du hast dich wieder überanstrengt, stimmts?“
    „Wie?“
    „Was ist mit deinem Blutzucker?“
    „Nein, ich …“ Sie lehnte den Kopf nach hinten und hielt die Augen geschlossen. „Vielleicht hast du Recht.“
    Luke unterdrückte einen Fluch und prüfte wieder ihren Puls. Er war abwechselnd schwach und rasend. Ihre Haut war feucht und kalt. Verdammt. „Wo in aller Welt ist deine Handtasche?“
    „Die habe ich in dem Restaurant vergessen.“
    Luke durchsuchte seine Taschen und fand ein paar Pfefferminzpastillen. Nicht zu vergleichen mit Faiths Zuckerpillen, aber besser als gar nichts. Er hielt ihr zwei davon an die Lippen.
    Mit der Zunge berührte Faith seine Handfläche, und obwohl das vollkommen unpassend war, verspürte Luke Erregung in sich aufsteigen. Das machte ihn noch wütender. „Hast du nichts zu Abend gegessen?“
    „Ich …“
    „Du hast wieder alle Symptome missachtet und einfach weitergemacht, stimmts?“
    „Ja.“
    „Hältst du dich für eine Maschine? Um Himmels willen, Faith, du musst auf deinen Körper hören.“
    „Das weiß ich.“
    „Schweig jetzt.“ Er trug sie zum Eingang der Klinik. Bis der Rettungswagen kam, sollte sie wenigstens im Warmen sein. Luke war jetzt so wütend, dass er auch zitterte.
    „Die Schlüssel stecken noch im Auto“, sagte Faith schwach, als sie beide vor der Eingangstür standen.
    Vorsichtig stellte er sie auf die Füße, rannte zum Auto und wieder zurück. Am liebsten hätte er ihr weitere Vorhaltungen gemacht, aber Faith lehnte so blass und kraftlos an der Tür, dass er es nicht übers Herz brachte.
    Außerdem war er ja aus einem völlig anderen Grund hier, und als er ihr jetzt in die Augen sah, aus denen Faiths Gefühle so deutlich sprachen, wurde ihm ganz warm. „Faith.“
    „Könntest du bitte aufschließen?“ fragte sie leise. „Ich schwöre, dass ich dann sofort etwas esse. Ich kenne alle Argumente, Luke. Also kannst du dir deine Ansprache sparen. Ich habe mir schon vorhin im Auto selbst geschworen, dass ich nie wieder meinen Blutzuckerspiegel so tief sinken lassen werde. Ich werde ab jetzt ganz regelmäßig essen und immer auf meine Gesundheit achten.“
    Sobald er die Tür aufgeschlossen hatte, trat Faith ein und lächelte ihm schwach zu. „Danke.“
    Und dann – er konnte es kaum fassen – wollte sie die Tür direkt vor seiner Nase zumachen.
    „Faith!“
    Zögernd blickte sie ihm in die Augen. Das ist allein meine Schuld, dachte er. „Bist du denn überhaupt nicht neugierig, warum ich mitten in der Nacht zu dir gekommen bin?“
    Fragend hob sie die Augenbrauen. „Ist es schon so spät?“
    Zur Sicherheit stellte er einen Fuß in den Türspalt. Sie war Medizinerin, also würde sie ihm den Fuß nicht absichtlich brechen. „Ich bin aus einem wichtigen Grund hier.“
    „Abgesehen davon, dass du mich ausschimpfen wolltest?“ Leise stöhnend hielt sie sich die Stirn. „Verdammt.“
    „Setz dich, bevor du wieder ohnmächtig wirst.“ Besorgt drängte er sich durch die Tür und führte Faith zu einem Stuhl. Aus dem Kühlschrank im Belegschaftsraum holte er Saft und ein paar Käsescheiben. Die hielt er ihr hin und gab keine Ruhe, bis sie den Käse gegessen und mit Saft hinuntergespült hatte. Jetzt hörte er auch die Sirene des Rettungswagens. „Du wirst ins Krankenhaus fahren.“
    Faith seufzte genervt auf. „Ich fahre nirgendwohin“, sagte sie. „Wenn ich erst etwas gegessen habe, dann …“
    „Du wirst fahren, und ich fahre mit, damit ich die Tests selbst durchführen kann.“
    „Nein, Luke.“ Sie hielt die Augen immer noch geschlossen und saß vollkommen reglos da.
    Luke nahm sie auf die Arme.
    „Es geht mir jetzt wirklich schon besser.“
    „Du hast deinem Körper zu wenig
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