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Ein sehr privater Verführer (Baccara) (German Edition)

Ein sehr privater Verführer (Baccara) (German Edition)

Titel: Ein sehr privater Verführer (Baccara) (German Edition)
Autoren: Janice Maynard
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gewusst, was er dachte, doch sie traute sich nicht zu fragen. Irgendwie schien er rastlos. Vielleicht vermisst er die Berge? dachte sie.
    In der Hotelsuite angekommen, sagte er kühl: „Ich muss telefonieren. Du willst sicher duschen und dich frisch machen. Später würde ich gern mit dir ausgehen, wenn du dich fit genug fühlst.“
    „Natürlich bin ich fit. Was ist los, Gareth? Seit wir das Museum verlassen haben, wirkst du so abweisend. Denkst du, ich hätte mich an viel mehr erinnert, als ich dir erzählt habe? Wenn es nur so wäre! Ich habe es versucht, wirklich.“
    „Darum geht es doch gar nicht.“
    „Sondern?“
    Er sah sie an, in seinen Augen las sie widerstreitende Gefühle. „Irgendwie glaube ich nicht, dass es richtig ist, dich nach Hause zu bringen. Ich selbst bin wahrlich kein besonders sensibler Zeitgenosse, aber dein Vater scheint ein ziemlicher Mistkerl zu sein. Ich traue ihm nicht zu, angemessen für dich zu sorgen, bis du wiederhergestellt bist.“
    „Wir haben gar keine andere Wahl“, sagte sie und wünschte sehnlichst, dass es anders wäre. „Ich muss nach Savannah zurückkehren. In der vertrauten Umgebung kommt die Erinnerung wieder. Daran glaube ich ganz fest. Außerdem muss ich mein Leben wieder in den Griff kriegen. Du weißt genau, dass ich das nur zu Hause schaffe.“
    Wenn er jetzt nur gekämpft hätte. Gesagt hätte, dass er ohne sie nicht leben konnte.
    Doch Gareth war nicht der Typ für Sentimentalitäten. „Na gut. Es muss mir ja nicht gefallen“, murmelte er. Ohne Vorwarnung zog er Gracie an sich und küsste sie rau und verlangend.
    „Gareth …“ Sie spürte Wut und Begehren in seinem Kuss und war enttäuscht, als er sie ganz plötzlich losließ.
    „Um sieben Uhr“, sagte er knapp. „Sei bereit.“
    Sie duschte und wünschte, sie hätte den Mut gehabt, Gareth zu einem Quickie unter der Brause einzuladen. Stattdessen machte sie sich frisch und ging dann ins Schlafzimmer, um sich für ihren Geliebten schön zu machen. Diesmal wählte sie espressobraune Dessous mit winzigen pinkfarbenen Rosetten, dazu halterlose Seidenstrümpfe in hellerem Mokkabraun. Und an diesem Abend traute sie sich, das rote Kleid anzuziehen, das ihr für die Senatorenparty gestern noch zu gewagt erschienen war.
    Roter Satin. Ein Kleid, das eine Kurtisane tragen würde. Eine Verführerin. Eine gefährliche Frau.
    Zwar war es hochgeschlossen mit einem kleinen Stehkragen, doch das war das einzig Züchtige daran. Ansonsten schmiegte sich das ärmellose Kleid wie eine zweite Haut an ihren Körper. Darunter einen BH anzuziehen, war auch diesmal unmöglich. Zuerst hatte sie gedacht, der rote Stoff würde vielleicht nicht mit ihren roten Locken harmonieren, doch sie stellte fest, dass die Farbe ihrer Haut einen warm schimmernden Ton verlieh.
    Ihre Hand zitterte leicht, doch es gelang ihr, den Lidstrich und den rauchigen Lidschatten sicher aufzutragen. Ein Blick in den Spiegel zeigte ihr dunkle geheimnisvolle Augen. Jetzt noch die roten Pumps und ein wenig Parfüm, und schon war sie fertig. Fast hätte sie gelacht, als sie daran dachte, dass in diesem Kleid keine wie auch immer geartete schnelle Nummer im Auto möglich sein würde. Wahrscheinlich konnte sie von Glück sagen, wenn es ihr gelang, darin zu sitzen.
    Nostalgiker hätten ihr noch eine glänzende schwarze Zigarettenspitze gegeben oder einen bemalten Fächer, wie auf den Bildern von Toulouse-Lautrec. Vielleicht konnte sie die freizügigen Frauen jener Epoche ja nachahmen und diesen Abend genießen, ohne an das Morgen zu denken. Dann würde ihr vermutlich ein gebrochenes Herz erspart bleiben.
    Ehe sie ihr Zimmer verließ, wählte sie noch einmal die Nummer ihres Vaters und bekam dieselbe Tonbandansage. Es machte sie langsam wütend, und irgendwie verletzte es sie auch. Was hatte Edward Darlington vor? Nichts Gutes, schwante ihr, aber sie hatte vor, ihm die Meinung zu sagen, sobald sie herausfand, weshalb er sie dazu gebracht hatte, die Privatsphäre der Familie Wolff und die von Gareth Wolff im Besonderen zu verletzen.
    Zwanzig Minuten zu früh betrat sie den Salon und überbrückte die Wartezeit, indem sie sich an einem Glas Mineralwasser festhielt, bis Gareth erschien.
    Diesmal verschlug ihr sein Anblick im Frack zwar erneut den Atem, aber sie hatte nicht vor, es ihm zu zeigen. Noch sollte er nicht wissen, wie sehr sie ihn begehrte. „Ich bin bereit“, sagte sie und fragte sich, ob auch er die Doppeldeutigkeit heraushörte.
    „Du siehst
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