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Ein Schöner Ort Zum Sterben

Ein Schöner Ort Zum Sterben

Titel: Ein Schöner Ort Zum Sterben
Autoren: Granger Ann
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unwahrscheinlich, dass er von seiner Position aus die Gestalt dort oben erkannte, und vielleicht hielt er sie für einen Irren, der sich Zugang zum Turm verschafft hatte. Jedenfalls machte er kehrt und ging in seine Kirche, um die Sache näher zu ergründen. Ohne einen Gedanken an ihren früheren Schwindelanfall zu verschwenden, rannte Meredith barfuß zurück zu der winzigen Pforte, quer durch das Treppenzimmer, was weiteres, noch wütenderes Gekreische aus dem Dachgestühl nach sich zog, und die Wendeltreppe hinab. Gerade als sie unten ankam, drehte sich der Schlüssel im Schloss, und die massive Tür wurde geöffnet. Vater Holland streckte sein bärtiges Gesicht um den Pfeiler.
    »Oh! Sie sind das, Meredith? Hat man Sie zu den Fledermäusen gesperrt?«

    »Das Gewehr«, sagte Alan Markby und nahm die Weinflasche in die Hand,
    »stammt so gut wie sicher aus Park House. Das Dumme bei diesen alten Landsitzen ist, dass häufig irgendwo noch Jagdflinten herumliegen, die völlig in Vergessenheit geraten sind. Matthew ist nie auf die Jagd gegangen. Als wir uns mit Prue in Cornwall in Verbindung gesetzt haben, erfuhren wir, dass es zwei Gewehre geben muss, die Adelines Vater gehört haben. Sie waren in einem Waffenschrank weggeschlossen. Wir fanden den Schrank aufgebrochen, mit nur noch einem Gewehr darin. Das Gewehr auf dem Turm trug keinerlei Fingerabdrücke, genauso wenig wie das im Schrank.«
    »Sie hat sie also abgewischt. Sie hat Handschuhe getragen.«
    »Ah, du redest von Maria, nicht wahr?« Er schenkte ihr
    Wein nach.
    »Natürlich rede ich von ihr! Sieh dir ihre Motive an! Sie ist überzeugt davon, dass Matthew sie aufs Kreuz gelegt und um Park House betrogen hat! Prue hat mit eigenen Ohren gehört, wie sie einen entsetzlichen Streit hatten!«
    »Ja. Aber Prue hat nicht gehört, dass Maria eine Morddrohung ausgestoßen hätte. Wir wissen, dass Maria Park House vor mehr als zwei Wochen verlassen hat. Sie wohnt seither in einer Wohnung, die einem Bekannten gehört, und wartet auf ihren Rückflug. Die Polizei hat sie am Heathrow Airport abgefangen und zum Verhör mitgenommen, und das hat ihr überhaupt nicht gefallen.«
    »Und?«
    »Und sie sitzt da, schweigt eisern und hat einen sehr guten Anwalt gefunden, der alles Reden für sie übernimmt. Ich fürchte, am Ende müssen wir die Lady gehen lassen und uns obendrein bei ihr entschuldigen!«
    »Was?« Meredith sprang fast von ihrem Stuhl auf.
    »Sie ist für zwei Tode verantwortlich, wenn man Adeline mitrechnet, und das tue ich. Ganz abgesehen davon, dass sie auf mich geschossen hat! Hat sie überhaupt ein Alibi?«
    »Für die Zeit von Matthews Tod? Nein. Andererseits haben wir auch keinen Zeugen, der sie zur fraglichen Zeit in Bamford gesehen hätte, geschweige denn in der Nähe der Kirche, und die Indizien sind nicht stark genug. Es liegt an uns, zu beweisen, dass sie es war, nicht an ihr, dass sie unschuldig ist, vergiss das nicht! Vielleicht war sie es tatsächlich nicht.«
    »Pah!«
    »Nun ja. Nachdem nun auch Conway tot ist, haben sich ganz neue, unerwartete Tatbestände ergeben. Die Anwälte, die mit der Abwicklung seiner Geschäfte beauftragt wurden, haben Zugang zu seinen Akten, und die sind wirklich sehr interessant! In Zeiten wie diesen ist es doch zum Beispiel üblich, dass Gläubiger hinter ihrem Geld her sind wie der Teufel. Aber eigenartigerweise scheuen sich Conways Geschäftspartner nach seinem überraschenden Ableben, in Erscheinung zu treten. Es sieht ganz danach aus, als hätte er Waren in bestimmte Krisengebiete dieser Erde verkauft, die einem Exportverbot unterliegen.«
    »Waffen?«, rief Meredith erstaunt.
    »Nein. Computer und andere technische Ausrüstung, ohne die die meisten Rüstungsgüter selbstverständlich nutzlos sind. Conway hat schon immer zahlreiche Geschäfte in der Golfregion getätigt. Wer weiß, vielleicht hat er irgendeinen Handel nicht abgeschlossen? Sein Wort nicht eingehalten? In diesem Teil der Erde werden Ehrenangelegenheiten oft noch mit der Waffe in der Hand geregelt. Nun, die Untersuchungen werden es ergeben, wie es so schön heißt. Und wenn nicht – dann wird der Mord an Matthew auf jeden Fall zu den offenen Akten gelegt. Wir schließen niemals einen ergebnislos gebliebenen Mordfall ab, wie du weißt. Die Angelegenheit fällt im Augenblick jedoch erst einmal nicht mehr in meine Zuständigkeit. In London gibt es Leute, die sich damit besser auskennen. Falls Mrs. Lewis Informationen über den Bruch von Handelsembargos
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