Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Schlüssel für den Mörder

Ein Schlüssel für den Mörder

Titel: Ein Schlüssel für den Mörder
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
Lage sei, mit jeder anfallenden Situation fertig zu werden.
    »Guten
Abend, Miss Nina.« Er lächelte die Blonde höflich an. »Es ist mir ein
Vergnügen, Sie hier wieder willkommen heißen zu dürfen .«
    »Hallo,
Albert«, sagte sie obenhin. »Das ist Mr. Holman, unser neuer Gast .«
    »Guten
Abend, Sir .« Er nahm mir die Reisetasche aus der Hand.
»Mr. Stanton hat mich bereits telefonisch von Ihrem Kommen unterrichtet. Ich
hoffe, Sie werden hier einen angenehmen Aufenthalt haben. Bitte wenden Sie sich
an mich, wenn Sie einen Wunsch haben, Sir .«
    »Albert
steht zu Ihrer Verfügung«, sagte Nina leichthin. »Wenn Sie etwas brauchen,
sagen Sie es ihm. Wie jetzt zum Beispiel — wenn Sie etwas zu trinken wollen,
wie das bei uns üblich ist — «
    »Soll
ich die Drinks ins Wohnzimmer bringen, Miss Nina ?« fragte
er. »Einen Tom und Jerry — und für Sie, Sir?«
    »Bourbon
auf Eis«, sagte ich.
    Der
Butler verschwand, und Nina begann mich im unteren Stock umherzuführen. Von der
großen Eingangsdiele aus gingen wir in einen Raum, der zugleich Bibliothek und
Bar darstellte, und von dort aus in das wuchtige, formell wirkende Eßzimmer, in
dem dreißig Leute bequem am Tisch Platz hatten. Dann schlenderten wir in den
riesigen Wohnraum, der genügend Couches enthielt, um einem Dutzend Leute
gleichzeitig eine psychoanalytische Behandlung angedeihen lassen zu können —
und fuhren schließlich mit dem eleganten Aufzug, der wie ein anmutiger goldener
Vogelkäfig aussah, ins Kellergeschoß.
    Der
phantasievoll geformte und geheizte Swimming-pool glitzerte einladend unter dem
warmen elektrischen Licht, aber an seinem anderen Ende lag in tiefem Schatten
eine mit künstlichen Palmen und echtem Gebüsch versehene Insel. Nina folgte
meinem Blick mit tiefstem Verständnis.
    »Die
>Oase< genannt«, sagte sie beiläufig, »und merkwürdigerweise ist es bei
jeder Party dasselbe — nach dem vierten Martini glaubt plötzlich jeder, daß sie wirklich
romantisch sei .«
    »Wie
viele Gäste sind auf dem Weg dorthin schon ertrunken ?« fragte ich interessiert.
    Sie
grinste. »Da muß ich erst Albert fragen. Wenn er das Bassin nicht selbst reinigt, weiß er jedenfalls sicher,
wer das tut .« Sie zuckte mit einer Spur von Ungeduld
die Schultern. »Nun, nachdem wir unsere Miniaturrundreise beendet haben,
könnten wir eigentlich zurück ins Wohnzimmer gehen und nachsehen, ob Albert
seinem Ruf gerecht geworden ist und unsere Gläser gebracht hat .«
    Sowohl
Albert wie auch die gefüllten Gläser warteten auf uns, als wir in den Wohnraum
zurückkehrten. Nina sank in die tiefen Kissen der nächsten Couch und seufzte erleichtert
auf. Ich setzte mich neben sie, und der Butler servierte höflich und fachkundig
die Drinks.
    Nina
trank einen Schluck von ihrer heißen, dampfenden Mixtur aus Eiern, Zucker,
Milch, Nußmehl , Rum und Bourbon und lächelte
anerkennend.
    »Großartig«,
sagte sie vergnügt. »Vielen Dank, Albert.«
    »Danke,
meinerseits, Miss Nina. Fehlt noch etwas ?«
    »Nicht
daß ich wüßte«, sagte sie.
    Er
zögerte den Bruchteil einer Sekunde. »Das >Blaue Zimmer<, Miss Nina. Im
Augenblick haben wir sonst keine Gäste im Hause .«
    »Sehr
schön«, sagte sie gelassen, und er verschwand leise aus dem Zimmer.
    Ich
trank einen Schluck Bourbon, und meine Geschmacksnerven vibrierten angenehm,
als sie die beste auf dem Markt erhältliche Qualität erkannten. Nina lehnte
sich tief in die dicke Polsterung zurück und schlug die eleganten Beine
übereinander. »Wie fühlt man sich so als Genosse eines echten, lebendigen
Sultans, Mr. Holman ?« Der spöttische Ausdruck lag
wieder in den haselnußbraunen Augen, während sie mich
betrachtete.
    »Es
übertrifft sogar noch den Harem Club«, sagte ich. »Hier haben Sie denselben Service
und brauchen noch nicht einmal für die Drinks zu bezahlen .«
    »Es
muß sich um einen großen Gefallen handeln, den Sie Carter Stanton tun«, sagte
sie träge, »daß er Ihnen diesen grandiosen Empfang zuteil werden läßt .«
    »Das
ist der Fluch meiner magnetisch anziehenden Persönlichkeit«, sagte ich
bescheiden. »Kann ich etwas dafür, wenn ich unwiderstehlich bin ?«
    »Keinerlei
Gewissensbisse?« Ihre Lippen verzogen sich nach unten. »Keine winzig kleinen Stiche
im Solarplexus, wenn Ihnen Mrs. Holman und all die kleinen Holmans einfallen,
die selig darauf warten, daß Daddy zu ihnen in das kleine blaue Paradies an der
Westküste zurückkehrt?«
    »Keine
Mrs. Holman, keine kleinen Holmans, kein kleines
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher