Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein schicksalhafter Sommer

Ein schicksalhafter Sommer

Titel: Ein schicksalhafter Sommer
Autoren: Daniela Frenken
Vom Netzwerk:
heftig schlug, dass er umfiel und liegen blieb und ich schon vor Freude triumphierte, da stand er plötzlich auf und da wusste ich es: Er war nicht zu töten.
    Er starrte mich an mit dem bösen Blick und darin lag eine Warnung. Ich wusste, diese Augen würden mich verfluchen, sollte ich ihn jemals wieder anrühren.“ Er sah Katrin an und lehnte sich ihr etwas entgegen, als wolle er ihr ein Geheimnis verraten. „Es war unheimlich“, sprach er mit gesenkter Stimme. Dann richtete er sich wieder auf und sprach laut weiter. „In meiner Verzweiflung hab ich eines Nachts trotzdem versucht, das verfluchte Auge auszubrennen, aber bei dieser Gelegenheit hat er sogar die Hand gegen mich erhoben. Weggestoßen hat er mich und einen Augenblick hab ich schon gedacht, er würde den heißen Schürhaken gegen mich richten. Aber dazu war er dann doch zu feige, denn das Böse greift nur hinterrücks an. Und da stand ich, machtlos! Ihn zu töten wagte ich nicht länger, also musste ich weiterhin mit dieser Brut unter einem Dach leben. Und dann, eines Tages, kam meine Rettung.
    Der Idiot hatte tatsächlich ein weibliches Wesen gefunden, welches sich mit ihm abgab. Und eines Tages hat sie ihm wohl den Laufpass gegeben. Daraufhin hat er wieder mal die Beherrschung verloren und sie gestoßen, oder was weiß ich. Auf jeden Fall lag sie da, als ich sie gefunden hab. Sie keifte dann und verfluchte ihn, aber trotzdem konnte sie unmöglich am Leben bleiben, wo sie vielleicht auch schon eine Teufelsbrut in sich trug. Ich hab ihr so lange den Hals zugedrückt, bis sie blau war und hab dann dafür gesorgt, dass diese Höllenbrut dafür weggesperrt wurde.“ Er lachte bei dieser schönen Erinnerung und hätte so beinahe das Keuchen überhört, welches Robert ausstieß.
    Sein Lachen erstarb, als er den Stock fester packte und den auf dem Boden Liegenden beobachtete. „Du lebst also doch noch, was? Ich hab es ja gleich gewusst. Dich kann man nicht vernichten.“
     
    Langsam setzte Robert sich auf, sein Blick wanderte von Katrin zu seinem Vater, der kaum ein paar Meter vor ihm stand. „Du!“, krächzte er fassungslos. „Du warst es damals.“ Nur langsam begriff er das ganze Ausmaß dessen, was er gerade gehört hatte.
    „Ja, ich war es. Aber es war nicht schwer, dir einzureden, dass du es gewesen bist. Du warst so wütend auf das Nachbarsmädchen, dass du dir selber nicht mehr getraut hast. “
    „Ich hab sie von mir gestoßen“, murmelte Robert, mehr zu sich selbst, „weil sie mich ausgelacht hatte. Wochenlang hatte sich einen Spaß daraus gemacht, mir schöne Augen zu machen. Und später, als es ernst wurde, da hat sie mich verhöhnt. Am liebsten hätte ich ihr in das spöttische Gesicht geschlagen.“
    „Tja, glücklicherweise hast du dich stattdessen betrunken, so dass es nicht schwer war, dir später einzureden, du wärst noch einmal zurückgekehrt und hättest sie umgebracht.“ Franz trat näher. „So, und jetzt genug geschwatzt. Die hier sieht nicht aus, als hätte sie dich zum Narren gehalten. Diesmal ist wirklich Gefahr im Verzug, dass sie deine Brut in sich trägt, was? Und wieder wird man dir die Schuld geben, wenn man ihre Leiche findet. Besonders, wenn ich der Polizei erzähle, wer du bist.“
    „Halt, warte“, rief Robert, als sein Vater nach Katrin fasste und stand unsicher auf.
    Franz war auf der Hut. Er packte Katrin am Arm und entfernte sich mit ihr ein paar Schritte. „Bleib, wo du bist“, drohte er und hielt Katrin ein kleines Messer an die Kehle.
    Robert versuchte, Zeit zu schinden. „Wie hast du mich gefunden?“
    „Das muss Gottes Wille gewesen sein, dass ausgerechnet der Tegel, bei dem du damals immer gearbeitet hast, ebenfalls auf dem Düsseldorfer Markt war, als du da rumstolziert bist. Ich war am Boden zerstört, als ich ihn traf und er mir erzählte, er könne schwören, er hätte dich gesehen, wenn er nicht besser wüsste, dass du in der Irrenanstalt säßest. Aber ich wusste, dass es nur einen gibt wie dich. Also bin ich persönlich in der Anstalt erschienen, um dich mit eigenen Augen zu sehen. Aber einen Robert Kalter, den gab es da nicht. Und eine Akte auch nicht. Da müsste ein Irrtum vorliegen, haben sie mir erzählt. Ha!
    Hab den Tegel gelöchert, mit wem du da warst oder ob er andere kannte, die den Bauern kannten, mit dem du da warst. Hat mich Wochen gekostet, bis ich eine Spur hatte, aber das war es mir wert. Stell dir meine Überraschung vor, als ich dich wirklich eines Tages auf dem Feld hab
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher