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Ein rettender Engel in Hamburg Gabriel

Ein rettender Engel in Hamburg Gabriel

Titel: Ein rettender Engel in Hamburg Gabriel
Autoren: Sissi Kaipurgay
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Schlüssel, für den Fall, dass ich mal wieder...“ Paul grinste und legte seinen Haustürschlüssel vor Gabriel auf den Tisch.
    Es war ein neuer Tag. Zusammen waren sie aufgewacht, hatten sich gewaschen und saßen nun am Frühstückstisch. Sie befanden sich wieder in der platonischen Zone und hatten keine weiteren Zärtlichkeiten ausgetauscht seitdem sie aufgestanden waren. Auch im Bett hatte Paul Abstand gewahrt und Gabriel nicht mehr berührt.
    „Tja, dann gebe ich dir auch meinen…“ Gabriel fummelte Konstantins Schlüssel aus seiner Hosentasche, den er intuitiv dort hineingesteckt hatte. „…falls ich mal so etwas plane.“
    „Oh Gott, Gabe, sag das nicht.“ Paul grinste. „Als wenn du jemals auf so eine blöde Idee kämest.“
    „Du hast keine Ahnung“, murmelte Gabriel, während er Pauls Wohnungsschlüssel an seinem Bund befestigte.
    Schweigend beendeten sie das Frühstück, nach dem Gabriel aufbrechen würde um sich auf den Dienst vorzubereiten. Er hatte Spätschicht, würde demnach Paul heute nicht mehr sehen.
    „Gabe, danke. Es war ein toller Abend und eine schöne Nacht“, sagte Paul, der ihm zur Wohnungstür gefolgt war.
    „Ja.“ Gabriel nickte. „Es war wirklich schön. Sind wir jetzt wieder – rein platonisch?“
    Er musste das fragen, konnte einfach nicht anders. Es juckte ihn in den Fingern Paul anzufassen, aber der wirkte so distanziert.
    „Gabe, ich will nicht zwischen dir und deiner großen Liebe stehen. Bitte, ich will dir nur helfen.“
    Sich selbst im Weg zu stehen war schon eine Leistung. In Gabriel kroch ein irres Kichern hoch, das er im letzten Moment schluckte. Mein Gott, Paul war wirklich zu süß. „Okay. Danke, Paul. Ich melde mich.“
    Kein Kuss. Kein Händedruck. Gabriel hob die Hand und winkte kurz, dann lief er die Treppe hinunter.
     
    Paul blieb zurück, und als unten die Haustür ins Schloss fiel, fielen auch seine gespielt fröhlichen Gesichtszüge in sich zusammen. Er hatte sich verliebt. Irgendwann, zwischen platonischem Geplänkel und geilem Gewichse, hatte er sein Herz an Gabriel verloren. Der liebte aber einen anderen.
    Er schob die Wohnungstür zu und lehnte sich dagegen. Sein Herz wummerte laut und es tat weh. Es war nicht nur, dass Gabriel einen anderen liebte, noch viel schlimmer war, dass er, Paul, wohl zum anderen Ufer gewechselt hatte. Allein der Gedanke an Gabes Schwanz machte ihn heiß. Verdammt.
    Niedergeschlagen ging er in die Küche und trank seinen Becher leer. Die Hand unter dem Gips juckte, aber das war sein kleinstes Problem.
     
    Währenddessen duschte Gabriel und zog Dienstkleidung an. Sein Herz tat weh, doch das war er inzwischen gewohnt. Er fuhr zur Arbeit, eine harte Nacht lag vor ihm. Nach drei Autounfällen, einem vorgetäuschten Suizid und einer Leiche stand Gabriel am nächsten Morgen vor seinem Bett. Ein Blick auf den Wecker verriet, dass er um diese Zeit noch mit Paul hätte reden können, bevor der normalerweise zur Arbeit musste.
    Wenn er nicht einen Gips hätte und wenn er vor allem da gewesen wäre. Sehnsüchtig umklammerte Gabriel sein Kopfkissen, Tränen liefen ihm über die Wange. Die Leiche – mein Gott, ein junger Mann, der zur falschen Zeit an der falschen Stelle über die Straße gegangen war. Gabriel schloss die Augen und versuchte einzuschlafen. Es dauerte lange, bis es gelang.
     
    Zu dem Zeitpunkt, als Gabriel endlich einschlief, war Paul schon wieder wach. Sein Schwanz juckte, seine Hand auch. Genervt stand er auf und trottete in die Küche. Die täglichen Dinge liefen automatisch ab: Kaffee kochen, sich ärgern, dass der Gips ihn beim Klogang behinderte, trotzdem duschen, sich in den Bademantel schwingen weil das einfacher war, als sich richtig anzuziehen.
    Es war bereits früher Nachmittag, als es klingelte. Paul hatte den Haushalt erledigt und lief immer noch im Bademantel herum, weil er sich nicht dazu durchringen konnte, die mühsame Prozedur des Anziehens durchzuführen. Sein Herz klopfte wild als er zur Tür ging. Es konnte nur Gabe sein, der inzwischen ausgeschlafen haben musste.
    „Hallo Süßer.“ Angela drängelte sich in die Wohnung. „Ich habe dich vermisst. Du mich auch?“
    Sie wartete eine Antwort nicht ab, küsste Paul und zog sich gleichzeitig die Jacke aus. Als nächstes flog der Bademantel zu Boden.
    „Oh, du bist ja nackt.“ Angela kicherte. „Dann tun wir doch mal, was man so tut – nackt.“
    Es war der Frust, der Herzschmerz und vielleicht
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