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Ein reizvolles Angebot

Ein reizvolles Angebot

Titel: Ein reizvolles Angebot
Autoren: EMILIE ROSE
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behaupten weiß. Weil du immer treu zu uns gestanden hast, zu meinem Vater, zu Mitch, zu Nadia, sogar zu mir, obwohl ich ein Idiot war und mich dir gegenüber ekelhaft benommen habe. Ich will dich nicht wieder verlieren, obwohl ich weiß, dass ich das verdient hätte. Diese letzten Wochen ohne dich waren eine Qual.“
    „Ich war doch jeden Tag hier.“ Tara brachte kaum ein Wort heraus. Sie hatte einen dicken Kloß im Hals und kämpfte mit den Tränen.
    „Das ist nicht dasselbe. Du warst hier, aber du warst nicht bei mir. In meinem Herzen sieht es ohne dich genauso leer und verlassen aus wie in dem Appartement, in dem ich jetzt wohne. Ich vermisse dich – jeden Tag, jede Nacht. Ich würde alles tun, wirklich alles, um dich zurückzugewinnen.“
    „Aber“, wandte Tara ein, während ihr die Tränen nun doch in den Augen standen, „wie kannst du eine solche Meinung von mir haben, wenn ich meine eigene Mutter im Stich gelassen habe?“
    Er legte ihr den Arm um die Schulter. „Tara, deine Mutter hat ein halbes Leben lang auf einen Mann gewartet, den sie liebte. Was glaubst du, was sie dazu gesagt hätte, wenn du ihr von dem Angebot meines Vaters erzählt hättest?“
    Tara schluckte. „Sie wäre entsetzt gewesen.“
    „Das glaube ich auch. Die Chance, ihr Leben vielleicht zu verlängern, war ohnehin ziemlich gering. Glaubst du, sie hätte es gewollt, wenn sie gewusst hätte, welchen Preis du dafür bezahlst?“
    Tara presste die Lippen aufeinander und schüttelte nur stumm den Kopf. Danach konnte sie die Tränen nicht mehr zurückhalten, und sie liefen ihr über die Wangen. Rand wischte sie sacht fort und nahm ihr Gesicht zwischen die Hände. „Du hast sie nicht im Stich gelassen. Du hast das getan, was sie auch von dir erwartet hätte: Du bist dir treu geblieben.“
    Dann ließ er sie los und sank vor ihr auf die Knie. „Tara, ich möchte dich fragen, ob du meine Frau werden willst. Ich weiß, dass ich es verdiene, dass du jetzt aufstehst und hinausgehst. Aber ich frage dich trotzdem. Ich will morgens nicht mehr ohne dich aufwachen. Ich will alles für dich tun. Sag mir, was ich tun muss, damit ich dein Mann sein kann.“
    Durch ihre Tränen hindurch lächelte Tara ihn an, beugte sich vor, hielt seinen Kopf und küsste ihn auf den Mund. „Du hast es schon getan. Ja, Rand, ich will dich auch heiraten.“
    Er stand auf, und sie warf sich ihm in die Arme. Er hob sie ein Stück vom Boden hoch und küsste sie.
    Als sie sich voneinander lösten, blickte Tara zu ihm auf und sagte: „Ich warne dich. Ich bin wie meine Mutter. Wenn ich dich einmal angefangen habe zu lieben, höre ich nicht mehr damit auf.“
    „Darum wollte ich dich gerade bitten. Denn ich werde das Gleiche tun.“

EPILOG
    Zehn Monate später
     
    Rand hatte nicht damit gerechnet, noch einmal von seinem Vater zu hören. Aber dann hatte sich der Notar angemeldet und überbrachte Rand bei seinem Besuch einen Brief.
    „Wenn es irgendwelche Fragen gibt, rufen Sie mich einfach an“, hatte Richards gesagt, bevor er wieder ging.
    Als sie wieder allein waren, ging Rand zu Tara hinüber, die auf dem Ledersofa in der Sitzecke seines Büros saß, und ließ sich mit einem Seufzer neben ihr nieder. Tara drückte ihm ermutigend die Hand und reichte ihm den Brieföffner.
    „Möchtest du allein sein, wenn du das liest?“, fragte sie.
    „Nein, ich möchte, dass du da bist. Du bist ein wesentlicher Teil dieser Geschichte.“
    Sie rückte dicht an Rand heran und umarmte ihn, während er langsam den Umschlag öffnete. Sie bemerkte ein kaum wahrnehmbares Zittern des Papierbogens, als er ihn auseinanderfaltete und vor sich hielt. Er drehte sich ein Stück zu ihr, sodass sie den Brief in Everetts markanter Handschrift gemeinsam lesen konnten.
    Lieber Sohn,
wenn Du dies liest, hast Du die Auflagen meines Testaments bereits erfüllt. Du stehst noch immer an der Spitze von KCL, und Tara ist noch immer an Deiner Seite. Und ich bin dort, wohin auch immer der Weg despotische alte Männer führt, wenn ihre Zeit gekommen ist. Wir haben die meiste Zeit in Konkurrenz zueinander gestanden, und das hat uns voneinander entfernt. Aber es hat Dich auch stärker gemacht. Davon habe ich mich mehr als ein Mal überzeugen können. Ich hatte meine Gründe dafür, Dir diese Prüfungen aufzuerlegen, und glaub mir, es waren gute Gründe. Du hast Dich in allen Fällen ausnahmslos glänzend bewährt.
Auch Tara hat ihre Prüfung bestanden. Vor fünf Jahren befand sie sich in einer äußerst
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