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Ein Quantum Blut - Biting the Bullet

Titel: Ein Quantum Blut - Biting the Bullet
Autoren: Jennifer Rardin
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Rangerabzeichen darauf.«
    Ein Murmeln ging durch den Raum. Der Soldat, der mich gerettet hatte und nun am Fenster Wache stand, sagte: »Du suchst nach dem Tor zur Hölle? Geh in ein Kriegsgefangenenlager, und schon bist du da.«
    »Verdammt richtig, Natch«, stimmte ihm die Amazone mit einem abrupten Kopfnicken zu. Wut, das fühlten diese Leute. Mir wurde bewusst, dass ich mich, falls ich jemals beschließen sollte, diesen Ort zu stürmen, etwa um
eine groß angelegte Rettungsaktion zu starten, darauf verlassen konnte, dass diese Typen mir den Rücken deckten.
    Ich fuhr fort: »Raoul versicherte mir, dass die Bewohner der Hölle uns nicht sehen könnten, da wir nicht an diesen Ort gehörten, sondern ihn nur besuchten. Und das schien sich zu bestätigen, als wir uns einen Weg zu einem Ring aus schemelgroßen Steinen suchten, der eine etwa zwei Meter große Grube voll brodelnder, orangegoldener Lava umschloss. Die Wanderer hielten sich von dem Ring und der Grube fern. Konnten sie spüren, was bevorstand? Nein. Sie wollten einfach nicht von den Lavaströmen getroffen werden, die in unregelmäßigen Abständen aus der Grube schossen. Doch die schienen eine Art rudimentäre Intelligenz zu besitzen, denn sie trafen jedes Mal mit furchterregender Präzision.«
    »Sag mir noch mal, dass diese Leute böse Jungs sind«, flehte ich Raoul an. »Sie verdienen das, was hier mit ihnen geschieht, richtig?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Die meisten schon. Aber erinnere dich an den Schröpfer, Desmond Yale.«
    »Wer ist das?«, fragte ein Typ, den ich schon die ganze Zeit nicht anzustarren versuchte, einfach weil er so hübsch war. Sein Name war Ashley St. Perru; er kam aus einer reichen Familie, was bedeutete, dass seine Mutter eine Zicke war, sein Vater ein Arschloch und seine Schwester keinen Laden betreten konnte, ohne mindestens dreitausend Dollar dazulassen. Er war von zu Hause weggegangen, um sich eine Familie zu suchen, und hatte mitten im Nirgendwo eine gefunden. Macht Sinn.
    »Coles erstes offizielles Opfer«, sagte ich und zeigte mit dem Kopf auf unseren Übersetzer. Ich musste ihn nicht einmal ansehen, um den Schatten zu bemerken, den diese Erfahrung in seinem Gemüt hinterlassen hatte. Dieser
Schatten war keine alles verschlingende Kraft mehr. Nur ein Teil seiner Vergangenheit, der ihn älter, weiser und den Umgang mit ihm irgendwie einfacher machte. »Aber er war nicht leicht kleinzukriegen. Er war ein Seelenfresser, so wie die, die wir gerade bekämpft haben, aber ein abgebrühter alter Fuchs. Es war seine Aufgabe, die Unschuldigen zu entführen und in die Hölle zu schubsen, damit sie da zusammen mit denen litten, die es verdient haben. Langfristig waren er und seine Kumpel gekommen, um dabei zu helfen, einen Krieg anzuzetteln.«
    »Du weißt eine Menge über Schröpfer, hm?«, bemerkte Dave und verengte die Augen. Bringst du meine Leute unnötig in Gefahr? , wollte dieser Blick wissen.
    Ich beschloss, dass es vorerst das Beste sein würde, ihn zu ignorieren. Ich fuhr fort: »Gerade als Raoul Yale erwähnte, kroch der erste Teilnehmer aus der Grube. Sobald ich diese klauenartigen, knochigen Finger sah, wusste ich, dass dies dieselbe Kreatur war, die den Körper des Schröpfers durch das Tor gezogen hatte, das dieser aus dem Herz einer toten Frau erschaffen hatte. Als die Kreatur ganz hervorgekrochen war, drehte sich mir der Magen um, so sehr ähnelte sie den Bildern von KZ-Opfern, die ich gesehen hatte. Nur, dass ihre Haut das grelle Rot einer Giftsumachattacke aufwies und sie anstelle einer Nase einen Fleischklumpen im Gesicht hatte, als hätte ihr Schöpfer ernsthaft überlegt, sie mit einem Rüssel auszustatten, und dann im letzten Moment seine Meinung geändert. Und dann war da noch das dritte Auge. Doch als sich das Lid öffnete, war darunter eine leere, rot glühende Augenhöhle. Sie schob sich auf einen der Steine. Danach kamen noch mehr Wesen aus der Grube, eines nach dem anderen, so schnell, dass ich den Überblick verlor, bis sie sich schließlich alle hinsetzten.«

    »Ein Dutzend Dämonen«, flüsterte ich Raoul zu, »und sie sind vom Aussehen her gar nicht so weit entfernt von den Bildern, die ich kenne. Wie konnten die Künstler das wissen?«
    »Bist du dir dessen, was du siehst, so sicher?«
    »Was meinst du damit?«
    »Ich sehe ein Militärgericht. Auf mich wirkt es so, als würde dort gleich eine Verhandlung stattfinden.«
    »Du behauptest also, mein Bewusstsein gibt mir diese Bilder ein? Dass
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