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Ein Prinz wie aus 1001 Nacht

Ein Prinz wie aus 1001 Nacht

Titel: Ein Prinz wie aus 1001 Nacht
Autoren: Lynne Graham
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Brauen über den hellen Habichtaugen und einem festen Mund, der gleichzeitig großzügig und sensibel wirkte. Seine bronzene Hautfarbe und das nachtschwarze Haar ließen trotz seiner perfekten englischen Aussprache auf andere Vorfahren schließen.
    Alles an diesem Mann faszinierte Kirsten aufs Heftigste. Ihr war so schwindelig, wie sie es aus der Kinderzeit kannte, wenn man sich zu schnell und zu lange im Kreis gedreht hatte. Und in ihrem Unterleib breitete sich ein seltsames, ziehendes Gefühl aus, wie sie es noch nie verspürt hatte.
    „Sind Sie was …?“, fragte sie, ebenso benommen und abgelenkt wie er, zurück.
    Um Shahirs Mund zuckte es verdächtig, und Kirsten starrte selbstvergessen auf die fein geschwungenen, jetzt leicht gekräuselten Lippen.
    „Ich fahre eben sehr gerne schnell mit dem Motorrad, aber ich bin ein äußerst sicherer Fahrer.“
    Kirsten unternahm einen verzweifelten Versuch, sich zusammenzureißen. „Aber bei dieser Steigung konnten Sie doch überhaupt nicht sehen, wohin Sie fahren“, beharrte sie stur.
    Shahir war es auch nicht gewohnt, dass man ihm widersprach oder auf etwaige Fehler hinwies. „Muss ich denn damit rechnen, mitten auf dem Weg auf eine Frau und einen Hund zu treffen?“
    „Vielleicht nicht, aber da Sie sich auf einem Privatbesitz befinden …“
    „Das weiß ich, und ebenso, dass hier oben kein Vieh weidet, was mir im Weg stehen könnte“, sagte er kühl. „Es ist nämlich mein Besitz.“
    Kirsten lachte. Sie lachte ihn tatsächlich aus!
    „Nein, das ist es nicht. Ich wohne nämlich dort unten, am Fuße des Hügels. Also können Sie mich nicht an der Nase herumführen.“
    „Kann ich nicht?“ An dem mutwilligen Funkeln in ihren Augen konnte Shahir sehen, dass sie wirklich annahm, er würde sie veralbern. Offenbar hatte sie tatsächlich nicht die leiseste Ahnung, wer er war.
    Doch das amüsierte Kichern, das ihr gegen ihren Willen entschlüpft war, hatte auch Kirsten selbst verwirrt. Rasch schlug sie die Augen nieder und biss sich auf die Unterlippe. Wie kam sie dazu, mit diesem zugegebenermaßen schrecklich anziehenden Motorradrüpel zu scherzen? Hatte sie denn schon vergessen, was er auf dem Land ihres Vaters angerichtet hatte?
    „Dies ist nicht Ihr erster Besuch hier, oder?“, fragte sie herausfordernd. „Sie und Ihr Motorrad haben auf dem frisch eingesäten Feld meines Vaters ziemlichen Schaden verursacht.“
    Völlig irritiert von dem unerwarteten Angriff, hob Shahir die dunklen Brauen und schüttelte den Kopf. „Jetzt reden Sie Unsinn. Ich respektiere grundsätzlich die landwirtschaftlichen Nutzflächen. Ich bin doch kein jugendlicher Motorradrowdy!“
    Kirsten errötete, ließ sich aber nicht so schnell ins Bockshorn jagen. „Ehrlich gesagt, halte ich das für einen ziemlich unwahrscheinlichen Zufall, dass Sie hier in der Gegend herumrasen und nicht für die Flurschäden verantwortlich sein sollten. Fest steht, dass irgendjemand unser Feld in den letzten Tagen förmlich umgepflügt hat, wobei ein nicht unbeträchtlicher Schaden entstanden ist“, übertrieb Kirsten ein bisschen, um ihre Unsicherheit vor dem arroganten Fremden zu verbergen.
    „Das war nicht ich. Und Sie sollten derartige Beschuldigungen besser nicht aussprechen, wenn Sie keine Beweise dafür in der Hand haben“, riet Shahir mit einer ruhigen Bestimmtheit und Selbstsicherheit, die in direktem Gegensatz zu seiner lässigen schwarzen Lederkluft standen. „Ich könnte mich beleidigt fühlen.“
    Die unterschwellige Härte und Autorität in seiner Stimme ließen Kirsten frösteln. Sein Blick begegnete ihrem offen und kompromisslos. Ihre Augen leuchteten wie dunkle Jade in ihrem erblassten Gesicht.
    „Und ich finde es beleidigend, dass Sie es bis jetzt nicht als notwendig erachtet haben, sich bei mir zu entschuldigen!“
    Shahirs ausgeprägte Wangenknochen wiesen einen kaum merklichen Schimmer von Röte auf, als er nach kurzem Zögern eine winzige Verbeugung andeutete. Bisher hatte er sich eigentlich immer für einen von Natur aus höflichen Menschen gehalten.
    „Selbstverständlich entschuldige ich mich für den Schrecken, den ich Ihnen eingejagt habe“, murmelte er.
    „Nun, wenn Sie es wirklich nicht waren, der das Feld meines Vaters verwüstet hat, dann entschuldige ich mich auch dafür, dass ich Sie beschuldigt habe“, meinte Kirsten versöhnlich, aber mit einem hörbaren Zweifel in der Stimme.
    Erneut verbeugte sich Shahir geschmeidig, hob dabei die Illustrierte auf, die Kirsten
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