Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Prinz wie aus 1001 Nacht

Ein Prinz wie aus 1001 Nacht

Titel: Ein Prinz wie aus 1001 Nacht
Autoren: Lynne Graham
Vom Netzwerk:
die Hintertür auf, schlüpfte ins Haus und keuchte beim Anblick des gedrungenen Mannes, der bewegungslos im hinteren Teil der Küche saß, erschrocken auf.
    „Ich … ich habe dich so früh noch gar nicht zurückerwartet“, sagte sie atemlos und schauderte angesichts der gespannten Atmosphäre, die über dem dunklen Raum lag. „Ist irgendetwas nicht in Ordnung?“
    „Mabels Mutter ist krank geworden. Deshalb bleibt sie die Nacht über bei ihr. Wo warst du?“ Das scharfkantige Gesicht ihres Vaters war dunkelrot und verzerrt vor Wut. Seine kalte Stimme voller Misstrauen.
    „Ich … ich habe nur einen Spaziergang mit Squeak gemacht. Tut mir leid …“
    „Wäre ich hier gewesen, hättest du deine Zeit nicht so nutzlos vertrödeln dürfen!“, grollte Angus. „Führst du irgendetwas im Schilde?“
    Kirsten erstarrte. „Nein, bestimmt nicht.“
    „Das will ich dir auch geraten haben!“ Wie eine Stahlklammer schloss sich seine harte Hand um ihren Unterarm. „Jetzt geh und beeil dich mit dem Abendessen. Und dann werden wir im Buch des Herrn lesen und um Vergebung für deinen Müßiggang bitten.“
    Nachdem Angus Ross die Küche verlassen hatte, massierte Kirsten mit zitternden Fingern ihren schmerzenden Arm. Nicht einmal in größter Wut hatte ihr Vater bisher die Hand gegen sie erhoben.
    Also muss ich auch keine Angst vor ihm haben, versuchte sie sich einzureden.
    Sicher, er neigte zur Gewalttätigkeit und konnte einen schon das Fürchten lehren, wenn er seinem Jähzorn freien Lauf ließ. Doch zumindest physisch hatte er seine Tochter bisher nicht misshandelt.
    Warum habe ich dann nur das Gefühl einer drohenden Vorahnung?, fragte sich Kirsten beklommen.

2. KAPITEL
    Vier Tage später sprang Shahir um drei Uhr morgens aus dem Bett und ging in das luxuriös ausgestattete Bad hinüber, das sich an sein Schlafzimmer anschloss, und stellte sich erneut unter die kalte Dusche.
    Ein schlichteres Gemüt als er hätte vielleicht daran geglaubt, von einem Zauberwesen verhext worden zu sein, dem kein gesunder Mann auf Dauer widerstehen konnte. Aber Shahir hatte nicht viel für Märchen übrig, egal, wie reizvoll sie auch sein mochten.
    Als das eiskalte Wasser über seinen erhitzten Körper strömte, stieß er einen frustrierten Laut aus. Nie zuvor hatte eine Frau es geschafft, ihm den Schlaf zu rauben. Doch irgendetwas an dieser Kirsten Ross beflügelte seine erotischen Fantasien, und der Wunsch, sie zu seiner Geliebten zu machen, geriet langsam zu einer Art Besessenheit.
    Shahir lehnte den dunklen Kopf gegen die kühle Fliesenwand in seinem Rücken. Verzweifelt bemühte er sich, seine Gedanken auf Faria zu konzentrieren – seine große Liebe.
    Dabei passte es gar nicht zu ihm, sich mit Dingen aufzuhalten, die nicht sein durften, denn Shahir wusste, wie unsinnig es war, sich gegen das Unvermeidliche, oder besser gesagt, gegen das Schicksal aufzulehnen.
    Faria mit ihren lachenden dunklen Augen und dem mitfühlenden Herzen, konnte niemals seine Frau werden. Obwohl nicht blutsverwandt, war Farias Mutter eine Art Ziehmutter für ihn gewesen, solange er klein war. Und Shahirs Religion verbot auch die Heirat zwischen Pflegegeschwistern.
    Shahir wusste nicht, was echte Liebe war, bis er eines Tages zufällig in einen Garten schaute, in dem eine Hochzeit gefeiert wurde. Dabei fiel ihm eine wunderschöne junge Frau auf, die die Kinder mit kleinen Zaubereien und magischen Tricks unterhielt. Während er im Ausland studiert hatte, war Faria erwachsen und eine Lehrerin geworden. Shahir erkannte sie nicht. Das letzte Mal, als er sie sah, war sie ein kleines Mädchen gewesen.
    Faria hatte ihr ganzes Leben in dem Bewusstsein verbracht, dass Shahir ihr Pflegebruder war, doch Shahir selbst hatte sich nie den leisesten Gedanken über ihren Status zueinander gemacht. Da er königlichen Geblüts war, gab es mehr als genug Menschen, die behaupteten, auf die eine oder andere Art mit ihm verwandt zu sein. Farias Eltern, die keinerlei gesellschaftliche Ambitionen hatten, standen dem Königshaus zwar sehr nahe, solange sie als seine Pflegeeltern fungierten, doch später kehrten sie bereitwillig zu ihrem eigenen ruhigen Leben zurück.
    Als Shahir allerdings auf die erwachsene Faria traf, wusste er sofort, dass sie diejenige war, die er heiraten wollte. Und so verlor er spontan sein Herz an eine Frau, von der er nicht einmal wusste, dass sie ihn wie einen Bruder ansah.
    Ob ich irgendwie pervers veranlagt bin?, fragte sich Shahir, während er sein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher