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EIN NEUER ANFANG IN HOLLYWOOD

EIN NEUER ANFANG IN HOLLYWOOD

Titel: EIN NEUER ANFANG IN HOLLYWOOD
Autoren: MAUREEN CHILD
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sich doch prächtig. Sie hatten großartigen Sex. Sie konnten zusammen lachen. Und, um Himmels willen, er konnte es doch abends gar nicht abwarten, nach Hause zu kommen.
    „Unsere Situation ist doch eine ganz andere.“
    „Bist du dir da so sicher?“
    „Allerdings. Es sei denn, du schläfst auch mit meinem Onkel.“
    „Jetzt zieh das Ganze nicht ins Lächerliche. Das ist überhaupt nicht witzig.“
    „Nein, nichts von alledem ist witzig“, murmelte er und fuhr sich nervös durch die Haare.
    Gerade jetzt hätte er den Abstand von Val gebraucht, den er immer zu bewahren versucht hatte. Aber sein Herz arbeitete gegen seinen Verstand. Sie war ihm näher als je zuvor, sie erreichte einen Teil von ihm, der seit vielen Jahren abgeschottet gewesen war.
    Und das Schlimme war: Irgendwie war ihm das gar nicht so unrecht.
    Doch dann registrierte er dankbar, dass sein Verstand wieder die Oberhand gewann. Selbst wenn alles stimmte, was sie über seine Eltern gesagt hatte, änderte das nichts an der Tatsache, dass die Untreue seiner Mutter die Ehe zerstört hatte. Sein Vater hatte seiner Ehefrau vertraut, und sie hatte ihn betrogen.
    Wie, um Himmels willen, sollte ein Mann damit fertig werden?
    „Dev …“
    „Lass es einfach gut sein, Val, okay? Für heute Abend reicht es wirklich.“ Ohne ein weiteres Wort ging er an ihr vorbei. Er brauchte jetzt frische Luft, Bewegung, musste nachdenken. Nur weg von diesen blauen Augen, die viel zu viel sahen.
    „Wo willst du hin?“, rief sie ihm nach.
    „Nach draußen. Ich muss ein bisschen spazieren gehen, um meinen Kopf freizubekommen.“ Dann verließ er sie und trat ins Freie.
    Nachdem er bis zur äußersten Ecke des Gartens gegangen war, wandte er sich um und betrachtete nachdenklich das Haus, in dem er aufgewachsen war. Von der Diskussion mit Val rauchte ihm noch immer der Schädel. Er ließ seinen Blick über die Fassade des großen Gebäudes schweifen, bis er plötzlich im Fenster der Wohnung seines Vaters etwas entdeckte. Schatten bewegten sich im Schein der Zimmerbeleuchtung.
    Zwei Silhouetten, die lautlos aufeinander zugingen.
    Er erkannte die Gestalten sofort – es waren seine Eltern. Ganz offensichtlich arbeiteten Markus und Sabrina daran, ihre Probleme in den Griff zu bekommen. Erst war er schockiert, dann verwundert. Aber Überraschungen hatte das Haus ja in letzter Zeit wahrlich genug erlebt.
    Er wandte sich ab, sah in die Nacht hinaus und lauschte den Geräuschen aus der Nachbarschaft. In der Ferne hörte er Hundegebell, ein Auto raste mit aufröhrendem Motor in Richtung Stadt.
    Wenn jetzt schon sein Vater dabei war, seiner Mutter zu vergeben – musste er es dann nicht auch tun? Aber wie nur würde er sich überwinden können, diesen Verrat zu verzeihen? Und wie sollte es ihm gelingen, überhaupt je einem Menschen zu vertrauen, der die Macht hatte, ihn zu zerstören?
    In diesem Moment verabscheute er die ganze Welt – seine Eltern, seine Frau und vor allem sich selbst. Mit energischen Schritten verließ er den Garten und ging den Fußweg an der Straße entlang, ohne Ziel, ohne Plan.
    Er würde lange laufen müssen, um sich überhaupt über etwas klar zu werden.
    Ein paar Tage später war die Situation zwischen Dev und Val immer noch so angespannt wie zuvor, doch einige andere Probleme der Familie begannen sich in Wohlgefallen aufzulösen.
    Lächelnd ging Val die Treppe zum Familienbereich des Herrenhauses hinunter. Sabrina strahlte förmlich vor Glück. Sie und Markus hatten sich wieder versöhnt, und sie war ins Haus zurückgezogen.
    Sogar zu ihrer Tochter hatte Sabrina wieder halbwegs guten Kontakt, obwohl noch nicht alle Wogen geglättet waren. Im Moment war Bella gerade auf dem Weg ins Herrenhaus, weil sie gemeinsam mit Val und Sabrina bei einer Tasse Tee die bevorstehende Hochzeit besprechen wollte. Offenbar hatte sie ihre Pläne geändert; jetzt, da sie wieder Kontakt zu ihrer Mutter hatte, sollte die Hochzeit doch größer und prunkvoller ausfallen als zunächst gedacht. Und solche Planungen, das wusste Val, waren kompliziert und nahmen viel Zeit in Anspruch.
    Ihr war das nur recht. Hauptsache, sie hatte etwas, das sie von ihren Problemen mit Dev ablenkte. Seit ihrer Diskussion in der Küche ein paar Tage zuvor herrschte eine Stimmung zwischen ihnen, die man bestenfalls als kühl bezeichnen konnte. Ja, nachts im Schlafzimmer ging es zwar weiter hoch her – diesen Teil ihrer Beziehung wollte keiner von ihnen missen –, aber die Kluft, die im Alltagsleben
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