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EIN NEUER ANFANG IN HOLLYWOOD

EIN NEUER ANFANG IN HOLLYWOOD

Titel: EIN NEUER ANFANG IN HOLLYWOOD
Autoren: MAUREEN CHILD
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jetzt nicht um uns“, entgegnete er. „Es geht um den Ruf unseres Unternehmens. Und indem du diese Klatschweiber öffentlich bedroht hast, hast du ihn gefährdet.“
    „Dev, unsere Familie wurde schlecht gemacht, und ich habe deine Mutter verteidigt, hörst du, deine Mutter. Etwas, das du ja leider nicht fertigbringst.“
    „Fang nicht damit an“, warnte er sie.
    „Du hast damit angefangen“, schleuderte sie ihm entgegen. „Du gibst deiner Mutter die Schuld für etwas, das vor über fünfundzwanzig Jahren passiert ist. Aber glaub mir, sie fühlt sich selbst schuldig genug.“
    „Das sollte sie auch.“
    „Ich bin noch nicht fertig“, fuhr sie ihn an. „Ist dir je in den Sinn gekommen, dass zu einer Ehe zwei Menschen gehören – zu einer guten genauso wie zu einer schlechten?“
    „Ach, womöglich ist jetzt mein Vater an allem schuld?“ Er schüttelte den Kopf und lachte ihr frech ins Gesicht. „Na wunderbar. Hat meine Mutter dir das eingeredet? Dass sie gezwungen war, mit meinem Onkel zu schlafen, weil mein Vater das so wollte?“
    „Jetzt redest du totalen Schwachsinn“, gab sie zurück und wandte sich ab. „Du willst ja überhaupt nicht begreifen, was ich dir zu sagen habe.“
    Mit einer schnellen Bewegung packte er sie am Arm. „Nein, nein, red nur weiter. Du bist der Meinung, es muss raus – also bitte. Lass uns darüber sprechen. Meine Mutter hat meinen Vater betrogen. Und damit uns alle.“
    „Meinst du, sie weiß das nicht?“, fragte Valerie seufzend. „Meinst du nicht, dass es ihr leidtut?“
    „Und wenn es ihr tausendmal leidtut, das ändert überhaupt nichts.“ Er ließ sie los, weil er den Drang verspürte, wieder auf und ab zu gehen, sich zu bewegen. Es brodelte so sehr in ihm, dass er einfach nicht stillstehen konnte.
    „Wenn es in ihrer Macht stünde, es rückgängig zu machen, gäbe es deine Schwester Bella nicht“, erinnerte Valerie ihn.
    Abrupt blieb er stehen. „Das war jetzt unfair.“
    „Es ist nur die Wahrheit. Ich behaupte ja nicht, dass deine Mutter keinen Fehler gemacht hätte. Ich sage nur, dass es nicht ausschließlich ihr Fehler war. Ist dir nie in den Sinn gekommen, dass all das nicht passiert wäre, wenn dein Vater sich nicht ständig in der Arbeit vergraben und Sabrina vernachlässigt hätte?“
    Wütend sah er sie an. Nur zu gerne hätte er ihr widersprochen – aber war ihm nicht vor ein paar Tagen auf der Familienfeier ein ganz ähnlicher Gedanke gekommen? Da hatte er sich doch daran erinnert, wie wenig er als Kind von seinem Vater gehabt hatte. Wenn er die damalige Situation aus heutiger Sicht betrachtete, mit den Augen eines Erwachsenen, musste er einsehen, dass seine Mutter tatsächlich die meiste Zeit allein gewesen war. Trotzdem konterte er: „Das ist noch lange keine Entschuldigung für das, was sie getan hat.“
    „Vielleicht keine Entschuldigung, aber eine Erklärung“, beharrte Val auf ihrem Standpunkt. „Vielleicht hat Sabrina das Gefühl vermisst, gebraucht zu werden. Geliebt zu werden.“
    „Na, das hat sie sich dann ja geholt. Indem sie mit ihrem Schwager geschlafen hat. Sehr nett, wirklich.“
    „Du begreifst mal wieder gar nichts. David hat sie nur gedemütigt und benutzt.“
    Ungläubig sah er sie an. „Was?“
    „Du hast mich schon richtig verstanden“, erwiderte Val und ging wieder auf ihn zu. Ihre Augen funkelten bedrohlich. „Man hat Sabrina von allen Seiten übel mitgespielt. Ihr Ehemann hat sie sträflich vernachlässigt. Und der Mann, der sie verführte, hat sie nur benutzt, um seinem Bruder eins auszuwischen. Denk mal drüber nach, und überleg dir, wer hier wirklich das Opfer war.“
    Diese Worte trafen ihn wie ein Keulenschlag und zwangen ihn, über einige Aspekte nachzudenken, die er lieber beiseitegelassen hätte. Zum Beispiel, dass seine Mutter auch Gefühle hatte. Dass vielleicht die scheinbar so vollkommene Ehe seiner Eltern schon lange vor der Affäre in Schwierigkeiten gesteckt hatte. Aber er wollte Val auch nicht recht geben, denn damit hätte er sich eingestanden, dass auch seine Eltern nur Menschen waren, mit Fehlern und Schwächen. Und das fiel ihm schwer.
    „Begreifst du es denn nicht, Dev? An jeder Ehe sind zwei Menschen beteiligt. Und wenn nur einer dieser Menschen liebt, wird das Ganze zwangsläufig in einer Katastrophe enden.“
    Schlagartig wurde ihm klar, dass sie damit nicht nur die Ehe seiner Eltern meinte. Sie redete auch über sich und ihn. Aber sie und er waren nicht seine Eltern. Sie verstanden
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