Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein moerderisches Geschaeft

Ein moerderisches Geschaeft

Titel: Ein moerderisches Geschaeft
Autoren: Julie Garwood
Vom Netzwerk:
ernst und ging auf das Bett zu. »Du wirst eine gute Mutter sein, und Carrie und ich helfen dir, dein Kind großzuziehen. Es wird sich alles einspielen. Du wirst schon sehen. Ich denke, du solltest den Vater des Kindes anrufen …« Jillys Lachen unterbrach sie. »Was ist denn so komisch?«
    » Du bist es«, erwiderte Jilly. »Du hast mein ganzes Leben vorausgeplant, ja? Du versuchst, mich immer dazu zu bringen, genauso zu denken und zu handeln, wie du es für richtig hältst. Aber ich bin inzwischen erwachsen, Mutter. Ich bin immerhin achtzehn«, rief sie Lola ins Gedächtnis. »Und ich werde genau das tun, was ich will.«
    »Aber, Jilly, der Vater hat ein Recht darauf zu erfahren, dass er eine Tochter hat.«
    Jilly klopfte das Kissen hinter sich auf und gähnte. »Ich weiß nicht, wer der Vater ist. Es könnte der Collegestudent aus Savannah sein, aber ich bin nicht sicher.«
    Lola schnappte nach Luft. »Was soll das heißen, du bist nicht sicher? Du hast mir erzählt …«
    »Ich hab gelogen. Du willst, dass ich dir die Wahrheit sage? Gut, also: Ein Dutzend andere Männer kämen als Vater genauso in Frage.«
    Lola schüttelte den Kopf. Sie weigerte sich, ihrer Tochter zu glauben. »Hör auf, solchen Unsinn zu reden. Sag mir die Wahrheit.«
    Carries Kopf zuckte in die Höhe. »O mein Gott, Jilly«, rief sie entsetzt.
    Jilly liebte es, Menschen zu schockieren und im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen. »Ich sage die Wahrheit. Ehrlich, ich habe nicht gezählt, mit wie vielen Männern ich zusammen war. Ich habe nicht die geringste Ahnung, wer der Vater sein könnte.« Sie sah den Abscheu im Gesicht ihrer Mutter. »Bist du jetzt schockiert?«, fragte sie mit ungebührlicher Schadenfreude. »Die Männer lieben mich nun einmal«, brüstete sie sich. »Sie würden alles tun, um mir zu gefallen. Sie machen mir teure Geschenke und geben mir auch Geld. Ich musste die Sachen vor dir und Carrie verstecken, damit ihr nicht neidisch werdet und euch aufführt wie jetzt – so verdammt tugendhaft. Du hättest mir das Geld und den Schmuck sofort weggenommen, hab ich Recht? Aber dazu wollte ich dir nicht die Gelegenheit geben. Ich bin schlauer, als du denkst, Mutter.«
    Lola schloss benommen die Augen. Sie hatte mit Übelkeit zu kämpfen. »Wie viele Männer waren es?«
    »Woher soll ich das wissen? Hast du mir nicht zugehört? Ich hab doch gerade gesagt, dass ich sie nicht gezählt habe. Ich brauchte nichts anderes zu tun, als ihnen für eine Weile meinen Körper zu überlassen. Sie bewundern mich, und ich lasse sie gewähren. Ich bin viel schöner als sämtliche Schauspielerinnen in Hollywood zusammen, und ich werde berühmter und populärer als sie alle. Wartet’s nur ab. Außerdem mag ich Sex. Es fühlt sich gut an, wenn die Männer es richtig machen. Du verstehst einfach die modernen Frauen nicht. Du bist alt, Mutter, und innerlich ganz vertrocknet. Wahrscheinlich kannst du dich gar nicht mehr erinnern, was Sex überhaupt ist.«
    »Du hast Geld für Sex genommen? Weißt du, wozu dich das macht?«
    »Es macht mich frei«, versetzte Jilly schneidend.
    Carrie ging von der Tür weg. »Nein, Jilly. Es macht dich zu einer dreckigen, kleinen Hure. Das ist alles, was du jemals sein wirst.«
    »Du weißt nicht, wovon du sprichst«, schrie Jilly. »Die Männer wollen dich nicht, aber mich wollen sie! Ich kann sie in den Wahnsinn treiben und dir gönnen sie nicht mal einen zweiten Blick. Du bist ja nur neidisch, weil ich ein freies Leben führe.«
    »Komm, Mutter, lass uns gehen.« Carrie legte die Hand auf Lolas Schulter.
    Jilly drehte den Kopf zur Seite und brummte: »Ja, geht nur. Ich bin müde. Geht und lasst mich schlafen.«
    Carrie musste Lola stützen und ihr in den Wagen helfen. Sie hatte ihre Mutter noch nie so verstört erlebt, und es machte ihr Angst.
    Auf der Fahrt starrte Lola blicklos aus dem Fenster. »Du hast immer gewusst, wie sie ist, und du hast versucht, es mir zu sagen, aber ich wollte nichts davon hören. Ich hatte Scheuklappen, stimmt’s?«
    Carrie nickte. »Etwas stimmt nicht mit Jilly. Ihre Niedertracht übersteigt alles, was … Es ist nicht normal.«
    »Ist das meine Schuld?«, fragte Lola verwirrt. »Euer Vater hat sie verwöhnt, und nachdem er auf und davon war, habe ich sie auch verwöhnt, damit sie sich nicht im Stich gelassen fühlte. Habe ich sie zu dem Ungeheuer gemacht, das sie geworden ist?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Danach schwiegen beide, bis sie zu Hause ankamen. Carrie bog in die Einfahrt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher