Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Mörder unter uns

Ein Mörder unter uns

Titel: Ein Mörder unter uns
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
Rick. Ich glaube nicht, daß die Polizei ihnen etwas
anhaben kann. Der alte Irv hat sie als Leibwächter
angestellt. Verstehen Sie? Als er mich mit nach oben nahm, wies er sie an,
unten zu warten. Sie konnten nicht wissen, daß er plante, die arme Babs Duane
zu ermorden — und ich denke, daß sie, als er um Hilfe schrie, von ihrem
Standpunkt aus nur ihre Pflicht taten, wenn sie mich erledigen wollten. Ich war
schließlich der Bursche, der ihren Boß umgebracht hatte .«
    »Vielleicht haben Sie recht,
Charlie, mein Junge ,« sagte ich in bedauerndem Ton.
    »Und ob er recht hat, Sie
Strolch !« schnaubte Alex. »Die Polypen können uns
nichts anhaben .«
    »Bis jetzt hat noch niemand die
Polypen gerufen, Sie Schleimer«, erinnerte ich ihn. »Was meinen Sie, Charlie?
Ich wette, diese beiden haben ein einen Meter langes Vorstrafenregister. Gegen
Ihr und mein Wort gibt keiner einen Pfifferling auf das, was sie erzählen
werden. Der große Bursche macht mir nicht viel Kopfzerbrechen — eine Kugel in
die Kniescheibe wird’s tun. Aber Alex—«, ich grinste Kirch bösartig an, »den
will ich wirklich hereinhängen .«
    Das Grinsen war aus seinem
Gesicht verschwunden, als ob es nie existiert hätte, und seine blaßblauen Augen wurden ein wenig kleiner, während er mein
Gesicht beobachtete.
    »Diese reizenden kleinen Spielereien
mit dem hübschen Messer und der ganze Quatsch mit Herumschnipseln und Blut und
allem übrigen war nichts als ein großes Theater«, knurrte ich ihn an. »Und Sie
hätten mich hübsch drangekriegt. Das werde ich überstehen. Aber Babs Duane zu
terrorisieren, indem Sie in ihr eigenes Badezimmer hineingeschielt haben —
indem Sie ihr das Kleid auf dem Heimweg vom Theater heute
abend zerschnitten haben — das ist was anderes, Sie widerwärtiger
Bursche. Den verrückten alten Irv davon zu
überzeugen, es wäre eine großartige Idee, Sonia Scott zuerst zu Tode zu
ängstigen und sie dann vor Ihnen herumstolzieren zu lassen, um das Ganze
überzeugend wirken zu lassen !«
    Ich schob meine linke Hand in
die Innentasche meiner Jacke und nahm das Messer heraus. »Ich glaube, es ist
nur recht und billig, wenn ein so großer Messerkünstler wie Sie mal jemanden zerschnipselt sieht .« Ich machte
ein paar nonchalante Hiebe in die Luft, während ich langsam auf ihn zuging.
»Ich werde Ihnen Ihr Gesicht hübsch zurichten, Sie Schweinekerl«, sagte ich
leise. »Hier wird’s noch mehr Blut geben als in Babs’ Zimmer. Und wenn ich mit
allem fertig bin, kriegen Sie eine Kugel — hier hinein .« Ich stach mit der Messerspitze leicht in seinen Magen und er schrie wild auf.
    »Halt, Rick, alter Freund !« brüllte Charlie ängstlich. »Wie wollen Sie das der
Polizei erklären ?«
    »Kein Problem«, sagte ich. »Wir
schieben das Messer in Babs’ Hand, und ich könnte mir denken, daß ihr das nur
recht sein würde. Den Polypen erzählen wir, dieser Widerling sei auf Anweisung
des alten Irv hin, sie umzubringen, in ihr Zimmer
gegangen. Babs habe von seinem Kommen gewußt und das Messer in ihrem Kleid
versteckt gehalten. Als er ihr nahe kam, habe sie plötzlich das Messer
herausgezogen und in wilder Verzweiflung in sein Gesicht gestoßen. Die
unerwartete Attacke und ihre Heftigkeit — und vielleicht auch der Schmerz? —
hätten dazu beigetragen, ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen. Bis es ihm
gelungen sei, seine Pistole auf ihre Brust zu pressen und sie zu erschießen,
habe sie ihm noch übel das Gesicht zerfetzt .«
    Ich beobachtete, wie die
letzten Spuren von Farbe aus Kirchs Gesicht wichen. »Nachdem er sie umgebracht
hat, beginnt er, Amok zu laufen. Er bildet sich ein, es sei Irvs Schuld, daß er kein Gesicht mehr habe. Irv ist hier
drinnen, als er den Burschen den Gang entlangtoben hört. Er zieht eine Pistole
aus der Schublade — im selben Augenblick, als Alex hereingestürzt kommt. Irv schießt zuerst und trifft ihn in den Magen .« Ich zuckte zusammen. »Sie wissen doch, wie das ist,
Charlie, mein Junge? Er hat noch ungefähr fünf Minuten zu leben; aber ich habe
gehört, der Schmerz sei so, daß es sich nicht lohnt. Alex schießt zweimal auf
den alten Irv . Und was glauben Sie? Die Schüsse
sitzen prima, geradewegs in der Stirn !«
    Charlies Hand zitterte leicht,
während er sich das Gesicht rieb. »Tut mir leid, Rick, alter Freund«, sagte er
mit gedämpfter Stimme. »Aber das kann ich nicht zulassen !«
    »Sie können mich nicht davon
abhalten«, sagte ich gepreßt. »Ich habe die Pistole und das Messer,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher