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Ein Mörder kehrt heim

Ein Mörder kehrt heim

Titel: Ein Mörder kehrt heim
Autoren: Christian Ditfurth
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niederländischem Kennzeichen. Nicht das neueste Modell, aber schnell und unauffällig. Bestimmt ist die Karre technisch in einem perfekten Zustand.
    Sie räumen ihr Gepäck ein und setzen sich ins Auto, während Georg im Kofferraum kramt. Er schnallt sich eine Sprühflasche auf den Rücken und geht zum Sprinter. Bevor er einsteigt, setzt er sich eine Gesichtsmaske auf. Nach zehn Minuten steigt er wieder aus und packt das Zeug in den Kofferraum. Anja ist als Einzige nicht ins Auto gestiegen, sie klappt den Zusatzsitz im Heck aus und setzt sich, Blickrichtung nach hinten. Georg startet den Benz und fährt los. Spranger sitzt zwischen Matti und Twiggy auf der Rückbank. Dornröschen starrt vom Beifahrersitz auf die Straße. Georg steckt den Parkschein für den Sprinter in den Schlitz. Die Schranke öffnet sich. Er steuert den Wagen auf eine Hauptverkehrsstraße.
    Spranger starrte mit offenem Mund nach draußen. Schweiß stand auf seiner Stirn.
    Sie querten einen Bahnübergang, dann fuhr Georg rechts ab. Natürlich hatten er und seine Stasi-Freunde die Fahrtstrecke geprüft. Georg steuerte den Transporter durch Venlo, als hätte er nie etwas anderes gemacht.
    Â»Ich will nach Hause«, sagte Spranger.
    Â»Da bist du gleich«, antwortete Georg vergnügt.
    Am Ende der Straße lag ein Polizeirevier. Georg parkte den Transporter ein paar Meter hinter dessen Eingang.
    Matti nahm die Akten aus Twiggys Rucksack und nickte dem Freund zu. Er gab das Papier Dornröschen.
    Â»Lass mich noch mal reingucken«, sagte Georg.
    Warum?, dachte Matti. War es Georgs Art, den Erfolg zu genießen?
    Georg zog die Handschuhe aus und blätterte in der Akte. Er fuhr sich mit der Hand durch die Haare, dann blätterte er weiter. Er schien jede Seite zu überfliegen. Endlich gab er Dornröschen die Akte zurück.
    Die stieg aus. Anja verfolgte alles genau, schwieg aber.
    Matti blickte Spranger an. »Wenn Sie Ärger machen, fesseln wir Sie und tragen Sie hinein. Verstanden?«
    Spranger nickte. In seinen Augen stand die Verzweiflung. »Ich bin doch ein … Landsmann«, stammelte er.
    Matti schob die Tür auf. Dornröschen stieg aus. Twiggy packte Spranger am Arm und schob ihn auf den Bürgersteig. Matti nahm ihn in Empfang. Dornröschen marschierte zur Tür. Matti und Twiggy folgten mit Spranger. Sie betraten das Revier. Hinter einem Tresen standen Schreibtische. Zwei Frauen und ein Mann in Uniform. Eine schwarzhaarige Polizistin mit strenger Brille erhob sich und trat an den Tresen. Dornröschen legte die Akte auf den Tisch und sagte: »Wir bringen Ihnen Maximilian Spranger. Er wurde 1947 in Amsterdam zum Tod verurteilt, weil er ein SS -Kriegsverbrecher ist. Seine Strafe wurde in Lebenslänglich umgewandelt. Er ist aus der Haft in den Niederlanden nach Deutschland geflohen. Unsere Behörden haben ihn nicht an Ihre ausgeliefert, weil sie deutsche Staatsbürger nicht ausliefern, sogar wenn sie schwerste Verbrechen begangen haben. Wir liefern Ihnen diesen entflohenen Verbrecher nun aus.«
    Die Frau guckte sie verwirrt an, dann Spranger, schließlich Matti und Twiggy. Sie nahm die Akte und blätterte. Matti beobachtete, wie ihre Miene sich änderte, dass sie zu begreifen begann. Dann lächelte sie sogar. Sie ging zu ihrem Schreibtisch und telefonierte. Als sie wieder am Tresen stand, sagte sie freundlich: »Mein Chef kommt gleich.«
    Eine Tür öffnete sich, und ein großer blonder Mann in blauer Uniform betrat den Raum. Er wechselte wenige Wörter auf Holländisch mit seiner Untergebenen.
    Er stellte sich vor Spranger und fragte auf Deutsch: »Sie sind Maximilian Spranger?«
    Spranger starrte ihn an und schwieg.
    Der Polizist blickte Dornröschen an. »Wir müssen Ihnen danken. Wir übernehmen jetzt diesen Herrn und stellen ihn dem Staatsanwalt vor.« Er reichte Dornröschen die Hand, dann auch Matti und Twiggy.
    Â»Wir müssen Ihre Personalien aufnehmen«, sagte der Chef. »Das verstehen Sie bestimmt.«
    Sie legten die Personalausweise auf den Tresen. Die Polizistin übertrug die Daten in ein Formular.
    Â»Gut, dann gehen wir jetzt«, sagte Dornröschen, als sie ihre Ausweise zurückbekommen hatten. Sie zögerte, dann lief sie zur Tür. Matti und Twiggy folgten. Matti drehte sich noch einmal um und sah, dass die Polizistin Spranger Handschellen anlegte. Der blickte ihnen entsetzt nach.
    Sie
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