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Ein Millionär und Verführer

Ein Millionär und Verführer

Titel: Ein Millionär und Verführer
Autoren: LEANNE BANKS
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damit verbracht, so viel wie möglich über ihn herauszufinden – inklusive seines Frauengeschmacks. Zu ihrem Glück bevorzugte er gebildete Blondinen aus gutem Haus.
    „Verschiffung und Logistik.“
    „Und da Sie von China sprachen, wohl international“, fügte Calista hinzu.
    „Heutzutage ist das ein Muss.“ Er nickte. „Und Sie?“
    „Ich arbeite in der Finanzbuchhaltung von Collier Associates. Nicht mein Traumberuf, aber ich habe einen tollen Chef und ein super Team.“
    „Und was ist Ihr Traumberuf?“ Seine Stimme hatte plötzlich einen weichen Ton angenommen, bei dem ihr kleine Schauer über den Rücken liefen.
    „Ich interessiere mich für Astronomie, aber mehr als ein Hobby wird daraus wohl nie werden.“
    „Wie spannend! Und wie lange haben Sie den Kopf schon in den Sternen?“
    Seine herausfordernde Frage brachte Calista zum Lachen. „Eigentlich schon solange ich denken kann. Als ich klein war, habe ich mir ein Teleskop gewünscht, und die Leidenschaft hat mich nie wieder losgelassen. Und Sie? Was war Ihr Kindheitstraum?“
    „Ich hatte keinen, weil ich keine Kindheit hatte.“ Sein zynisches Lächeln erreichte seine Augen nicht.
    Calista sah verwirrt zu ihm auf. „Jeder Mensch hat eine Kindheit.“
    Doch Leo schüttelte den Kopf. „Mein Leben hat erst angefangen, als ich sechzehn war. Aber genug von meiner Vergangenheit. Ich wüsste gern mehr über Sie.“
    Leo war viel charmanter, als sie angenommen hatte, obwohl sie im Grunde damit hätte rechnen müssen. Stand Charme auf der Liste der Jobanforderungen für Betrüger nicht ganz weit oben?
    Kurz nachdem ihre Getränke serviert worden waren, trat ein Mann an ihren Tisch. Zu Calistas Überraschung wandte er sich aber nicht an Leo, sondern an sie.
    „Calista French … Sie sind ja rasend schnell erwachsen geworden! Das letzte Mal, als ich Sie gesehen habe, waren Sie noch ein Teenager.“
    Calista sah ihn prüfend an, konnte sich aber nicht an ihn erinnern. „Entschuldigen Sie bitte, aber wer sind Sie?“
    Der Mann lachte, doch sein Blick blieb kühl. „William Barrett. Ich war einer der Geschäftspartner Ihres Vaters.“
    Calista fühlte, wie ihr das Blut aus dem Kopf wich. William Barrett hatte ihren Vater damals verklagt und war nach dessen Tod auf ihre Mutter losgegangen. Sie warf ihm einen ausdruckslosen Blick zu und sagte: „Sie haben recht, ich war wirklich noch sehr jung. Nun, ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend.“
    Barrett ignorierte ihren Versuch, ihn abzuwimmeln. „Das werde ich, das Restaurant ist ja wirklich ganz fantastisch. Aber sagen Sie, wie geht es Ihrer Mutter?“
    Unter dem Tischtuch ballte Calista die Hände zu Fäusten. „Sie ist vor einigen Jahren verstorben.“
    Barrett zog die Augenbrauen hoch. „Oh, das tut mir leid. Das mit Ihrem Vater wusste ich ja, aber …“
    Zum Glück trat in diesem Moment der Oberkellner an seine Seite. „Sir, der Manager lässt Ihnen ausrichten, dass an Ihrem Tisch ein kleiner Gruß des Hauses auf Sie wartet.“
    Bellend lachte Barrett auf. „Scheint heute ja mein Glückstag zu sein! Also, Calista, ich hoffe, wir sehen uns bald wieder.“
    Calista erwiderte nichts, sondern griff nach ihrem Weinglas. Sie musste ihre volle Selbstbeherrschung aufbringen, um Barrett den Inhalt nicht über den Kopf zu schütten.
    „Sie mögen ihn nicht, oder?“, fragte Leo, als sie wieder allein waren.
    „War das so offensichtlich?“
    „Sie sind kreidebleich geworden.“
    „Er hat meine Familie sehr schlecht behandelt“, erwiderte sie kurz angebunden.
    Leo beugte sich zu ihr herüber und flüsterte: „Soll ich den Kellner damit beauftragen, ihm das Essen zu versalzen?“
    Calista musste lachen. „Ich bezweifle, dass das ‚Antoine’s‘ sich bei einem Stammkunden so einen Patzer erlauben würde.“
    Leo lehnte sich wieder zurück und warf ihr einen entschuldigenden Blick zu. „Normalerweise lässt mein Leibwächter niemanden zu mir vor, während ich esse, aber ich dachte, dass dieser Barrett ein Freund von Ihnen wäre.“
    Erstaunt sah Calista ihn an. So wohlhabend ihr Vater auch einst gewesen war, einen Bodyguard, der seine Privatsphäre schützte, hatte er nie gehabt. „Ist Ihr Leibwächter heute hier?“
    „Natürlich.“ Leo nickte jemandem hinter ihr zu und winkte kurz. Den Bruchteil einer Sekunde später erschien ein muskulöser Mann um die fünfzig an ihrem Tisch. „George, das hier ist Miss French. Wir möchten heute Abend nicht mehr gestört werden.“
    „Miss French“,
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